Hoffentlich fließt Blut!

Hoffentlich fließt Blut!

Blut spenden waren die meisten von euch (hoffentlich) schon einmal. Aber was passiert eigentlich mit dem Blut nach der Spende? Müssen wir vielleicht bald überhaupt nicht mehr zur Spende, weil es dann einen künstlichen Ersatz aus dem Reagenzglas gibt? Und was bringt eine Blutspende eigentlich? Ilyas Buss schaut hinter die Kulissen der Blutspende.

Alle über 18, bei denen keine gesundheitlichen Bedenken vorliegen, dürfen Blut spenden und doch sinkt die Zahl der Spenden jedes Jahr weiter. Dabei ist der der Ablauf einer Spende nicht sonderlich kompliziert. Ich möchte herausfinden, was mit meinem gespendeten Blut passiert und wie es um die Zukunft der Blutspende aussieht. Dr. Markus Umhau, ärztlicher Leiter der Blutspendezentrale sagt, “die Voraussetzungen zur Blutspende erfüllen die allermeisten, doch leider trauen sich viele nicht.”

Zuerst zur Spende

Also los: Gut frühstücken und viel trinken, rauf auf’s Fahrrad und ab zur Uniklinik. Dort angekommen muss ich zunächst einen Fragebogen ausfüllen, der meine medizinischen Voraussetzungen überprüft. Hier wird etwa abgefragt, ob ich in den letzten Wochen Schnupfen hatte oder ob ich mir in den letzten Monaten ein Tattoo habe stechen lassen. Hatte ich natürlich nicht …

Aber was passiert eigentlich mit meinem Blut nach der Spende? 

Um das herauszufinden muss ich natürlich erstmal welches abgeben:

Das Blut einer einzigen Spende kann bis zu drei Kranken oder Verletzten helfen. Die roten Blutkörperchen werden zum Beispiel bei Menschen mit großem Blutverlust eingesetzt. Etwa nach einem schwereren Unfall oder bei einer Herz-OP. Blutplasma wird verabreicht, wenn die Patienten – beispielsweise bei Verbrennungen – viel Flüssigkeit verloren haben.

Kurz vor der Transfusion werden die jeweiligen Spenden sogar noch einmal ärztlich per Gerinnungstest auf die richtige Blutgruppe überprüft, um wirklich sicher zu gehen, dass kein Fehler vorliegt. Falsches Blut kann im Körper keinen Sauerstoff transportieren und führt deshalb innerhalb weniger Stunden zum Erstickungstod!

Mein Blutspendeausweis mit Stempelkarte

Ein Blick in die Zukunft

Die Zahl der Blutspenden ist in Deutschland 2017 um 10 Prozent weiter gesunken. Dabei wird tendenziell immer mehr Blut gebraucht, weil das Durchschnittssalter der Bevölkerung immer höher wird. Denn ältere Menschen werden tendenziell öfter operiert. 

Die Blutspendezentrale an der Uniklinik Freiburg veranstaltet immer wieder Aktionsspendetage, um diesem Trend entgegenzuwirken und die Zahl der Spenden zu erhöhen oder wenigstens zu halten: Immer wieder gibt es gratis Frühstück oder Gewinnspiele.

Wäre es nicht viel besser, wenn Kliniken irgendwann nicht mehr auf menschliche Spenden angewiesen wären?

Es gibt verschiedene Forschungsansätze, nach alternativen Methoden zur Blutgewinnung zusuchen. Dr. Markus Umhau erklärt mir, wie die Chancen stehen:

Es kann sicherlich Überwindung kosten, das erste Mal zur Blutspende zu gehen. Bei dem allergrößten Teil der Spendenden läuft die Prozedur – wie bei mir auch – ohne Komplikationen ab. Außerdem: Wenn man beim Pieks nicht hinschaut, tut es auch (fast) nicht weh …  😉

Antworten auf weitere Fragen zur Blutspende gibt es auch auf der Webseite der Blutspendezentrale der Uniklinik Freiburg

Fotos: Ilyas Buss
Autoren:
Veröffentlicht am 24. Januar 2018

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