13 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Vor 13 Jahren wurde George W. Bush gerade als Präsident der USA wiedergewählt, Facebook wurde gegründet und Horst Köhler zum Bundespräsidenten ernannt. 13 Jahre ist es auch her, dass die belgische Elektro-Rock-Kombo Soulwax ihr letztes reguläres Studioalbum, “Any Minute Now” veröffentlichte. Während dieser Zeit haben sich Soulwax mit vielem beschäftigt, mit ihrem Nebenprojekt 2manydjs, mit Remixen, mit Kollaborationen und Kontributionen. Nur ein neues Album lies auf sich warten. Damit ist jetzt Schluss. “From Dewee” heißt das lang ersehnte Lebenszeichen der Belgier, angeblich eingespielt in lediglich zwei Wochen. Nach 13 Jahren Pause. Und die große Frage: Hat sich das Warten gelohnt?

Das neue Soulwax Werk ist jedenfalls das bisher perkussivste Pop-Album des Jahres. Selten werden im Pop Beats und Drumsolos so klar in den Vordergrund gerückt wie hier. Und dennoch rahmen die Drums größtenteils lediglich den typischen Soulwax-Sound. Dieser folgt immer mehr der schon im Vorfeld angedeuteten Entwicklung hin zu reinerem Elektro. Hinter dieser Tendenz verbirgt sich auch das Polarisierende an der Platte; Wer die Rock-Elemente an Soulwax schätzte, wird mit “From Dewee” nicht ansatzweise so viel Spaß haben wie ein Elektroenthusiast.

Soulwax haben in den vergangenen 13 Jahren immer wieder unter Beweis gestellt, welch talentierte Künstler sie sind, wenn sie einfach ihr Ding machen dürfen. Insofern ist “From Dewee” in all seiner Exzentrik und mit seinen Kanten nur der logische, nächste Schritt einer experimentierfreudigen Band. Stringent und homogen ist “From Deewee” dennoch geworden – Eine Platte, die im Bereich Elektropop 2017 Maßstäbe setzt. Und wenn der Preis dafür ist, ein paar Fans zurücklassen zu müssen, hält sich der Schaden auch in Grenzen.

von Maximilian Heß

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 28.03.2017, ab 19 Uhr im Motto-Soundcheck

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