Sich als Newcomer mit seinem Debüt an einem Konzeptalbum zu versuchen, ist ambitioniert. Sich dann noch nichts geringeres als den Weltraum als Thema für dieses Debüt zu wählen, ist auf sehr sympathische Art und Weise komplett verrückt. Die drei kanadischen Musiker von The Tourist Company versuchen sich an genau diesem Waghalsigen Plan – und landen einen Überraschungshit!

Wenn man 2017 ein Album über das Sonnensystem macht, muss man sich den Vergleich mit Sufjan Stevens’ “Planetarium” unweigerlich anhören. Schließlich hat dieser ja eigentlich die Frage, wie ein gutes Indie-Album zu dieser unfassbar komplexen Thematik klingen muss, bereits ausreichend beantwortet. The Tourist Company entziehen sich diesem Vergleich, in dem “Apollo” zwangsläufig das schlechtere Album wäre, indem sie einen ganz anderen Ansatz für die musikalische Umsetzung des Themas “Weltraum” wählen, als es Stevens getan hat: Statt psychedelischer Klangteppiche und experimenteller Arrangements setzen die Kanadier auf spacigen Indiepop.

Es ist erstaunlich, was man alles auf “Apollo” finden kann, wenn man nur gut genug hinhört. Harmoniemuster, die von den Fleet Foxes stammen könnten, Beats, die den frühen Imagine Dragons gut zu Gesicht gestanden hätten oder auch einen Mut zu Stille, für den man The XX früher geliebt hat und den man heute verzweifelt sucht. Trotzdem wird diese Vielfalt in ein klanglich stimmiges Konzept gepackt. “Apollo” ist ein Indie-Album – all den Variationen zum Trotz.

“Apollo” bietet ein Kaleidoskop der Klänge, welches das Gefühl vermittelt, tatsächlich auf einer Reise zu sein. Vielleicht auf einer Reise durch die Musik, vielleicht auf einer Reise durch die Galaxien des eigenen Unterbewusstseins – egal, wo “Apollo” dich hin bringt, die Reise dort hin wird dich großartig unterhalten!

von Maximilian Heß

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 26.09.2017, ab 19.00 Uhr im Soundcheck Magazin

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