Nie mehr umsonst in die UB fahren?

Nie mehr umsonst in die UB fahren?

Seit Juni ist die neue Füllstandsanzeige der UB online. Damit können Studierende jetzt von Zuhause aus herausfinden, ob sich der Weg zur zentralen Bibliothek gerade lohnt. Eine Anzeige im Internet gibt an, wie viele Plätze gerade frei sind. Wie funktioniert das System?

Endlich ist die versprochene Anzeige im Einsatz: Seit einigen Monaten zeigen vier Balkendiagramme online an, wie viele freie Plätze in der Uni-Bibliothek zu finden sind. So soll die Füllstandsanzeige für einen reibungsloseren Lern-Alltag sorgen und den Studierenden helfen, Zeit zu sparen. Unnötige Fahrten zur überfüllten UB sollen der Vergangenheit angehören. Das Zählsystem beschränkt sich dabei auf die vier Lesesäle im leisen Bereich. Pläne, die Füllstandsanzeige auf das Parlatorium auszuweiten, gibt es laut der UB Direktion bisher nicht.

Gezählt wird die Anzahl mit dem WLAN verbundener Geräte

Um zu bestimmen wie voll die Säle tatsächlich sind, greift das System auf Daten aus dem Eduroam WLAN innerhalb der Bibliothek zurück. Alle paar Minuten bestimmt ein Programm wie viele Geräte ins Internet eingewählt sind und gleicht die Zahl dann mit der Menge an insgesamt vorhandenen Plätzen ab. Das Ergebnis wird dann auf der UB Website in Form ständig aktualisierter Balkendiagramme veröffentlicht. Pfeile geben einen Trend zu abnehmender beziehungsweise zunehmender Zahl freier Plätze an. Dabei zählt das System für jeden Lesesaal separat. Dr. Sabine Gehrlein, stellvertretende Direktorin der Universitätsbibliothek ist zufrieden: „Die Füllstandsanzeige ist jetzt seit Juni im Einsatz und funktioniert bisher sehr gut.“

Lange Testphase

Dass jetzt alles glatt läuft, hat auch damit zu tun, dass das Zählsystem bereits seit einiger Zeit verborgen im Testbetrieb lief. In dieser Testphase zählten gleichzeitig noch Mitarbeiter der Bibliothek analog, wie viele der Plätze wirklich belegt waren. Die Ergebnisse der digitalen und analogen Zählungen wurden anschließend verglichen. Basierend auf diesen Daten wurden dann Änderungen vorgenommen um das System verlässlicher und präziser zu machen. Auch jetzt wird weiterhin von Mitarbeitern tag und nachts gezählt, um kleine Verbesserungen durchführen zu können.

Bis zu 14.000 Besucher am Tag

Dabei kam die Idee für die Füllstandsanzeige von den Planern der UB selbst. In der alten Bibliothek war man noch ohne ein solches System ausgekommen, das neue Gebäude brachte aber höhere Anforderungen mit sich. Bei 8.000 bis 14.000 Besuchern am Tag benötigt man eine Möglichkeit, Informationen über die Anzahl freier Plätze weiterzugeben. Das System soll die Besucherströme jetzt möglichst effizient auf die 1.200 Plätze in den Lesesälen verteilen und einen angenehmen Aufenthalt für alle garantieren.

Auch andere Unis nutzen die Technik

Mit ihrer Füllstandsanzeige ist die Universitätsbibliothek Freiburg allerdings nicht allein. Auch am Karlsruher KIT ist ein ähnliches System im Einsatz. Dort wurden inzwischen auch die dezentralen Fachbibliotheken mit dem System ausgestattet. Die Integration der externen Teilbibliotheken ist auch in Freiburg der nächste geplante Schritt. So soll beispielsweise die Anzahl freier Plätze in der Verbundsbibliothek im KG IV bald ebenfalls online einsehbar sein. Dann können alle Studierenden in Freiburg sicher sein, nicht umsonst in ihre Bibliothek zu fahren.

Info

Die Füllstandsanzeige kann auf der offiziellen Website der Universitätsbibliothek Freiburg abgerufen werden: ub.uni-freiburg.de/freie-plaetze

Foto: Frederik Eikmanns
Veröffentlicht am 8. November 2016

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