Festtage mit Gastfamilien

Festtage mit Gastfamilien

Familien und internationale Studierende an Weihnachten zusammenbringen: Das ist das Ziel der Initiative „Weihnachten International“ des Studierendenwerks Freiburg. Was die Teilnehmenden davon haben und warum Schäufele nicht immer das richtige Essen ist, hat Nina von Organisator Karl-Heinz Hermle erfahren. Anmelden bis 15. Dezember 2017.

Karl-Heinz Hermle vom Studierendenwerk organisiert die Initiative “Weihnachten International”.

Herr Hermle, Sie sind beim Studierendenwerk zuständig für die Aktion Weihnachten International, die es dieses Jahr bereits zum 16. Mal gibt. Wie entstand die Idee, ausländische Studierende und Gastfamilien an Weihnachten zusammen zu bringen?

Es gab vorher schon das Programm „Families for International Friendship“, bei dem Familien unter dem Jahr ausländische Studierende einladen. Daraus entstand die Initiative „Weihnachten International“, weil sich immer mehr Familien gemeldet haben, die speziell zu Weihnachten Studierende einladen wollten. Ich habe dann andere Familien angeschrieben, die im Verteiler von „Families for International Friendship“ sind und angefragt, ob sie sich vorstellen können, auch zu Weihnachten Studierende einzuladen, woraufhin sich relativ viele gemeldet haben.

Jedes Jahr machen 30 bis 40 Studierende und zwischen 20 und 25 Familien mit, viele Familien laden zwei Studierende zu sich ein. Ich finde es ganz toll, dass sich so viele Familien melden, obwohl Weihnachten als Fest der Familie im engen Kreis angesehen wird.

Am Anfang war eine Familie aus dem Umkreis von Freiburg dabei, die gleich beim ersten Mal 12 Studierende eingeladen hat. Sie trafen sich am Heiligabend schon am Mittag, ein Teil hat zusammen gekocht, ein anderer Teil hat etwas unternommen und die Studierenden blieben auch über Nacht. Zwei Jahre später hat die Familie wieder um die 10 Leute eingeladen und Weihnachten als Hüttenwochenende im Schwarzwald gefeiert.

Wie bringen Sie die Menschen zusammen und welche Kriterien gibt es?

Wir veröffentlichen zunächst in der Presse, dass wir Familien suchen, die ausländische Studierende zu sich einladen möchten. Familien, die sich bei mir melden, bekommen einen Fragebogen, um zu klären, was gegessen wird, ob sie erwarten, dass die Studierenden deutsch sprechen, und so weiter.

Die ausländischen Studierenden erreichen wir vor allem über Facebook oder über Mitarbeitende der Uni. Dieses Jahr hat eine Mitarbeiterin der technischen Fakultät das Angebot an alle Masterstudierenden der Mikrosystemtechnik geschickt. Daraufhin haben sich viele Studierende aus Indien und dem Iran gemeldet.

Wenn die Studierenden kein Deutsch sprechen, achte ich darauf, dass in der Familie auch Englisch gesprochen werden kann. Und wenn die Studierenden muslimischen Glaubens sind, sollte natürlich nicht gerade Schäufele auf dem Speiseplan stehen. Das Schöne an dem Programm ist, dass wir die Teilnehmenden individuell versorgen können, deswegen gibt es auch keine Kriterien per se, ich schaue einfach darauf, dass die Vorstellungen und Wünsche der Teilnehmenden zusammenpassen.

Aus welchen Gründen machen Familien und Studierende mit?

Die Studierenden schreiben, dass sie ein Stück deutsche Kultur erleben möchten. Da gehört ein typisch deutsches Weihnachtsfest eben dazu. Das sieht natürlich bei jeder Familie anders aus, bei der einen sehr traditionell mit dem Besuch der Christmette, Bescherung und Lieder singen, andere gehen statt in den Gottesdienst in ein Orgelkonzert.

Durch die Initiative sind bereits Freundschaften entstanden.

Immer wieder schreiben mir Familien, dass sie ehemalige, also Studierende mit denen sie schon gefeiert haben, wieder einladen.

Eine Familie hat zum Beispiel vor Jahren schon mit zwei Studierenden aus Japan und China gefeiert und unternimmt seitdem mit ihnen während des Jahres immer mal wieder was. Die Eltern des Studierenden aus Japan kamen in ihrem Urlaub hier her und lebten dann bei der Familie als Gäste, die zwei Jahre später einen Gegenbesuch in Japan gemacht hat. Bei vielen sind daraus langjährige Kontakte und Freundschaften hervorgegangen.

Wie feiern Sie Weihnachten?

Ich bin bei einem befreundeten Ehepaar eingeladen, wir sind zusammen bei einem Stammtisch. Das ist seit Jahren schon Tradition, dass wir zusammen Weihnachten feiern.

Info

Anmelden bei Karl-Heinz Hermle, E-Mail hermle@swfr.de

Bis wann? Möglichst bis Freitag, 8.12.2017, absolute deadline ist Freitag, 15.12.2017.

Wer kann mitmachen? Ausländische Studierende und Familien oder Haushalte

Infos auf der Website des Studierendenwerks: www.swfr.de/internationales/der-internationale-club/families-for-international-friendship/

Fotos: Nina Kramer
Autoren:
Veröffentlicht am 7. Dezember 2017

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