Album der Woche: J Mascis – Elastic Days

Album der Woche: J Mascis – Elastic Days

Wenn sich Mitglieder stilprägender Bands auf Solopfade begeben, ist das für Fans meist sehr aufschlussreich. Oft dienen solche Alben aber auch nur zur ultimativen musikalischen Selbstverwirklichung, nicht selten geht diese allerdings in einem Meer von Ideenlosigkeit und Narzissmus unter. J Masics, Sänger der Band Dinosaur Jr., einer der wichtigsten Noise-Bands der letzten 40 Jahre, stellt jedoch schon seit 2011 unter Beweis, dass sein Solo-Werk zwar an Dinosaur Jr. anknüpft, dabei allerdings komplett eigenständig ist. Insofern ist die Qualität seines neuen Albums Elastic Days nicht verwunderlich.

Mascis zeigt auch auf Elastic Daysdass Routine durchaus etwas Gutes sein kann. Die musikalischen Veränderungen zum Vorgänger Tied To A Star (2014) sind marginal, was in diesem Kontext durchaus als Qualitätsmerkmal gesehen werden muss. Einzig der Gesang von Mascis wirkt versierter, wie beispielsweise auf der Vorabsingle “Web So Dense”, die zeigt, dass das Trademark des etwas schnoddrigen Gesangs zwar durchaus noch da ist, aber auf ein konsensfähigeres Maß zurückgefahren wurde. 

Musikalisch bietet das Album das, was man an Mascis liebt: unaufgeregter Indiepop, der ein bisschen an eine cleane Version von Dinosaur Jr. erinnert, dabei aber nicht retro um die Ecke kommt. Die kleinen Americana- und Folk-Akzente, ebenso die Balladen, wie beispielsweise der Titeltrack “Elastic Days”, wirken organisch und sind wichtige Facetten des Albums. Kurz gesagt: Mascis macht alles wie immer, und damit eigentlich auch alles richtig.

von Maximilian Heß

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 13.11.2018, ab 19.00 Uhr

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Veröffentlicht am 13. November 2018

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