Album der Woche: Homeshake – Helium

Album der Woche: Homeshake – Helium

Seit dem das newtonsche Gravitationsgesetz 1687 in Kraft getreten ist, zieht die Schwerkraft fast alle Körper vom Himmel runter und klebt sie auf die Erdkruste. Allerdings nur fast alle Körper! Der Synth-Pop Musiker Peter Sagar aka Homeshake fällt zum Beispiel nicht unter dieses doch so rigide Gesetz. Er schwebt durch sein Studio und produziert luftige Beats und Töne. Letzten Donnerstag wurde sein neues Album “Helium” veröffentlicht. Hier widmet er sich auf jeden Fall nicht der Schwerkraft. Vielmehr scheint das Album sogar noch leichter zu sein als das Element selbst.

Homeshake ist bekannt für seine hoch minimalistischen Werke, wobei er sich darin von Album zu Album mehr übertrifft. In seinem Debut In The Shower klang Homeshake noch wie Mac Demarco, nachdem er ungewollt geweckt wurde. Dann kam Midnight Snack, Fresh Air und jetzt Helium. Der Übergang von fester Materie hin zu Gas lässt sich nicht nur in den Albumtiteln lesen. Seine Bass-Skills behält er zwar noch bei, die funky E-Gitarre und Schlagzeug ersetzt er aber mit simplen Hip-Hop Beats und dissonanten Tönen aus dem Keyboard. Helium klingt wie eine Hommage an den Mond und an eigentlich alles, was nicht von der Schwerkraft festgehalten wird.

Helium ist sein langsamstes Album und durch die vielen Disharmonien bewegt sich seine Musik hin zu weirden, sub-culture Gruppen wie Boards of Canada. Sein Gesang entwickelt sich jedoch in eine entgegengesetzte Richtung: etwas popiger, etwas smoother, als ob er den ganzen Herbst nur noch Blood Orange gehört hätte. Helium ist durchaus ein einzigartiges Album. Nur Schade, dass es schon nach einer halben Stunde vorbei ist. Naja, wahrscheinlich war er einfach müde und wollte sich nicht überarbeiten – und wer möchte schon Homeshake wegen seiner Müdigkeit böse sein.

von Leonardo Khan

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 12.02.2019, ab 19.00 Uhr

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Veröffentlicht am 19. Februar 2019

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