Kurz-Check zur Senatswahl

Kurz-Check zur Senatswahl

Gekürzte Gelder, UB-Nachtschließung, gleiche Teilhabe? Flyer und Plakate verkünden es schon: Am 19. Juni 2018 sind wieder Uni- und StuRa-Wahlen. Doch wer tritt eigentlich für das höchste Gremium der Uni für uns Studierende an? uniCROSS hat die fünf Spitzenkandidierenden für den Senat zum Kurz-Check gebeten und wollte wissen: Wofür werdet ihr euch einsetzen?

Mit einem Klick auf die Liste geht es zu den Antworten der Kandidierenden.

BVS a (Bündnis Verfasste Studierendenschaft)

Katharina Krahé, Lehramt Englisch und Geschichte, 7. Semester

Für welche Initiative trittst du an und wofür steht ihr?

Ich trete für das Bündnis Verfasste Studierendenschaft, kurz BVS, an. Anders als andere Listen, die für den Senat antreten, legen die studentischen Senator*innen von BVS sich freiwillig ein imperatives Mandat auf, das sie an die Entscheidungen des StuRa bindet. So wollen wir sicherstellen, dass die Positionen, die wir in den Senat tragen möglichst viele Studierende vertreten, statt an ein parteipolitisches Programm gebunden zu sein.

Was ist deine Motivation, für den Senat zu kandidieren?

Ich möchte gerne die Erfahrung, die ich bisher in der Unipolitik gesammelt habe, weiter produktiv einbringen und für mich ist die Kandidatur als studentische Senatorin hier ein sinnvoller weiterer Schritt meines bisherigen Engagements in diversen Gremien sowohl der Studierendenvertretung als auch der Universität.

Welche Erfahrung bringst du mit?

Zur Zeit bin ich im Vorstand der Studierendenvertretung und Mitglied des Fakultätsrats der Philologischen Fakultät. In den akademischen Jahren 2015/16 und 2016/17 war ich als Vertreterin des Fachbereichs Anglistik Mitglied des StuRa und bin seit Beginn meines Studiums in der Fachschaft Anglistik aktiv.

Was sind die drei wichtigsten Themen, die du in den Senat einbringen und an der Uni verändern möchtest?

Die Hochschulfinanzierung wird in der nächsten Legislatur eine große Rolle spielen, und daran hängt direkt ein ganzer Rattenschwanz von Themen: Wir vom BVS finden es nicht akzeptierbar, dass schlechtes Wirtschaften von Seiten der Uni zum Nachteil von Lehre oder Studium wird – z.B. durch das Kürzen des Angebots des ZfS oder das Einschränken der Öffnungszeiten der UB -, wenn gleichzeitig finanziell und personell hochaufwändige Projekte wie die Exzellenzinitiative trotz sich nicht abzeichnender Erfolgschancen weiter verfolgt werden.

Wie sieht für dich ein perfekter Tag in Freiburg aus?

An einem perfekten Tag muss ich nicht früher als um 10 in der Uni sein und habe während der Mittagspause Zeit, mir im KGIV einen Kaffee zu holen. Abends entspanne ich gerne mit Leuten an der Dreisam oder schaue mir studentisches Theater an, z.B. bei den ManiACTs.

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Hier geht es zur Facebook-Seite des BVS.

BVS b

Robin Eger, LA Mathematik und Informatik, 8. Semester

Für welche Initiative trittst du an und wofür steht ihr?

Ich trete für das Bündnis Verfasste Studierendenschaft (BVS) an. Dieses setzt sich das Ziel, die Interessen möglichst vieler Studierender repräsentativ im Senat zu vertreten. Das wird gewährleistet, indem wir auf ein eigenes parteipolitisches Programm verzichten, und uns stattdessen als imperatives Mandat an die Beschlüsse der Studierendenvertretung binden. Über diese wird unter anderem in den Fachschaften abgestimmt, wodurch alle Studierenden Einfluss darauf haben können, was wir im Senat vertreten.

Was ist deine Motivation, für den Senat zu kandidieren?

Bereits in den vergangenen Jahren habe ich mich vermehrt in hochschulpolitische Themen und Diskussionen eingebracht. Um dieses Engagement noch weiter in den Diskurs mit der Gesamtuniversität zu tragen, möchte ich meine Erfahrungen zusammen mit der Meinung der Studierenden in den Senat tragen.

Welche Erfahrung bringst du mit?

Im Rahmen meines seit 2014 aktiven Mitwirkens in der Fachschaft Mathematik bin ich unter anderem Teil der Studienkommission und Vertreter im Studierendenrat. Außerdem stehe ich seit einem Jahr als Mitglied des SVB-Gremiums im ständigen Austausch mit vielen Studierenden, den verschiedenen zentralen Einrichtungen, sowie auch dem Rektorat.

Was sind die drei wichtigsten Themen, die du in den Senat einbringen und an der Uni verändern möchtest?

Als Lehramtsstudent ist mir vor allem der neue Master of Education wichtig. Zulassungsbeschränkungen sollten abgeschafft und eine studierbare Möglichkeit eines Drittfachs eingeführt werden! Was die meisten Studierenden direkt betrifft, ist die aktuelle Unterfinanzierung unserer Universitätsbibliothek, welche neben dem Platzmangel und den geringen Bücherbeständen nun auch noch mit Nachtschließzeiten kompensieren muss. Genauso geht es dem ZfS, welches ihr Lehrangebot weiter ausbauen statt immer mehr verkleinern sollte.

Wie sieht für dich ein perfekter Tag in Freiburg aus?

Ein perfekter Tag in Freiburg ist für mich ein Tag, an dem unsere Grundlehre endlich ausfinanziert und unsere Studiengänge auch tatsächlich in Regelstudienzeit studierbar gestaltet sind!

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campusgrün Freiburg

Mira Kopp, BA Liberal Arts and Sciences, 2. Semester

Für welche Initiative trittst du an und wofür steht ihr?

Mit campusgrün stehen wir für eine offene Universität der neuen Ideen, die die sozialen und ökologischen Herausforderungen der Zukunft angeht. Wir wollen mehr Räume für studentische Beteiligung schaffen, europäischen und transkulturellen Austausch stärken und Nachhaltigkeit in den Strukturen der Universität verankern. Die studentische Lebenswelt muss sozial gerecht gestaltet werden. Deswegen setzen wir uns gegen Studiengebühren, für mehr Wohnraum und für die Einrichtung eines Nachhaltigkeitsbüros ein.

Was ist deine Motivation, für den Senat zu kandidieren?

Für eine sozial-ökologische Transformation ist es meiner Meinung nach nötig, gerade in so wichtigen Gremien wie dem Senat anzusetzen und Themen wie Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit weiter nach oben auf die politische Agenda zu rücken. Als Vertreterin der Studierendenschaft setze ich mich für eine gerechte und langlebige Zukunft ein.

Welche Erfahrung bringst du mit?

Seit Beginn meines Studiums bin ich bei campusgrün aktiv. Als Sprecherin des Landesverbands habe ich mit Abgeordneten über Themen wie die Studiengebühren, die Streichung des politischen Mandats für die VS und die Demokratisierung der Hochschulen diskutiert und dabei gelernt, studentische Interessen gegenüber Entscheidungsträgern zu verteidigen.

Was sind die drei wichtigsten Themen, die du in den Senat einbringen und an der Uni verändern möchtest?

Für eine zukunftsfähige Albert-Ludwigs-Universität möchte ich mich für einen Ausbau des Lehrangebots im Nachhaltigkeitsbereich einsetzen und Gleichstellungsprobleme konsequent angehen. Außerdem brauchen wir dringend mehr studentische Mitbestimmung und Selbstverwaltung. So fordert campusgrün einen studentischen Beteiligungsprozess für den Umbau von EUCOR zur Europauniversität und die Einrichtung eines studentischen Green Office, das sich kontinuierlich um Nachhaltigkeitsbelange kümmert.

Wie sieht für dich ein perfekter Tag in Freiburg aus?

An so einem Tag kann ich mit dem Rad zur Uni fahren, in einem spannenden Seminar Ideen austauschen, mit anderen Studis im Mensagarten essen, unsere Anliegen in einer Sitzung zu Wort kommen lassen und später mit Freunden einen Film im aka schauen.

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Hier geht es zu campusgrün Freiburg Facebook Seite.

RCDS/LHG (Ring Christlich Demokratischer Studierender/Liberale Hochschulgruppe)

Friederike Patt, BA Geschichte und VWL, 2. Semester

Für welche Initiative trittst du an und wofür steht ihr?

Der RCDS (Ring christlich demokratischer Studenten) und die LHG (Liberale Hochschulgruppe) stehen für eine tolerante, pragmatische und ideologiefreie Politik. Wir sind unabhängig und setzen uns für euch im Senat/ StuRa in eurem Sinne ein. Dabei richtet sich unsere Arbeit nicht nach Parteiprogrammen, sondern ist an euren Wünschen und Bedürfnissen orientiert. Der RCDS und die LHG sind pragmatisch und ideologiefrei. Zudem sind wir davon überzeugt, dass das Studium nicht auf das reine Fachstudium beschränkt sein soll.

Was ist deine Motivation, für den Senat zu kandidieren?

Im Senat möchte ich mich für die Interessen ALLER Studierenden einsetzen. Die Qualität unseres Studiums darf nicht durch Ideologien bestimmt werden, so sollte beispielsweise bei der Berufung von Professoren, die Wahl bei unterschiedlicher Qualifikation nicht von einer Quote abhängig gemacht werden. Ich stehe daher für eine sinnvolle und faire Gleichberechtigung.

Welche Erfahrung bringst du mit?

Seit meiner Schulzeit engagiere ich mich politisch, war Schülersprecherin und habe bei Projekten wie „Jugend debattiert“ gelernt, Debatten zu führen. Seit dem Beginn meines Studiums zum Wintersemester 2017, setze ich mich intensiv mit der Unipolitik in Freiburg auseinander.

Was sind die drei wichtigsten Themen, die du in den Senat einbringen und an der Uni verändern möchtest?

Die geplante Nachtschließung der UB zu verhindern, ist mir besonders wichtig, genauso wie eine Verbesserung der Menge an Arbeitsplätzen in der UB zu erreichen. Das ZfS stellt in unserem Studium einen wichtigen Praxisbezug her. Daher ist es mir wichtig, dass beim ZfS in der Auswahl der Veranstaltungen nicht gespart wird und das breit gefächerte Angebot für alle Studierenden erhalten bleibt. EUCOR als ein flexibler, internationaler Aspekt im Studium, sollte mehr gefördert werden und Hürden abgebaut werden.

Wie sieht für dich ein perfekter Tag in Freiburg aus?

Gutes Wetter: Sedan Cafe – Altstadt und Münstermarkt – Schlossberg – Seepark / Lorettobad – Grillen am Seepark / Dreisam – T.I.K.

Mehr erfahren?

Hier geht es zur Website der LHG und des RCDS.

Juso-Hochschulgruppe

Ines Frankenhauser, BA Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre, 6. Semester

Für welche Initiative trittst du an und wofür steht ihr?

Ich trete für die Hochschulgruppe der JUSOs an. Wir sind ein linker, sozialistischer, feministischer und internationalistischer Richtungsverband, welcher bundesweit vernetzt ist. Für mich steht die Freiburger Hochschulgruppe dafür, Chancengleichheit und -gerechtigkeit an der ALU zu fordern. Dazu gehört etwa, dass weder die soziale und nationale Herkunft, noch Geschlecht, Hautfarbe oder Religion eine Rolle mehr spielen dürfen. Aber auch ein demokratisches und selbstbestimmtes Studiensystem sind für uns entscheidende Themen.

Was ist deine Motivation, für den Senat zu kandidieren?

Der Senat stellt die wichtigste Institution innerhalb der Hochschulpolitik dar. Dennoch sind wir Studierenden nur mit vier Mitgliedern vertreten, obwohl wir das tragende Gerüst des universitären Systems darstellen. Hieraus speist sich meine Motivation. Ich möchte meine Stimme hier aktiv für die Studierenden erheben. Denn es kann unter anderem nicht sein, dass wir Studierende unter der missgeleiteten Haushaltssituation der Universität zu leiden haben.

Welche Erfahrung bringst du mit?

Ich bin schon seit einiger Zeit Mitglied der Juso HSG hier in Freiburg. Hier bin ich unter anderem als Sprecherin aktiv. Bundesweit bin ich in der Anti-Sexismus-Kommission der JUSO-HSG tätig. Dadurch bringe ich schon einige Erfahrung bezüglich hochschulpolitischer Themen mit. So banal es klingen mag, bin ich aber auch einfach Studentin und merke jeden Tag, was es an unserer Studiensituation zu verbessern gibt.

Was sind die drei wichtigsten Themen, die du in den Senat einbringen und an der Uni verändern möchtest?

Ich möchte dafür kämpfen, dass wir Studierende nicht unter den Sparmaßnahmen der Universität zu leiden haben. Denn gute Bücher und ein diverses Angebot an Kursen sind unser Recht! Des Weiteren möchte ich mich für mehr Transparenz und Demokratie innerhalb der ALU einsetzen. Denn nur wenn Mitarbeiter, Lehrende und Studierende sich auf Augenhöhe begegnen, ist gute Lehre möglich. Studiengebühren für Nicht-EU Bürger und Zweitstudierende sind diskriminierend. Ich werde mich dafür einsetzten, dass die Universität hier harte Kante zeigt.

Wie sieht für dich ein perfekter Tag in Freiburg aus?

Meinen Tag beginne ich am liebsten mit einem Kaffee im Café Moltke. Wenn ich das Glück habe nur Seminare ohne Anwesenheitspflicht zu belegen, steige ich danach auf mein Rennrad und erkunde den Schwarzwald. Abends gehe ich am liebsten ins Kandelhof-Kino.

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Hier geht es zur Website der JUSOs und ihrer Facebook Seite.

Info zu den Universitäts- und StuRa-Wahlen 

Wann: 19. Juni 2018 von 9 bis 18 Uhr

Wo: Je nach Fakultät. Üblicherweise finden Uniwahlen und StuRa-Wahlen am selben Ort statt.

Die Liste der Wahlräume für die Uniwahlen als pdf findet ihr hier.
Die Liste der Wahlräume für die StuRa-Wahlen gibt’s hier.

Was wählen wir überhaupt?

Unser Beitrag erklärt es ausführlicher.

Wer steht alles zur Wahl?

Die Wahlvorschläge für die Uni-Wahlen findet ihr hier, die Wahlvorschläge für den StuRa hier.

Die Wahlen in Kurzfassung

In den Uniwahlen entsenden wir Studierende in zwei Gremien: vier in den Senat und maximal sechs in den eigenen Fakultätsrat.

In beiden Gremien sitzen Professorinnen und Professoren, jeweiliges Dekanat und Mitarbeitende. Im Senat, dem höchsten Gremium, erweitert sich dies auf knapp 40 Mitglieder und schließt alle Vertretungen der Hochschule mit ein, so z.B. auch das Dekanat aller 11 Fakultäten und das Rektorat. Die vier Studierenden sind damit in der Minderheit.

Der Senat beschließt mitunter Prüfungsordnungen und entscheidet Ausrichtung und Struktur von Lehre, Forschung und Studium.

Bei den StuRa-Wahlen hingegen wählen wir je durch eine Fachbereichsvertretung (insgesamt 34) und verschiedene Initiativen (10)  den Studierendenrat (StuRa). Als höchstes beschlussfassendes, legislatives Organ vertritt dieser die Interessen der Studierendenschaft gegenüber der Universität. Er bewilligt z.B. Gelder für Fachbereiche, Referate oder für eure Anträge.

Fotos: BVSa: Mona Zeuner, Beitragsbild und BVSb: Nina Kramer, campusgrün: Antonia Diederich, RCDS/LHG: Bernhard Ruchti, Juso-Hochschulgruppe: Johanna Skowronski
Autoren:
Veröffentlicht am 14. Juni 2018

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