Album der Woche: Karen O & Danger Mouse – Lux Prima

Album der Woche: Karen O & Danger Mouse – Lux Prima

Brian Joseph Burton, besser bekannt unter seinem alter Ego DJ Danger Mouse ist für seine extravaganten Musikprojekte bekannt. Sei es das Verkaufen leerer CDs oder das Fusionieren eines Beatles- mit einem Jay-Z-Album – der New Yorker DJ ist für manchen Kulturstunt gut. Um so schöner, dass er mit Lux Prima, einem Kollabo-Album mit Karen O von den Yeah Yeah Yeahs, zwar ein sehr konventionelles, aber eben auch sehr gutes Album veröffentlicht hat.

Die Vorabsingle “Woman”, die bereits im Januar erschien, hatte hohe Erwartungen geweckt. Würde das ganze Album der beiden so klingen, als wären die Yeah Yeah Yeahs in ihrer “Blue Jeans And Cocaine”-Phase hängen geblieben? Oder würde es doch mehr aus einem künstlerischen Dialog der beiden Ausnahme-Kulturschaffenden bestehen? Der Opener “Lux Prima” fällt in erster Linie durch seine Ambitionen auf. Auf über neun Minuten vermischt das Duo Dynamiken, Dekaden und Genres, so wie es für sie einen Sinn ergibt. Das ist ambitioniert. Wenn aber Ambition zum Selbstzweck wird, und das ist bei einem Machwerk wir “Lux Prima” schwierig zu leugnen, verliert sie all ihren Reiz und bekommt etwas prahlendes. Wäre dieser Opener drei verschiedene Songs, wäre es ein herausragende Eröffnung für die musikalisch sehr spannende Platte. So bleibt die Frage nach dem Zweck.

Lux Prima wird von Track zu Track collagenhafter. Da sind das Hazelwood-Dream-Pop-geprägte “Redeemer” oder das extrem funkige “Leopard’s Tongue”. Die großen Leitlinien des Albums sind die oft sehr vintage wirkenden Instrumentals, die  großen Arrangements und Karen Os Stimme, die das Album stark prägt. Die Gefahr einer solchen Vielfalt ist, dass kein roter Faden sichtbar ist, der das Album als Ganzes so gut macht. Und tatsächlich verzettelt sich das Album manchmal zwischen zu vielen Ideen. Als eine Sammlung einzelner Tracks ist es allerdings mit das Beste, was die beiden seit längerer Zeit veröffentlicht haben.

von Maximilian Heß

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 19.03.2019, ab 19.00 Uhr

Autoren:
Veröffentlicht am 19. März 2019

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