Album der Woche: Thunderpussy – Thunderpussy

Album der Woche: Thunderpussy – Thunderpussy

“Rock’n Roll ist Tot – Gott sei dank!” Diese durchaus provokante These war letzte Woche in der Vice zu lesen und reiht sich ein in eine lange Liste von Artikeln in renommierten Kulturmagazinen, die den Rock ins Jenseits gehen sehen. Alles in allem steht es wirklich nicht gut um Rock im Jahr 2018. Unser Album der Woche ist von der amerikanischen Band Thunderpussy und ist Totengräber und Hoffnungsschimmer zugleich.

Die All-Female Rockband Thunderpussy aus Seattle veröffentlicht nach mehreren Singles diesen August nun ihr selbstbetiteltes Debüt Thunderpussy. Bereits der Name der Band gibt einen Hinweis darauf, welche Attitüde die Band versprüht. Selten hat es so Spaß gemacht, einer Band zuzuhören, die sich selbst so wenig ernst nimmt! Thunderpussy nehmen Motive des klassischen Indierock, des 90es female Rock und des Punk auf, spielen damit und verdrehen sie teilweise ins Absurde. Songs wie „Utero Tango“ oder „Torpedo Love“ spielen doppelbödig mit Elementen des Rock’n Roll, sind dabei aber viel mehr als nur Klamauk.

Thunderpussy ist ein energetisches Album. Es pendelt zwischen Riot Grrl-Elementen, Rock’n Roll-Zitaten und dem unnachgiebigen Gefühl, dass die vier Frauen aus Seattle unfassbar großen Spaß an ihrer Musik haben. Trotzdem wird Thunderpussys Debütalbum keinen nachhaltigen Eindruck in der Musikwelt hinterlassen. Aber es zeigt gut, wie Rockn Roll im Jahr 2018 noch Spaß machen kann: Durch die Anerkennung, dass eine Neuerfindung dieses altehrwürdigen Genres dringend nötig ist. Bands wie Thunderpussy könnten zu dieser Wiederauferstehung vieles beitragen.

von Maximilian Heß

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 03.07.2018, ab 19.00 Uhr

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Veröffentlicht am 3. Juli 2018

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