Die Frage nach Innovation spaltet die Pop-Welt gefühlt schon seit den Beatles. Wie innovativ muss ein Album sein, um zu den besten des Genres zu zählen? Oder ist es gerade die Kunst, ein “klassisches” Genrealbum zu schaffen, welches all die anderen überstrahlt? Die vier Jungs von Rolling Blackouts Coastal Fever würden wohl Zweiteres bejahen. Eine gute Entscheidung?
Der Name des Debütalbums Hope Downs leitet sich von einer gleichnamigen, verlassenen Eisenerzmine in Australien ab. Wer allerdings glaubt, die vier Australier hätten auf ihrem Debüt versucht, die Klangästhetik einer verlassenen Mine im Outback nachzuempfinden, liegt glücklicherweise falsch. Songs wie “Cappoucino City” oder die Vorabsingle “Talking Straight” sind erstaunlich vollständig klingender Indie-Rock, mit nur einem Hauch Noise, viel Dynamik und einer beeindruckenden Catchyness!
Es ist außergewöhnlich, wie abgeklärt Hope Downs klingt, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass es sich um ein Debüt handelt. Manchmal tänzelnd dynamisch, manchmal eher zurückgenommen und still jammt sich das Quartett durch die zehn Songs des Albums. Sie treten den Beweis an, dass auch 2018 ein ganz konventionelles Indie-Rock-Album außergewöhnlich sein kann. Das verspricht viel für die weitere Karriere der Australier.
von Maximilian Heß
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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 19.06.2018, ab 19.00 Uhr
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Veröffentlicht am 19. Juni 2018