Minimalistisch. Klaustrophobisch. Introvertiert. Das waren die Adjektive, die bisher den Sound von The xx beschrieben haben. Doch mit ihrem dritten Album ist damit nun Schluss. “I See You” ist eine zugängliche Platte, überraschend mitreißend und vor allem: tanzbar.

Die schüchterne Zurückhaltung ist einer selbstbewussten Experimentierfreude gewichen. Während sich Romy Madley Croft, Oliver Sim und Jamie Smith für die vorige Platte alleine im Studio verbarrikadiert hatten, war der Schaffensprozess für das aktuelle Album viel unverkrampfter. “I See You” entstand an fünf verschiedenen Locations – New York, Marfa, Reykjavik, Los Angeles und London – Freunde, Familie und Kollegen waren eingeladen, bei der Produktion vorbeizuschauen. Musik wurde geteilt und ergebnisoffen ausprobiert.

Das Resultat ist ein Pop-Album. The xx sind sich dessen bewusst und schämen sich dafür für keine Sekunde. Der Grund, warum die Songs trotz der viele Elektro-Pop Anleihen nicht ins Banale abdriften, liegt vor allem an den vielen variationsreichen, ausgeklügelten Beats, die Jamie Smith (aka Jamie xx) beigesteuert hat. Ganz zu Schweigen von den zahlreichen Samples, die großartig verbastelt wurden. Mit “I See You” hat das Londoner Trio ein wirklich mutiges Album abgeliefert. Schwarz-weiß war gestern. Ab jetzt gibt’s The xx in Farbe.

von Susanne Unger

Lust auf mehr? Hier gehts zu allen Alben der Woche!

Mehr zu The xx