Mit ihrem neuen Album Antisocialites schaffen es Alvvays, im Vergleich zu der fast schon zu stringenten melancholische Indi-Surf-Pop-Linie des letzten Albums, ihr emotionales Spektrum zu erweitern. Was beim ersten gleichnamigen Album der Band 2014 noch als das sympathische Stolpern von Debütanten wahrgenommen werden kann, hat sich spätestens seit der Single Release “Dreams Tonite” vor drei Wochen emanzipiert.

Thematisch bleibt das Album, wie kann es anders sein, bei der Liebe, aber eben in ihren dunklen UND hellen Momenten. Dabei ist sich Sängerin Molly Rankins auch nicht zu Schade im Song “Already Gone” den leichten Mief des Kitsches zu bemühen. Ja, Liebe kann auch mal so sein.
Musikalisch schaffen es Alvvays am Bewährten festzuhalten und trotzdem neues zu wagen. So stehen obertonige Surf-Tunes etwa in “Saved by a Waif” neben einem Melodrama-Schinken, wie “Forget about your life”, das dem Album sogar einen Hauch Ernsthaftigkeit anhaften lässt.

Auch beim zweiten mal Hören schafft das Album das, was nur wenige schaffen. Antisocialites wirkt wie aus einem Guss und trotzdem kann jeder Song für sich stehen. Das liegt vor allem an Molly Rankins, die wie eine alte Freundin für jede Gefühlslage die richtigen Worte parat hat und von der man gerne in die Arme genommen wird.

von Sebastian Müller-Runte

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 19.09.2017, ab 19.00 Uhr im Soundcheck Magazin

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