In Persona – Persönlichkeit im Radio

In Persona – Persönlichkeit im Radio

Mit „U&I“ geht an diesem Sonntag ein neues Format bei uniFM 88,4 auf Sendung. Sebastian Müller-Runte wird sich wöchentlich von 19-20 Uhr mit einem Gast über ein persönliches Thema unterhalten. Los geht es mit „Soziale Unbeholfenheit“. Gottfried Haufe hat mit Sebastian über seine Sendung gesprochen.

Sebastian, du bist schon lange im Uniradio aktiv. Wie kam es nun zu der Entscheidung, eine eigene Sendereihe zu starten?

Ich bin großer Fan von der Sendung „Sanft&Sorgfältig“, die ja jetzt „Fest&Flauschig“ heißt, und von der Sendung „Hörbar Rust“ und habe durch diese Sendungen den Traum entwickelt, so etwas auch zu machen. Ich bin tatsächlich zum Radio gegangen mit der Idee, eine solche Sendung selbst zu verwirklichen. Die Sendeidee hat sich über die Zeit immer weiterentwickelt und ich habe lange das Gefühl gehabt, dass ich noch nicht ready bin. Also wollte ich erst noch ein wenig üben und nach einem langen Prozess ist dieses Sendungskonzept dabei herausgekommen.

Du hättest also gar nicht früher beginnen können.

Nein, ich hätte es vorher nicht machen können. Jetzt fühle ich mich gewappnet genug. Dabei geht es aber nicht so sehr um meine Sendungs- oder Moderationsfähigkeiten, sondern auch um die Inhalte. Es geht ja um sehr private, intime Dinge, über die ich mich mit Studierenden unterhalte, und da muss ich mich ja auch selbst positionieren. Nach fünf Jahren Studium habe ich jetzt das Gefühl, dass ich mich mit dem, was Studierende gefühlsmäßig bewegt, ganz gut auskenne.

Wie wählst du denn die Themen aus, über die du mit deinen Gästen sprichst?

Das sind zwei Wege. Es gibt viele Themen, die mich selbst beschäftigen oder beschäftigt haben und die ich wichtig finde. Viele dieser Themen wie beispielsweise „soziale Unbeholfenheit“ werden einfach nicht richtig besprochen, zumindest nicht in einem öffentlichen Kontext und das finde ich schade, denn es ist unheimlich wichtig, diese Dinge nicht beiseite zu schieben. Ich finde es wichtig, sich in Themen, die persönlich sind und alle angehen, zu positionieren. Dazu ist die Studentenzeit ja auch da, um sich etwas Zeit zu nehmen, sich selbst reifen zu lassen wie einen guten Wein. Und es sind zweitens Themen, die mir aufgefallen sind in meinem Umfeld und über die ich mich gerne mal unterhalten wollen würde.

Und wie wählst du deine Gäste für die Sendung aus?

Momentan gehe ich über mein Umfeld, aber das wird nach und nach ausgeweitet. Ich suche mir ein Thema aus und lade mir dazu einen Studierenden ein, der stellvertretend für die ganze Studierendenschaft mit mir über dieses Thema spricht. Es geht mir darum, was in diesem Studierenden und in mir vorgeht in Bezug auf ein spezifisches Thema und jede Geschichte hat dabei ihre Relevanz. Ich habe auch ein paar Rubriken in das Konzept eingebaut, mit denen es ganz sicher immer spannend wird, einfach weil es um persönliche Geschichten geht.

Wie schaffst du es in deiner Sendung, den Fokus auf die Persönlichkeit des Gastes zu legen?

Die Gäste müssen Lieder mitbringen, die sie mit dem Thema verbinden. Auch werde ich ein Spiel mit ihnen spielen, in denen ich sie in fiktive Situationen zum Thema werfe, zum Beispiel eine Dilemma-Situation. Über diese Fiktion kommt man schnell in die Realität rein. Andersherum werde ich mich auch von ihnen in solche Situationen versetzen lassen.

Kannst du uns ein Beispielthema nennen, welches du mit einem deiner Gäste besprichst?

Das Thema der zweiten Sendung ist „unerfüllte Träume“. Das gibt es natürlich für alle und unerfüllte Träume zu haben ist nicht nur etwas negatives, sondern auch ein Rückzugsort. Aber es geht nicht nur um die unerfüllten Träume, sondern auch um die Überlegungen, was passiert, wenn man einem dieser Träume sehr nahe kommt oder sich einen solchen erfüllt. Über die Lieder kann man dabei sehr gut ins Gespräch und in die persönlichen Geschichten des Gastes kommen. Generell glaube ich, dass es im Nachhinein für fast jede Situation das passende Backgroundlied gibt.

U&I wird also eine Sendung sein, in denen die Zuhörerschaft deinem Gast und dir auf eurem Weg durch ein solch persönliches Thema folgen können. Was können die Menschen denn aus der Sendung für sich mitnehmen?

In erster Linie ist es ja ein Porträt des Gastes, aus welchem sich dann ein Gespräch entwickelt, in welchem auch ich mich positionieren muss. Und das Ganze als solches ist für die Zuhörerschaft ein Produkt, gegenüber dem sie sich wiederum positionieren kann. Wenn wir von Anfang an darüber nachdenken würden, was andere Leute zu diesem Thema denken, würde die Persönlichkeit des Gastes nicht so sehr herauskommen. Es soll also ein intimes Produkt entstehen, dass thematische Reibungsfläche sein kann, um selbst über diese Themen nachzudenken.

Info:

Wann geht’s los? Am 15.01.2017 um 19 Uhr, dann jeden Sonntag von 19-20 Uhr.

Mit welchem Thema geht es los? In der ersten Sendung geht es um das Thema „Soziale Unbeholfenheit“.

Wo? Auf uniFM 88,4, bald auch zum Nachhören auf archiv.unicross.uni-freiburg.de

Foto: Gottfried Haufe
Autoren:
Veröffentlicht am 13. Januar 2017

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