Am 24.11.2016 fand die zweite “Lange Nacht der Uni” unter dem Motto “11 Fakultäten, 10 Vorlesungen, 1 Blick über den Tellerrand” statt. Im Hörsaal mit Knabbereien, Wein und Kaffee – Szenen, die mit dem Unialltag so gar nichts zu tun haben. Sarah und Samantha haben, mit Kissen und Decken ausgestattet, die ganze Nacht im Hörsaal verbracht und viele Eindrücke gesammelt.
“Warum es die Urteilskraft nicht gibt”, “Was die Forschung zu gutem Wein beiträgt” oder wie “Bier und Gesundheit” zusammenhängen, das waren nur einige wenige Fragen, die in der Nacht vom 24.-25.11.2016 im Audimax der Uni gestellt wurden. Gemeinsam mit StuRa, Studiumgenerale und dem Verein Alumni e.V. liefert die Uni Freiburg auch 2016 wieder ein abwechslungsreiches und interessantes Vortragsprogramm.
Mehr los als gedacht
Die Erwartungen der Veranstalter wurden weit übertroffen, denn das Audimax ist an diesem Abend so voll, wie sonst vermutlich nur zu Semesterbeginn. Beim ersten Vortrag des Abends erzählt der Biologe Thomas Speck “Was man von 3,8 Milliarden Jahren Evolution für die Technik des 21. Jahrhunderts lernen kann” und begeistert den Hörsaal unter anderem mit interessanten Kartoffelkäfer-Experimenten und dem Aufprall von Pomelos aus schwindelerregenden Höhen.
VWL ist nicht immer trocken
Der Volkswirtschaftsprofessor Bernhard Neumärker wird dem Publikum aufgrund seiner letztjährigen Teilnahme als “Veteran der Langen Nacht der Uni in Freiburg” vorgestellt. Bei seiner Vorlesung zu “Das Bedingungslose Grundeinkommen als Fundament eines nachhaltigen und gerechten Sozialstaats” wird deutlich, dass er mit seiner Begeisterung für sein Fach auch die breite Masse mit sich reißen kann.
Doch was bewegt einen dazu, eine ganze Nacht in einem Hörsaal zu verbringen? “Da ich keine Vorlesungen mehr habe, ist die Lange Nacht der Uni eine gelungene Abwechslung mit vielen interessanten Vorträgen” sagt Laura, Studentin der KH in Freiburg und zeigt, dass die Veranstaltung auch über die Uni Freiburg hinaus auf Anklang stößt.
Saitenstreich rockt den Hörsaal
Gegen einen möglichen Anflug von Müdigkeit spielt das Duo Saitenstreich morgens um 1 Uhr an und bringt den Hörsaal zum Tanzen und Klatschen, auch wenn der Zeitplan inzwischen nicht mehr ganz eingehalten wird.
Im Anschluss geht es weiter mit Andreas Hiltbrunners Vorlesung zu “Phytochrome oder wie Pflanzen wissen, woher sie kommen, wie sie ihre Nachbarn sehen und wie sie die Zeit und Temperatur messen”. Um 2 Uhr morgens ist das Audimax noch immer gut besetzt, Grund dafür ist sicherlich auch das versprochene Freibier zum Vortrag von Bernhard Vötter, dem 1. Braumeister der Waldhausbrauerei. Denn: “Bier in Maßen ist ein wahres Wundermittel und hat ausschließlich positiven Einfluss auf unsere Gesundheit.”
Zeit für Superhelden
Um 4 Uhr morgens ist es im Audimax schon deutlich leerer. Auch wir genehmigen uns nun einen Kaffee, denn es bleibt weiterhin spannend bei Stefanie Lethbridges Vortrag “Whose Side Are You On? Superhelden und die (neue?) Jagd nach der Moral”. Helden sind heute offenbar allgegenwärtig in unserer Gesellschaft, “doch auf welcher Seite stehen wir bei der Bewertung von Superhelden und ist eine solche Populärkultur es überhaupt wert, dass man sich wissenschaftlich damit auseinandersetzt?” Auch wenn der Beamer kurzzeitig streikt, lässt die Professorin, die auch im Sonderforschungsbereich “Helden – Heroisieren – Heroischen” der Uni Freiburg tätig ist, sich nicht von einer kulturwissenschaftlichen Auseinandersetzung abhalten – und wir sind froh darüber.
Vertrauen ist ein schönes Glücksgefühl
Pünktlich um 5 Uhr beginnt der Soziologe Michael Meuser mit seinem Vortrag zu “Achtung Verführung! Kekse, Strategie und das Geheimnis des Vertrauens. Warum wir (nicht) kooperieren”. Wie vermitteln wir am besten die Lüge “Elefanten haben Angst vor Mäusen” und welchen Zweck hat diese Lüge? “Der Zweck ist Verführung!” Ein gelungener Abschluss einer gelungenen Langen Nacht der Uni Freiburg 2016.
Auch uniTV war für euch dabei
Bildergalerie der Langen Nacht der Uni Freiburg 2016
Foto: Teaserbild: Sarah Fricke; Bildergalerie: Sarah Fricke und Samantha HappVeröffentlicht am 25. November 2016