Album der Woche: Steiner & Madlaina – Cheers

Album der Woche: Steiner & Madlaina – Cheers

Die Familie Pollina aus der Schweiz gilt als eine der großen Musikerfamilien der Alpenrepublik. Vater Pippo Pollina, als junger Mann aus Italien emigriert, ist seit den Achtzigerjahren eine Instanz im italo-helvetischen Pop, Sohn Julian hat als Faber einen kometenhaften Aufstieg erlebt, jetzt zieht seine jüngere Schwester Madlaina mit dem Album Cheers ihres Duos Steiner & Madlaina nach.

Die Assoziation mit Faber, die sich das Duo alleine schon wegen der Familienverhältnisse gefallen lassen muss, ist allerdings auch musikalisch begründbar. Cheers ist ein Album, das sich fast nur mit Einsamkeit, Unglück, unerwiderten Gefühlen und ähnlichen Motiven auseinandersetzt – so weit so Faber. Der große textliche Unterschied liegt jedoch in der Selbstwahrnehmung. Steiner & Madlaina wollen nicht wirken, als wären sie alkoholkranke alte Lüstlinge, die davon singen, dass das Leben schlecht zu ihnen war. Sie wollen klingen wie Twentysomethings, für die ihr aktuelles Leben Herausforderung genug ist. Das spiegelt sich nicht im Ton wider, Cheers ist ein textlich geradliniges Album, aber es macht die Musik der beiden Züricherinnen greifbarer und authentischer.

Musikalisch finden die beiden Sängerinnen, die live von einer Band begleitet werden, ihren eigenen Stil irgendwo zwischen zeitgenössischem Indie-Pop, Folk- und Rock-Anleihen. Das wirklich außergewöhnliche sind allerdings die wahnsinnig eingängigen Melodien des Albums. Cheers  ist ein Album, das man nach dem zweiten Anhören bereits mitsingen kann und auch mitsingen will! Die beiden Sängerinnen schaffen zu zweit eine wunderschöne Gesangsfarbe, die das Album in weiten Teilen zu einem großartigen Popalbum macht. Und so eint der Erfolg die Familie Pollina.

von Maximilian Heß

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 25.09.2018, ab 19.00 Uhr

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Veröffentlicht am 25. September 2018

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