Es gibt Künstlernamen, deren Musik läuft Gefahr, prophylaktisch im Redaktions-Papierkorb zu landen. Die Band Hater ist ein Paradebeispiel dafür. Zum Glück für sie sind wir schrecklich tolerant und begegnen sogar dem Hass unvoreingenommen. Zugegeben, auch wir hätten bei einem Album einer Band mit solch einem Namen Krachschicht-Material, also lauten, schnellen Hardcore oder Metal erwartet – falsch gedacht. Hater machen Indie-Pop der allerschönsten Sorte!

Erst im Sommer legte das schwedische Quartett ihre erste EP vor, doch schon damals war klar, dass der große Wurf noch ansteht. Und schon folgt jetzt im März 2017 ihr Debutalbum “You Tried”. Eine Platte, bei der als einziger Wermutstropfen bleibt, dass sie lediglich neun Songs umfasst. Gerne hätte man sich noch länger im melancholischen Sound des Quartetts verlieren wollen.

Im Gegensatz zu ihren großen Vorbildern The Radio Dept. verzichten Hater auf “You Tried” größtenteils auf Synthies und konzertieren sich voll und ganz auf die eigenen Stärken: Abwechslungsreiche Melodien werden aus einem noisigen Lo-Fi-Sound herausgeschält – und über allem thront die umwerfende Stimme von Sängerin Caroline Landahl. Zerbrechlichkeit und Stärke, Schmerz und Zuversicht verschmelzen in ihr zu einer Stimmung, die ständig zwischen verschiedenen Emotionen zu pendeln scheint. Diese Fähigkeit ist auch der Grund, warum die Platte mit dem Titel Album der Woche ausgezeichnet werden musste.

von Susanne Unger

Lust auf mehr? Hier gehts zu allen Alben der Woche!. Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 07.03.2017, ab 19 Uhr im Soundcheck Magazin

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