Album der Woche: Palace – So Long Forever

Album der Woche: Palace – So Long Forever

“So Long Forever”, der Titel des Albums der Band Palace, meint keineswegs einen Abschied – im Gegenteil. Die vier Jungs aus London legen mit ihrem Debut erst richtig los. Fans und Musikkritiker warten bereits seit den ersten Furoren um die Band vor zwei Jahren sehnsüchtig auf neues Material. Nach zwei EPs und umjubelten Livauftritten – under anderem als Support für Jamie T –, haben die Newcomer aus der britischen Hauptstadt lange auf ihren ersten Langspieler warten lassen. “So Long Forever” beweist nun vor allem eines: Die Zeit war gut investiert!

Man stelle sich vier Jungs vor, die seit der Schulzeit zusammen im Jugendtreff rumhängen und dort von Zeit zu Zeit auch mal zu den Instrumenten greifen. Doch wie es sich für die London gehört, ist der Jugendtreff nichts anderes als The Arch im nördlichen Stadtteil Tottenham – Geburtsstädte vieler heute erfolgreicher Bands und Treffpunkt für alle, die ihnen nacheifern. Palace zählten zu den Eifrigsten und aus Gelegenheit wurde Leidenschaft. Regelmäßig übernachteten sie in den The Arch Proberäumen und nutzten jede freie Minute, um weiter an ihrem Sound zu feilen.

Der Sound der Band verbindet innovative Ideen mit dem charakteristischen Sound Londons. Man hört deutlich, dass sie sich mit der aktuellen Indie-Szene Großbritanniens beschäftigt haben. Anders als soundverwandte Acts schaffen Palace jedoch souverän den Spagat zwischen atmosphärischem, hallentauglichem Indie-Pop und einer gleichzeitigen Nähe zum Hörer. Es wirkt beinahe, als säße man direkt im Proberaum und kann live miterleben, wie die Songs entstehen. “I wanna see in your soul.” Mit diesen Worten wird das Album eröffnet. Es ist ein Satz, der die Essenz des Palace-Debuts auf den Punkt bringt – Musik so transparent, dass man meint, man könne direkt in die Seele der Band blicken.

von Joshua Wick

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Veröffentlicht am 7. November 2016

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