Die Crutchfield-Schwestern sind dieses Jahr ausgesprochen geschäftig. Zu Beginn des Jahres hat Allison, die jüngere Schwester, ihre gelungene Debüt-EP Tourist In This Town veröffentlicht. Nun zieht die große Schwester Katie Crutchfield zusammen mit anderen Musikern als Waxahatchee mit dem Album Out In The Storm nach. Das Nachfolgealbum von Ivy Tripp (2015) wurde seit der Veröffentlichung der ersten Single “Silver” mit großer Spannung erwartet. Nun ist es da und macht vieles richtig!

Out In The Storm ist – das wird schon nach dem ersten Durchlauf mehr als deutlich – ein klassisches Waxahatchee-Album. Das schließt jedoch nicht aus, dass sich die Band in gewisser Weise weiterentwickelt hat. Stille Töne im Stile des gefeierten Erstlings American Weekend, jedoch ohne dessen LoFi-Attitüde finden genauso Platz wie ganz klassische Waxahatchee-Nummern, beispielsweise die Singleauskopllung “Silver” oder das verträumte “Brass Beam”.

Das Ohrwurmpotential der ganzen Platte liegt allerdings kaum bei der Instrumentierung, vielmehr ist es Katie Crutchfields Stimme, die dafür sorgt, dass die Songs ihre ganz eigene Magie entwickeln. Crutchfield ist als Sängerin und Texterin längst ein Geheimtipp und zeigt auch auf diesem Album, dass sie diesen Titel nicht zu Unrecht trägt. Songs wie “No Question” oder “8 Ball” wären ohne ihre Stimme beliebige Post-Noisige Popnummern, dank Katie Crutchfield sind sie weit mehr als das.

Schlussendlich ist Katie Crutchfield Waxahatchee und nur dank ihr funktioniert Out In The Storm. Musikalisch wird bekanntes Terrain betreten und um kleine Folk-Mini-Experimente erweitert, was nett ist, aber auch nicht gerade revolutionär. Übrig bleibt Katie Crutchfield und die Gewissheit, dass der Schlüssel zu einem guten Popalbum manchmal auch einfach eine unfassbar gute Sängerin sein kann.

von Maximilian Heß

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 11.07.2017, ab 19 Uhr im Soundcheck 

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