“Potzblitz!”

“Potzblitz!”

Von A wie abbeldwatsch bis Z wie Zwiebelkalender: Wenn das Wetter und das aktuelle politische Weltgeschehen abgehakt sind, eignet sich die Etymologie dieser wunderschönen Wörter perfekt, um das Gespräch wieder in Gang zu bringen. Dieses Mal geht es um das Wort Potzblitz!

Potzblitz!

Dieser Ausruf erinnert an die Heimatfilme aus den vergangenen Jahrzehnten. Auf der Straße hört man heutzutage doch eher selten den Ausdruck „Potzblitz – welch ein Regenguss da vom Himmel strömt!“. Aber falls doch, wisst ihr wenigstens, was es mit diesem mittelalterlichen Ausruf des Erstaunens auf sich hat.

Schon ab dem 15. Jahrhundert wurde im Mittelalter die Vorform „bocks“ für das Wort „potz“ verwendet. Vor allem in Fastnachtsspielen konnte man dieses Wort im Mittelalter nachweisen.

Es wird vermutet, dass dieser Ausdruck ursprünglich den Namen Gottes verhüllen sollte. Denn wie es im 2. Gebot steht: Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht missbrauchen. Um also den Namen „Gott“ nicht für einen Fluch zu missbrauchen, wurde aus „Gottes Blitz“ „potz blitz“.

Früher gab es für diesen Ausdruck viele Varianten wie „potz Element“, „potz Wetter“, „potz Henker“ und auch für die Bezeichnung „potz“ konnte man in gleicher Form „botz“ oder „kotz“  verwenden.

Ebenfalls überlebt hat der Ausdruck „potztausend“ aus dem 16. Jahrhundert, der eigentlich mit „Gotts tausend Sakrament“ übersetzt werden kann. Aus demselben Grund, keine Blasphemie zu begehen, hat sich auch hier die Variante „potztausend“ durchgesetzt.

Foto: Johanna Skowronski
Veröffentlicht am 22. Januar 2019

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