Einmal quer über den Atlantik kamen Sugar Candy Mountain letzte Woche – bis nach Freiburg. Die Psychedelic Rockband aus Oakland sind momentan auf Europatour und spielten vergangenen Freitag im Swamp.

„Zuerst kommen die Fußballverrückten und dann die Musikfanatiker“, kommentierte eine Konzertbesucherin draußen vor dem Swamp. Wie alle, die an diesem Abend Sugar Candy Mountain sehen wollten, stand sie 15 Minuten nach offiziellem Einlass immer noch vor der Tür. Grund dafür: Die SC Freiburg Fans wollten das Swamp trotz des Unentschiedens gegen Borussia Mönchengladbach nach dem Spiel partout nicht verlassen. Um zehn vor elf wird dann endlich der Einlass gewährt, kurz danach beginnt das Konzert.

Mit einem kurzen „Hello“ begrüßt die Band das Publikum, dann geht es los. Die ersten Akkorde erklingen, das Publikum fängt an leicht mit dem Kopf zu nicken, Sängerin Ash Reiter schließt die Augen und singt. Und sie tut das so schön, so sanft, dass ihre Aufforderung während des Songs an einen „happy and quiet place“ zu denken, vollkommen überflüssig wirkt: Ab dem ersten Moment ist das Publikum in einen träumerischen Zustand versetzt und folgt fast bewegungslos, mit einem leichten Lächeln auf den Lippen der Musik.

Auch Sugar Candy Mountain scheinen unlängst in eine andere Welt eingetreten zu sein. Nur selten werden zwischen den Songs ein paar Worte an das Publikum gerichtet, auf den Applaus reagieren sie kaum. Sie wirken dabei so zurückhaltend, ja fast schüchtern, dass man sich kaum traut, nach einem Song zu klatschen oder gar zu jubeln.

Bereits nach einer dreiviertel Stunde ist das Konzert vorbei. Dass das viel zu früh ist, empfindet auch das Publikum so. Nach vehementem Klatschen betritt die Band erneut die Bühne.  „Remember to brush your teeth tonigt. Even though we had such a sweet time“, säuselt Ash ins Mikrophon und spielt zwei letzte Songs mit ihrer Band. Das Fußballspiel hätten sie übrigens geschaut, verabschiedet sie das Publikum: „They tried“, sagt sie lächelnd und lässt die Musikfanatiker beseelt und glücklich zurück.

von Mia Bucher

den ganzen Konzertbericht hört ihr in unserem Soundcheck-Magazin am Dienstag, den 19.03.19