Alumni Freiburg e.V.: Ehemalige Studierende für aktuelle Studierende

Alumni Freiburg e.V.: Ehemalige Studierende für aktuelle Studierende

Der Förderverein Alumni Freiburg e.V. unterstützt Studierende – in diesem Jahr mit 70.000 Euro. Das Geld kommt neben dem Deutschlandstipendium und dem University College auch studentischen Initiativen wie dem Verein „Uni-für-alle“ sowie der Nightline zu Gute. Einige der geförderten Projekte stellen sich und ihre Ziele bei uniCROSS vor.

Der Verein Alumni Freiburg e.V. fördert seit 1996 – als erster in ganz Deutschland – Studierende unter dem Motto „ehemalige Studierende für aktuelle Studierende“. Zu diesem Zweck gibt es in jeder Fakultät der Uni Freiburg einen Alumni-Beauftragten. Dieser nimmt Anträge von Studierenden entgegen und entscheidet, wohin die freien Spenden der Alumni-Mitglieder fließen sollen. Die Förderung beinhaltet neben sozialen Hilfen ebenso die Unterstützung von Fachexkursionen, wodurch beispielsweise eine Fahrt des Historischen Seminars nach Auschwitz ermöglicht werden konnte.

Neben dauerhaften Projekten, wie der Förderung des Deutschlandstipendiums oder der Auszeichnung von Alumnipreisträgern als beste ihres Fachgebiets, kommen jedes Jahr zusätzlich neue Leitprojekte zustande. Für diese ausgewählten Initiativen werden die Alumni-Mitglieder zu Spenden aufgerufen.

In diesem Jahr wird das Deutschlandstipendium, studentische Flüchtlingsinitiativen, die Nightline Freiburg sowie ein Projekt des University College, mit insgesamt 70.000 Euro unterstützt. Im Gegensatz zu den geförderten etablierten Vereinen und Initiativen, war Letzteres einmalig: Vier Studierende nahmen an einem Wettbewerb im Rahmen einer „Moot Court Simulation“ teil. Hierbei wird ein fiktiver Fall vor einem Gerichtshof simuliert, Alumni Freiburg e.V. unterstützte die Studierenden dabei mit einer Fahrt nach Straßburg.

Studentische Flüchtlingsinitiative: Der Verein „Uni-für-alle“

Unter dem Motto „Bildung baut Brücken“ sind (von links nach rechts) Hannah Kappenberger, Nur Gazzal und Ruth Billen aktiv im Organisationsteam von „Uni-für-alle“.

Das Projekt „Uni-für-alle“ entstand im Sommer 2015 als studentische Initiative, welche das Ziel verfolgte, Geflüchteten und anderen benachteiligten Bildungsausländern den Zugang an die Universität zu erleichtern. Mittlerweile ist „Uni-für-alle“ ein eingetragener Verein. Im Mittelpunkt ihrer Vereinsarbeit steht ein sogenanntes „Buddy-Programm“: Zu Semesterbeginn machen sich Mitwirkende auf die Suche nach engagierten Studierenden, die Geflüchtete in ihrem Uni-Alltag in Freiburg unterstützen wollen. Beim „Matching“ wird unter anderem auf die Fächer der Tandempartner geachtet, sowie auf Interessen eingegangen, sodass sich die Buddy-Pärchen untereinander gut verstehen.

Ebenso ist ein gemeinsames Freizeitprogramm Teil der Initiative: Bei Ausflügen und anderen Veranstaltungen werden Kontakte zwischen Geflüchteten und Studierenden bei lockerer Atmosphäre geknüpft.

Ruth Billen studiert Liberal Arts and Science im 8. Semester und ist nun schon seit über einem Jahr Teil des Organisationsteams. Vor allem die einzelnen Fälle und persönlichen Geschichten motivieren sie, bei „Uni-für-alle“ mitzuwirken: „Wir kennen die Strukturen unserer Uni, gerade in der Sprechstunde und der Beratung merke ich, wie wichtig es ist, den Geflüchteten bei der Bürokratie zu helfen.“

„Das geforderte Sprachniveau ist C1“, erklärt Nur, der aus Syrien kommt und mittlerweile selbst ehrenamtlich im Vereinsteam tätig ist. „Ich finde das schwierig und es dauert sehr lange. Gerade durch ein Studium wäre es ja einfacher, die Sprache durch neue Kontakte besser zu lernen.“ Derzeit bewirbt er sich selbst auf einen Studienplatz, um sein in Syrien begonnenes Informatikstudium fortzusetzen.

Er betont, wie wichtig es für ihn gewesen sei, mithilfe der Beratung von „Uni-für-alle“ an einem Deutschkurs teilnehmen zu können, der von der Universität angeboten wird. Mittlerweile findet dieser regelmäßig statt und stellt einen ersten Schritt zum Studium in Deutschland dar. „Die neu ankommenden Leute wissen überhaupt nicht, wie sie jetzt mit der Situation umgehen sollen“, erklärt er weiter. „Da ich selbst in dieser Situation war, möchte ich sie unterstützen, damit sie so wie ich auch studieren können.“

Kontakt

Jeden Donnerstag findet im AStA in der Belfortstraße 24 um 20 Uhr im Konf. 1 ein Plenum statt, Interessierte können gern vorbeikommen. Im Wintersemester 17/18 wird es wieder einen neuen Plenumstermin geben, der auf der Internetseite des Vereins veröffentlicht wird. Ihr findet den Verein auch auf Facebook.

Montags von 10 bis 13 Uhr und Donnerstag von 14 bis 16 Uhr wird in der Schreiberstraße 20 eine Sprechstunde angeboten. Die Beratung richtet sich an alle Geflüchteten oder Bildungsausländer, die Fragen zum Studium haben.

Förderung durch das Deutschlandstipendium

Angelina Antal, studiert Medienkulturforschung im vierten Mastersemester und ist seit zwei Jahren Deutschlandstipendiatin.

Das Deutschlandstipendium gibt es seit 2011: Es setzt sich zu einem Teil aus der Spende privater Förderer zusammen, eine zweite Hälfte des Stipendiums wird vom Bund gestiftet, wodurch den Stipendiatinnen und Stipendiaten monatlich 300 Euro zur Verfügung stehen.

Angelina Antal profitiert nun schon das zweite Jahr von dieser Förderung. Durch die an der Universität angebotene Stipendienberatung sei sie auf das Deutschlandstipendium gestoßen: „Gerade im Hinblick auf meine Master-Arbeit stellt das Stipendium eine große finanzielle Erleichterung für mich dar, da ich nur wenig Zeit habe, zusätzlich zum Studium zu arbeiten.“

Ebenso Teil des Deutschlandstipendiums ist eine ideelle Förderung: Sowohl Kontakte zu anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten, als auch zu den Förderern, können sehr hilfreich sein.  So entstehen neue Verbindungen über den finanziellen Vorteil hinaus. Angelina hat auch schon Kontakt zu ihrem Förderer aufnehmen können, um sich bei ihm für die Unterstützung zu bedanken. Die Spende von Alumni Freiburg e.V. ermöglicht somit weitere Stipendien, wodurch mehr Studierende von den Vorteilen des Deutschlandstipendiums profitieren können.

Kontakt

Bewerben können sich Studierende aller Fachrichtungen zu Beginn des Sommersemesters 2018 online auf der Website des Deutschlandstipendiums Freiburg: www.deutschlandstipendium.uni-freiburg.de

Das Deutschlandstipendium ist zudem immer auf der Suche nach neuen Förderern, die junge Talente unterstützen möchten.

Eine Stipendienberatung ist nach Terminvereinbarung möglich: studienberatung@service.uni-freiburg.de

Telefon und E-Mail bei der Nightline

Auch bei Stress oder Angst vor den Prüfungen können sich Studierende an die Nightline wenden.

Die Nightline Freiburg feiert dieses Jahr ihren 15. Geburtstag: 2002 wurde sie von Studierenden der Uni Freiburg ins Leben gerufen. Hinter der Initiative steckt die Idee, während des Semesters täglich von 20 Uhr bis 0 Uhr ein offenes Ohr für die kleinen und großen Sorgen des universitären Alltags, und weit darüber hinaus, zu haben.

„Wir nehmen jeden Anruf gern entgegen“, sagt ein Mitglied der Nightline, das wie alle Mitwirkenden und Anrufer anonym bleibt. „Vom Stress bei der Wohnungssuche oder mit den Eltern, bis zu der Angst vor der Prüfung kann man sich mit jedem Problem an uns wenden. Gerne freuen wir uns auch mit euch über tolle Nachrichten!“ Darüber hinaus werden neuere Kanäle der Kommunikation ausprobiert: Ratsuchenden ist es somit mittlerweile ebenso möglich, die Nightline über ihre Website anonym per E-Mail zu kontaktieren. Auch ein Chat-Angebot ist schon im Gespräch, das derzeit von der Partner-Nightline in Zürich getestet wird.

Ein integraler Teil der Arbeit bei der Nightline sind Schulungen und Fortbildungen zur Auseinandersetzung mit Gesprächs- und Inhaltstechniken. Neue Mitglieder werden somit umfassend auf ihre Aufgabe vorbereitet. In diese intensive Ausbildung und Betreuung der Mitglieder im Laufe ihrer Tätigkeit, möchte der Verein seinen Anteil an der Alumnispende investieren, um somit weiterhin die Qualität ihres Angebots zu sichern.

Kontakt

Die Nightline ist täglich von 20 bis 0 Uhr per Telefon unter folgender Nummer erreichbar: 0761/203 93 75

Rund um die Uhr kann eine anonyme E-Mail über die Website der Nightline geschickt werden: www.nightline.uni-freiburg.de

Im Wintersemester 2017/18 ist die Nightline wieder auf der Suche nach neuen engagierten Mitgliedern: Am Montag, 23.10.2017, wird um 18 Uhr ein Infoabend angeboten. Der Ort der Veranstaltung wird auf der Website der Nightline bekannt gegeben.

Info

Weitere geförderte Projekte

Durch die Spende des Alumni Freiburg e.V. wurde auch die „Initiative Schlüsselmensch e.V.“ unterstützt. Sie richtet sich mit Freizeitangeboten, Kursen und Gesprächen an Kinder und Jugendliche, die schwere Schicksalsschlägen erlitten.

Ebenso profitierte das Projekt „Wissen+Welcome“, in dessen Rahmen Vorträge organisiert werden, die über das Leben und den Alltag von Geflüchteten informieren, von der Spende. Des Weiteren wurde der Sprachkurs „Vorkurs für Geflüchtete“ gefördert.

Mehr zum Alumni Freiburg e.V. findet ihr unter www.alumni-foerdern.uni-freiburg.de

Fotos: Verena Schieber
Veröffentlicht am 10. August 2017

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