Fremde in der Heimat

Fremde in der Heimat

Die Freiburger Indie-Punk Band The Deadnotes hat in den vergangenen zwei Monaten eine ausgedehnte Europatour gespielt. Am Samstag kehrten sie in die Heimat zurück und spielten im Slow Club. Anschließend waren sie bei uns zum Interview.

Für die Freiburger Indie-Punk Band The Deadnotes läuft es zurzeit richtig gut. Die ehemalige Schülerband aus Littenweiler hat erst vor Kurzem sein eigenes Label 22Lives Records gegründet, schreibt gerade ein neues Album und spielte im Februar und im März eine ausgedehnte Europa Tour. Am Samstag traten sie zum Heimspiel im ausverkauften Slow Club auf.

Unterstützt wurden sie dabei von der englischen Pop-Punk Gruppe Death by Shotgun. Die haben zwar dreimal mehr monatliche Hörer auf Spotify als die Deadnotes, nahmen aber trotzdem die Rolle als Vorband ein und bereiteten das Publikum perfekt auf die Deadnotes vor.

Die wirkten nach anderthalb Monaten auf Tour richtig eingespielt. Frontmann Darius, Bassist Jakob und Drummer Yannic widmeten jede Zelle ihres Körpers der Musik und waren dementsprechend nach einer Minute Konzert verschwitzter, als alle anderen Anwesenden zusammen. Das brachte dem Konzert eine enorme Energie, welche die bereits vorhandene Euphorie nochmal steigerte. Wenn schon beim dritten Song der Sänger der Vorband zum Stagediving gezwungen wird, weiß man, dass die Stimmung kocht.

Diese Stimmung konnte nicht mal von technischen Schwierigkeiten getrübt werden. Als zum Beispiel das Effektboard der Gitarre zickte oder Drummer Yannic gleich beim ersten Song die Fußmaschine seiner Kickdrum zerstörte, hatte Darius sofort eine Anekdote aus dem Tourbus parat und hielt so das versammelte Publikum bei Laune.

Generell war die Beziehung zwischen Band und Publikum eines der Highlights. Beispielsweise als sich Darius mit seiner Gitarre mitten in die Menge stellte und den Song Vienna alleine, ohne Mikrofon performte. Solche Aktionen können sehr schnell, sehr peinlich werden. Die Deadnotes schafften es dabei aber komplett seriös zu bleiben und so wurde Darius intime Gesangseinlage zu einem der schönsten Momente des Abends.

Diese innige Beziehung zwischen Band und Publikum wurde bei der Zugabe belohnt. Die Deadnotes spielten dabei drei statt der zwei angekündigten Songs und brachten so das anderthalb stündige Konzert zu einem schönen Abschluss.

Für 13 Euro wurde man also mehr als nur bedient. Der Abend war ein voller Erfolg und das, nicht nur weil die Deadnotes den Heimvorteil auf ihrer Seite hatten. Die Band konnte beweisen, dass ihr internationaler Erfolg kein Zufall ist.

 

Das Interview führte Jan Knöferl

Foto: Max Heß

(Von links nach rechts: Jakob Walheim, Jan Knöferl, Darius Lohmüller)

Autoren:
Veröffentlicht am 21. März 2019

Empfohlene Artikel