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Ihr schreibt gerne und möchtet Eure Texte mit anderen teilen? Dann nur her damit! Egal ob Kurzgeschichte, Liebesgedicht, Romanausschnitt oder Poetry-Slam Text – Lu liebt Literatur! Heute: Das Zimmer von Anastasia Dmitrijewa.

Das Zimmer

Stell dir vor: Du bist in einem leeren Zimmer mit weißen Wänden. Das Zimmer hat nur ein einziges Fester, aus dem du einen großen grünen Baum und die ins Zimmer scheinende Sonne sehen kannst.

Du stehst alleine in diesem Zimmer. Du weißt nicht einmal, wie du das Zimmer hättest betreten können, denn es gibt keine Türen. Und du stehst im Zimmer, schaust aus dem Fenster hinaus und lässt dein Gesicht von der Sonne erwärmen. Zuerst fühlst du dich wunderbar. Du willst das Zimmer eigentlich nicht verlassen, denn du hast endlich Ruhe. Endlich bist du frei. Keine Sorgen, kein Stress mehr. Aber nach einer Zeit musst du jedoch feststellen, dass das, was du jetzt hast, nichts ist. Und nachdem du es realisiert hast, willst du sofort raus! Aber du siehst keine Tür. Gab es hier überhaupt eine Tür?

Und Tag für Tag, keinen Ausgang gefunden, verzweifelt und dir selbst fremd, wohnst du in dem Zimmer. Du hasst die Wände, die dich einkreisen, du hasst das Fenster, das du nicht zerbrechen kannst, du hasst dich selbst, das schwache Mädchen, das um sein Leben nicht zu kämpfen versteht.

So vergehen Tage, Monate, Jahre. Du änderst dich. Du wächst. Du wirst reifer und weiser. Die einzige Sache, die dich zurück hält und deine Flügel abreißt, ist das Zimmer. Und die Erinnerungen, Freuden und Tränen, alles, was ein Teil von deinem ehemaligen Ich war, bleiben in diesem Zimmer. Selbst die Aussicht aus dem Fenster ist mit etwas  aus deinem Leben verbunden, das du nicht mehr hast oder nicht mehr bist.

Du willst das Zimmer verlassen. Aber du weißt nicht, wie du es machen kannst. Du ärgerst dich, gerätst in Wut und schlägst mit deinen Fäusten an das Fenster, die Wände und auf den Boden. Nichts hilft. Nur deine Hände bluten.

Verzweifelt ruhst du dich aus. Und… es wird höchste Zeit, sich mit der Lage abzufinden und alles so zu lassen, wie es ist. Und als du alle Hoffnung verloren und aufgehört hast zu träumen, klopft jemand an das Zimmers und öffnet die Tür, die du alleine nicht zu finden wusstest.

Die Person, die die Tür geöffnet hat, hat dein Leben vollkommen verändert. Sie hat dich befreit. Sie liebt dich. Und was kann besser und schöner sein als die befreiende Liebe? Du weißt es jetzt ganz sicher: Nichts.

Autorin: Anastasia Dmitrijewa

Info

In der neuen Lesereihe „Lu liebt Literatur“ auf uniCROSS haben Studierende jetzt die Möglichkeit ihre Texte zu veröffentlichen und/oder bei uniFM im Radio zu lesen.
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Lu freut sich über möglichst viel Lesestoff!

Formatierung: Arial, 12 pt., max. 4.000 Zeichen (mit Leerzeichen).

Die Texte müssen selbst formuliert und unveröffentlicht sein. Durch Zusendung der Beiträge gehen die Verwertungsrechte auf uniCROSS über. Die Redaktion behält sich die Auswahl der Texte vor.

Veröffentlicht am 4. Mai 2017

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