“Sei ein Faber im Wind”: Das Debut-Album des Schweizer Songwriters Faber wäre schon ohne Hintergrundinformationen zum Künstler und die gewisse Voreingenommenheit gegenüber “Folk-Musik” in deutscher Sprache ein grandioses Album. Sind diese jedoch vorhanden, dann macht “Sei ein Faber im Wind” nicht nur Freude, sondern führt auch zu wiederholtem Augen- und Ohrenreiben.

Musikalisch lässt sich das Ganze irgendwo zwischen Polka-Punk und Chanson verordnen –  und auch stimmlich schlägt Faber eine Brücke zwischen Gogol Bordello und Jacques Brel. Man mag es angesichts der mächtigen Brüchigkeit seiner Stimme nicht glauben, aber Faber ist gerade einmal 23 Jahre alt. Wobei auch die Sicherheit und Verlebtheit mit der er seine Lebensweisheiten und Geschichten vorträgt, eher an einen 50 Jährigen denken lässt, der Wein und -mit Verlaub- Frauen nicht abgeneigt gewesen zu sein schien. Es sind genau diese Texte, die mal obszön, mal ironisch, mal melancholisch-depressiv und mal fast schon abgedroschen-euphorisch, “Sei ein Faber im Wind” zu etwas Besonderem machen.

Diese unverstellte Ehrlichkeit mit der Faber sowohl sozialkritische Liebeslieder wie auch Lieder über Lust singt, ist es welche einen selbst in vor Anstößigkeit strotzenden Songs, wie “Wem du´s heute kannst besorgen”, immer wieder tief anhaltend berührt – auch trotz der teils sehr explizit sexuellen Sprache und dem beliebigen Einsatz diverser Beschimpfungen, oder vielleicht gerade deswegen.

von David Breckerbohm

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 18.07.2017, ab 19 Uhr im Soundcheck 

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