Kreativ für Kinderrechte

Kreativ für Kinderrechte

UNICEF setzt sich für Kinder auf der ganzen Welt ein. Der Verein finanziert sich durch Spenden, aber auch mit ehrenamtlichem Einsatz können Interessierte helfen. Mit Vorträgen, Projektreisen, Poetry Slam und Luftballons engagieren sich Studierende der UNICEF Hochschulgruppen verschiedener Unis für Kinderrechte – auch in Freiburg.

UNICEF ist das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. In Deutschland setzt sich die Organisation zum Beispiel für gleiche Bildungschancen ein – unabhängig von Hautfarbe, Religion und sozialem Hintergrund. In Gebieten, die von Naturkatastrophen, Krieg oder Armut betroffen sind, will UNICEF die Situation mit Impfungen, Lebensmitteln, Aufklärungsarbeit und psychologischer Betreuung verbessern. Einzelne Kampagnen nehmen sich außerdem eines besonders dringlichen  Themas an. Die aktuelle Kampagne läuft unter unter dem Motto „Kindheit braucht Frieden“ und setzt den Fokus auf Hilfe für Kinder im Krieg und auf der Flucht.

Für das Kinderhilfswerk kann man sich auf unterschiedliche Arten engagieren. Die einfachste Methode die Organisation zu unterstützen ist, Geld zu spenden. Gerade bei Studierenden ist das Geld allerdings oft knapp – helfen wollen viele aber trotzdem. Diese Möglichkeit gibt es zum Beispiel in den UNICEF Hochschulgruppen, die es an vielen Universitäten gibt.

Poetry Slam und Luftballons

Elisabeth Hardt engagiert sich seit drei Jahren in der Freiburger UNICEF Hochschulgruppe.

Die Hochschulgruppen stehen allen Interessierten offen. Studierendenstatus ist kein muss, auch Auszubildende oder junge Berufstätige sind willkommen. Die Hochschulgruppen sind vor allem im Uni-Kontext unterwegs und sprechen mit anderen Studierenden, informieren und sammeln Spenden. Die Politik und VWL-Studentin Elisabeth Hardt ist seit drei Semestern eine der Leiterinnen der Hochschulgruppe Freiburg und bereits seit drei Jahren aktiv dabei. Es sei besonders wichtig, dass bei dem Engagement der Ehrenamtlichen immer ein Gespräch auf Augenhöhe entstehe.

Antreffen kann man die Freiwilligen der Freiburger Hochschulgruppe zum Beispiel immer wieder bei Info-Ständen in der Stadt. Dort geht es dann teilweise darum zu informieren, aber auch darum, an Kindheit zu erinnern. „Wenn man sich an die eigene Kindheit erinnert und merkt, dass man selbst eine wirklich schöne Kindheit hatte und dass das eigentlich jeder haben sollte, fragt man sich auch warum das in manchen anderen Ländern nicht so ist und was getan werden kann, um das zu ändern“, sagt Elisabeth. Dabei geht es dann auch gar nicht so sehr darum, dass alle mit denen die UNICEF-Mitglieder sprechen etwas spenden, sondern vor allem darum, dieses Bewusstsein zu stärken.

Bei den Aktionen werden die Mitglieder kreativ, denn die Gruppe organisiert nicht nur Infostände. Es gab schon einen Poetry Slam bei dem die Besucher mit einer Spende für ihren Lieblings-Slammer abstimmen konnten und eine Aktion, bei der man Luftballons mit Wünschen für Kinder in den Himmel steigen lassen konnte. Dabei geht es sowohl darum, Spenden für den guten Zweck zu sammeln, als auch darum, Interesse für die Arbeit der Organisation zu wecken.

Projektreise nach Jordanien

Auch Vorträge gehören zum Programm der Gruppe. So berichtete letztes Jahr die Tübinger Studentin Kerstin Schönenborn von ihren Erfahrungen bei der Projektreise nach Jordanien 2016. Kerstin studiert Empirische Bildungsforschung im Master. Bildungschancen für alle ist ein Thema, das auch für UNICEF ein sehr wichtiges ist. Die Projektreisen werden alle zwei Jahre organisiert und geben Ehrenamtlichen aus ganz Deutschland die Chance, sich einen Eindruck von der Situation vor Ort zu machen und zu sehen, wie sich UNICEF Engagement auswirkt. 

Das Feedback, das Kerstin von Ehrenamtlichen für ihre Vorträge bekommt, ist positiv: Es sei schön aus erster Hand zu hören, was UNICEF in anderen Ländern mache und zu hören, dass das eigene Engagement dort ankomme, wo es gebraucht werde. Auch für diejenigen, die auf die Reise mitgenommen werden, ist das Erlebnis motivierend: „Selber vor Ort zu sein, mit den Leuten sprechen zu können und Fragen stellen zu können, das gibt einen ganz anderen Einblick.“

Das Beeindruckendste an der Reise, erzählt Kerstin, sei die Fröhlichkeit und positive Stimmung der Kinder gewesen – trotz der tristen Umgebung des Containermeers mitten in der Wüste. „Mir war bewusst, dass ich Geschichten aus dem Krieg hören würde,“ sagt Kerstin. Doch trotz der Erfahrungen, die die Kinder gemacht hatten, waren sie positiv gestimmt, hatten Träume und Vorstellungen was sie in der Zukunft alles machen wollen. „Ich hatte eigentlich gar keine Zeit traurig zu sein, weil dann die Kids angestürmt kamen, mit uns Fußball spielen wollten und uns 18:0 abgezogen haben.“

„Seitdem ich gesehen habe, welchen einen Unterschied wir mit unserer Arbeit für das Leben der Kinder bewirken können, wird mich UNICEF auch nie wieder loslassen,“ resümiert Kerstin.

Info

Die Hochschulgruppe trifft sich während des Semesters jeden Montag um 20 Uhr im HS 1023. Alle Interessierten sind herzlich willkommen auch während des laufenden Semesters vorbeizuschauen. Wie viel Zeit jemand mitbringt, bleibt jedem selbst überlassen. Wer zuerst eine E-Mail schreiben möchte oder Fragen hat, kann sich bei der Hochschulgruppe melden: info@hochschulgruppe-freiburg.unicef.de

Auf der UNICEF Website findet ihr hier außerdem mehr Infos zur Freiburger Hochschulgruppe: www.unicef.de/mitmachen

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Fotos: Johanna Skowronski
Veröffentlicht am 18. Mai 2018

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