Mit Look Inside Your Heart veröffentlichen The Wave Pictures am 09.11. schon ihr zweites Album dieses Jahr und ist ihr insgesamt Achtzehntes in 20 Jahren Bandgeschichte. Generell sind die drei Bandmitglieder bekannt dafür, zumindest musikalisch sehr produktiv zu sein. Das Album selbst entstand abends in einer Session und auf Reel–to–Reel-Tape – ohne Computer-Nachbearbeitung.
The Wave Pictures wollen mit dem neuen Album darauf hinweisen, was authentische Musik denn auch im rein materiellen Sinne ist– eben nicht nur eine Sammlung an Daten, sondern seine eigene Materie. Look Inside Your Heart klingt sehr persönlich, als wäre man direkt in ein improvisiertes Wohnzimmer--Konzert der Band reingeplatzt. Die zwölf Songs des Albums sind nicht aufdringlich oder überladen. Im Gegenteil: Einzelne Tracks wie “Dodge City Blues” oder “Hazey Moon” beginnen – plötzlich bricht der Song ab, Pause auf dem Aufnahmegerät, dann neuer Start, ein Lachen im Hintergrund – es geht weiter. Das macht die Band sympathisch und ihre musikalische Leistung keineswegs unprofessionell.
Etwas ganz Eigenes bekommt das Album auch durch das Vibrato des Sängers: David Tattersall klingt sehnsuchtsvoll, aber auf humorvolle und selbstironische Weise. Nostalgisch ist das richtige Wort um den Sound des Albums zu beschreiben– neben der eher altmodischen Aufnahmetechnik schwelgen nämlich auch der Inhalt der Tracks im Teenager-Idyll und dem ersten Verliebtsein.
Der Sound driftet, wie in “Sugar”, ab und zu auch gerne mit Gitarre und Mundharmonika in Country-Gefilde ab, das nimmt dem Indie-Sound der Band aber nichts an Atmosphäre. Insgesamt klingt Look Inside Your Heart nach blumiger Nostalgie, die leicht und locker dahin geplätschert kommt und dabei auch nicht zu viel vom Hörenden fordert.
von Laura Vogelhöfer
Lust auf mehr? Hier geht’s zu allen Alben der Woche!
Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 20.11.2018, ab 19.00 Uhr
Veröffentlicht am 22. November 2018
