Album der Woche: Lafote – Fin

Album der Woche: Lafote – Fin

Junger deutscher Post-Punk erfährt in den letzten Jahren eine, nicht mehr für möglich gehaltene, Frischzellenkur. Hinter den Lokalmatadoren von Die Nerven drängen mit Karies, Messer oder All Diese Gewalt junge Bands mit teils großartigen Debüts nach. In diese Gruppe gesellen sich nun auch die jungen Hamburger von Lafote, die mit Fin ihr wort- und klanggewaltiges Debüt vorlegen.

Post-Punk definiert sich in erster Linie über die reduzierte Düsterkeit, doch innerhalb dieses groben Umrisses hat jede Band ihren eigenen künstlerischen Ansatz. Lafote wählen bewusst ein Konzept, dass sie weniger in Wall Of Sound-Gefilde bringt als vielmehr Assoziationen an eine etwas verbissenere Version der frühen Tocotronic erinnern. Songs wie “Ein Riss geht auch durch dich” oszilieren dabei gesanglich und textlich irgendwo zwischen Hamburger Schule, Berliner Theater und Stuttgarter Vorstadtdepression. 

Dass sich Lafote über vier Jahre Zeit genommen haben für ihr Debüt merkt man Fin in vielerlei Hinsicht an. Es ist erstaunlich wie stimmig die Songs arrangiert sind, wie routiniert sich Sänger Jakob Groothoff durch die 11 Tracks schreit, flüstert und singt. Musikalisch scheint das Motto von Lafote zu sein: Never Change a Winning Team! Textlich sind sie weiter. Das macht Fin zu einer weiteren, sehr aufregenden neuen Post-Punk-Platte.

von Maximilian Heß

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 27.11.2018, ab 19.00 Uhr

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Veröffentlicht am 27. November 2018

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