Album der Woche: Bilderbuch – Mea Culpa

Album der Woche: Bilderbuch – Mea Culpa

Der Dezember hat begonnen und damit auch die perfekte Zeit für ein Weihnachtsalbum. Zwar nicht lyrisch, aber vom Sound her kommt das diese Woche erschiene Album Mea Culpa von der österreichischen Band Bilderbuch ziemlich nah an dieses Genre ran. Das wurde letzte Woche, ganz plötzlich und überraschend von der Band via Twitter und Instagram angekündigt. Ein richtiger Kaltstart also.

Maurice Ernst singt von Pleiten im Strudel des Nachtlebens, wie in “Taxi Taxi” und kombiniert diese mit Autotune at its best. Die Sucht nach digitalen Medien, Drogen und der Liebe füllen das Album inhaltlich, ohne kritisiert zu werden. Als Kontrast zu den eher mutigen Themen, wirkt der Sound eintönig, zwar vertraut mit verzerrten Gitarren und verzogener Stimme, aber ohne Power. Im Hintergrund ein immer samtener House-Sound oder eine durchgängige Snare, wie in Lounge 2.0, der den Songs die Kanten nimmt. Das hilft zwar dabei einen roten Faden aufzubauen, sorgt aber auch dafür, dass kein Track wirklich ausbricht.

Das Album lässt sich angenehm am Stück hören, es fehlt aber im Gegensatz zum Vorgänger Magic Life an Material, das durch seine Ekstase explizit hängen bleibt. So wirkt Mea Culpa als Gesamtwerk am intensivsten. Das ist vielleicht auch der Grund, dass das Album ohne Vorauskopplung veröffentlicht wurde. Der Albumtitel Mea Culpa kommt aus dem lateinischen und wird als als Bitte nach Vergebung verwendet. Nur was soll Bilderbuch hier vergeben werden? Ihre Ekstase in den vorangegangenen Alben? Natürlich oder wohl eher hoffentlich nur im ironischen Sinne, denn die Hingebung der Band zu Tabu-Themen macht das Hörerlebnis auch in Mea Culpa reizvoll und aufregend.

von Laura Vogelhöfer

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 04.12.2018, ab 19.00 Uhr

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Veröffentlicht am 5. Dezember 2018

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