Rope Skipping – Mehr als Seilspringen

Rope Skipping – Mehr als Seilspringen

Rope Skipping heißt die noch eher unbekannte Trendsportart aus den USA, die auch beim Hochschulsport der Universität Freiburg angeboten wird. Übersetzt heißt Rope Skipping nicht mehr als „Seilspringen“. Dennoch gibt es Unterschiede…

Die Sporthalle auf dem Unigelände ist vom Sonnenlicht hell durchflutet an diesem Dienstagabend. Rund zehn junge Frauen in sportlicher Montur haben sich zusammengefunden und ohne unnötige Worte zu verlieren, geht Kursleiterin Annika Oser zur Musikanlage und dreht auf. Die Studentinnen nehmen die bereitliegenden Seile auf und springen sich, in zwei Reihen gestaffelt, warm.

Beim Rope Skipping handelt es sich nicht um gewöhnliches Seilspringen. „Rope Skipping unterscheidet sich vom Seilspringen vor allem in der Art der Seile“, erklärt Annika.

Während man beim gewöhnlichen Seilspringen zumeist Stoffseile verwende, benutze man beim Rope Skipping spezielle Seile. „Die sind aus Gummi und deshalb schneller“, sagt die Kursleiterin, die Englisch, Mathematik und Informatik auf Lehramt studiert. „Die Seile sind auch ein bisschen schwerer, das heißt, der Schwung bleibt schön und man kann bessere Tricks damit machen.“

Doch auch andere Seilarten wie „Speed Rope“, „Long Handle“, „Long Rope“ oder „Beaded Rope“ werden verwendet. Und so finden sich die Kursteilnehmerinnen nach dem Einspringen in Zweiergruppen zusammen und nehmen mehrgliedrige braun-weiß-gestreifte „Beaded Ropes“ zur Hand, um unter Anleitung Annikas die anspruchsvollen Partnersprünge zu üben. Die „Beaded Ropes“ bestehen aus vielen kleinen Kunststoffrollen, die auf einer Nylonschnur aufgefädelt sind.

Prävention von Herzkrankheiten

Die Sportart kommt aus den USA. Sie wurde vor allem auf Schulhöfen praktiziert bis Kardiologen das Seilspringen Anfang der 1980er neu entdeckten und damit eine Initiative zur Prävention von Herzkrankheiten in die Wege leiteten. Seilspringen ist nämlich nicht nur gesund für die Beine und Arme, sondern beansprucht sehr viele und große Muskelgruppen im Körper. Damit wird die Fitness des gesamten Organismus und speziell des Herzens gestärkt. Nebenbei wird auch die Ausdauer, Koordination und Schnelligkeit gefördert.

Show oder Einzel – Speed oder Freestyle

Es gibt zwei Arten von Rope Skipping. „Die Show und den Einzelwettkampf“, sagt Annika. Beim Showspringen werde in Teams von 10-13 Personen versucht, möglichst synchron zu springen. Darüber hinaus werden verschiedene Seile benutzt, um den Zuschauern Abwechslung zu bieten.

„Beim Einzelwettkampf muss man eine „Freestyle-Disziplin“ springen, bei der man versucht, möglichst schwere Tricks zu machen, die viele Punkte geben“, erklärt Annika. Eine weitere Variante des Einzelwettkampfs stelle die sogenannte „Speed-Disziplin“ dar, bei der versucht wird, möglichst schnell über das Seil zu springen.

Auch die Kursteilnehmerinnen in der Unisporthalle dürfen sich daran versuchen. Die Aufgabe lautet in 60 Sekunden möglichst oft über das Seil zu hüpfen. Einige Teilnehmerinnen haben noch Schwierigkeiten, ein regelmäßiges Tempo zu finden, anderen sieht man an, dass sie nicht zum ersten Mal springen.

200 Sprünge pro Minute

So auch Kursteilnehmerin Annika, die unter Anleitung ihrer Namensvetterin gekonnt ihre Handgelenke dreht, um in rasanter, aber gleichmäßiger Geschwindigkeit über das Seil zu hüpfen – sie schafft bis zu 200 Sprünge in der Minute. Annika ist vom Rope Skipping begeistert: „Es macht einfach Spaß, neue Sprünge zu lernen. Man hat was für den Kopf und für den Körper.“

Auch wenn dieses Semester vor allem Frauen an dem Kurs teilgenommen haben, ist der Kurs auch für männliche Teilnehmer offen. „Männer können aufgrund ihrer größeren Sprungkraft auch besser springen“, sagt Kursleiterin Annika. Voraussetzungen für eine Teilnahme am Training gebe es außer geschlossenen Schuhen keine. Die nötige Grundkondition baue sich mit der Zeit sehr schnell auf.

Am Ende des eineinhalbstündigen Trainings legen die erschöpften Kursteilnehmerinnen die Seile nieder, die Musikanlage wird ausgeschaltet und es heißt auf Wiedersehen – bis zur nächsten Woche.

Video

Wie Seilhüpfen fit macht ( 3:00 Min. )

Seilspringen ist eine trendige Sportart, bei der ein Seil verwendet wird, durch das der Seilspringer kunstvoll oder möglichst schnell hindurch springt. Einst als Kinderspiel bekannt, hat sich das Seilspringen mittlerweile zu einer Wettkampfsportart entwickelt. Deshalb werden die Kurse am Sportinstitut der Uni Freiburg immer beliebter.

Audio

Info

Rope Skipping beim Hochschulsport findet einmal wöchentlich statt und dauert eineinhalb Stunden. Für Studierende kostet das Angebot 30 Euro. Wenn ihr euch für das kommende Wintersemester anmelden wollt, schaut am besten am Semesteranfang auf der Seite des Hochschulsports vorbei, auf der ihr genauere Informationen zur Anmeldung findet: buchung.sport.uni-freiburg.de

Eine Gemeinschaftsproduktion von Martina Rota, Erwin Geis, Simon Pontius und Tobias Gayer (Foto) im Rahmen des Seminars „Einführung in den crossmedialen Journalismus“ für Studierende der Medienkulturwissenschaft.

Seminarleitung, Redaktion: Silvia Cavallucci, Ragna Plaehn, Horst Hildbrand.

Foto: Erwin Geis
Veröffentlicht am 20. September 2016

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