Andere Länder, andere Geschichten

Wie sehen Schriftsteller Menschen in arabischen Ländern, in England, Afrika, Japan? Welchen Einfluss haben aktuelle politische Ereignisse auf Texte, Filme, Comics? Auf der Konferenz „Literaturkontakte. Texte. Kulturen. Märkte.“ geht es am 14. und 15. Juli 2017 um kulturelle Vorurteile, verfälschte Übersetzungen und Literaturfestivals. Im Gespräch mit Schriftstellern, Journalisten und Übersetzern könnt ihr erfahren, wie Literatur heute entsteht und in alle Welt vermarktet wird. uniONLINE hat mit den Organisatorinnen Dorine Schellens, Isabell Oberle und Michaela Frey gesprochen.

Dorine und Isabell, worum geht es bei “Literaturkontakte”?

Dorine: Es geht um Texte, die aufeinander Bezug nehmen, zum Beispiel wenn bekannte Werke neu oder umgeschrieben werden. Wir schauen uns an, wie Kulturen etwa in Reiseberichten präsentiert werden oder wie Literatur vom Markt und von den Leserinnen und Lesern beeinflusst wird: Was wird übersetzt? Warum wird ein Text übersetzt? Was ändert sich eigentlich bei einer Übersetzung?

Isabell: Und welchen Einfluss haben dabei Verlage, Literaturhäuser, Medien oder die Autoren und Autorinnen selbst?

Was ist das Besondere an der Konferenz?

Isabell: Hier werden verschiedene Literaturen aus verschiedenen Ländern und Kulturen vergleichend in den Blick genommen. Es geht um deutsche, englische, spanische, französische aber auch ungarische, russische und afrikanische Literaturen. Sogar arabische und japanische Werke werden besprochen.

Dorine: Außerdem ist es uns wichtig, Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen, Autoren und Autorinnen, Verleger und Verlegerinnen sowie Übersetzer und Übersetzerinnen miteinander ins Gespräch zu bringen.

Um welche Themen geht es dabei?

Isabell: Zum Beispiel geht es um Literaturfestivals und ihre Bedeutung für die Verbreitung von Texten.

Dorine: Außerdem beschäftigen wir uns mit der Darstellung von Kulturen in Texten wie mit Konstruktionen von Nation und Kultur in Reiseberichten der frühen Sowjetunion.

Michaela: Dazu kommt eine Reihe medienwissenschaftlicher Themen, darunter Filme und Mangas. Der Medien- und Kulturwissenschaftler Professor Stephan Packard wird zum Beispiel über „fremde Cartoons“ sprechen, also die Darstellung von fremden Kulturen in Comics und Karikaturen, zum Beispiel in dem Satiremagazin Charlie Hebdo.

Isabell: Bei den beiden Podiumsdiskussionen können die Besucher und Besucherinnen dann Fragen stellen. Hier treffen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen, Experten und Expertinnen mit Interessierten zusammen.

Wer kommt zu den Podiumsdiskussionen?

Michaela: Wir haben verschiedene Gäste aus dem Literaturleben eingeladen: Am Freitag begrüßen wir die drei Autoren Maxi Obexer, Wolfram Lotz und Senthuran Varatharajah. Sie berichten darüber, wie sie Ereignisse, die Auswirkungen auf die ganze Welt haben, in Texten und Theaterstücken verarbeiten und welchen Einfluss die digitalen Medien haben. Am Samstag geben die Schriftstellerin Annette Pehnt, der Lyriker Tom Bresemann und der Lektor Florian Kessler Einblicke in den Literaturbetrieb. Moderiert wird die Diskussion von Claudia Dathe, selbst Slawistin und Übersetzerin.

Isabell: Die Podiumsdiskussionen werden in Kooperation mit dem Literaturbüro Freiburg und Weertje Willms, Professorin am Deutschen Seminar der Uni Freiburg, organisiert und sind für alle Studierenden offen. Wir freuen uns auf viele Gäste!

Info

Was: Nachwuchstagung „Literaturkontakte. Texte. Kulturen. Märkte.“ mit Podiumsdiskussionen

Wann: 14. und 15. Juli 2017

Wo: Alter Wiehrebahnhof Freiburg

Eintritt Podiumsdiskussionen: 5€, ermäßigt 3€

Die Nachwuchskonferenz „Literaturkontakte. Texte. Kulturen. Märkte.“ wird von Clara Braune, Michaela Frey, Isabell Oberle, Sarah Posselt-Böhm, Diana Römer und Dorine Schellens organisiert.

Weitere Infos gibt’s auf der Website literaturkontakte.jimdo.com oder unter www.facebook.com/Literaturkontakte/

Foto: Sarah Posselt-Böhm
Autoren:
Veröffentlicht am 10. Juli 2017

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