Album der Woche: Josefine Öhrn + The Liberation – Sacred Dreams

Album der Woche: Josefine Öhrn + The Liberation – Sacred Dreams

Seit Josefin Öhrn + The Liberation 2015 ihr Debütalbum rausgebracht haben, versuchen Musikmagazine dem Sound des Quintetts Namen zu geben. Eine Mischung aus Kraut- und Stoner Rock, psychedelisch angehaucht und von einer Pop-fähigen Aura umhüllt – das ist zwar nicht präzise, aber konsensfähig. Am 22. April erscheint nun ihr drittes Studioalbum Sacred Dreams.

Josefin selbst nennt ihr Genre, mindestens genauso unpräzise, Psychedelic Shoegaze. Das neue Album ist, genauso wie die beiden Alben zuvor, diesem Nicht-Genre zuzuordnen. Der Albumtitel beschreibt die Stimmung der Platte wahrscheinlich am besten. Auf 12 Tracks schwebt man zusammen mit Öhrns Stimme über krautig-psychedelischen Gitarrenriffs. Viel mehr passiert auch erstmal nicht. Ob der Beat mal ein bisschen stärker vorantreibt, wie beim Opener „Feel The Sun“ oder eher verhaltener zum tragen kommt wie bei „Only Lovers“, macht keinen Unterschied für die Soundfarbe der Songs.

Ob diese fehlende Variation ein Nachteil des Albums ist oder einfach zeigt, dass Öhrn ihre Stärken kennt, liegt vielleicht im Ohr des Lauschenden. Innerhalb ihres undefinierbaren Sounds jedoch haben Josefin Öhrn and the Liberation ihre Möglichkeiten genutzt. Auf dem deutsch-französischem „Desire“ kommen Öhrns Familienwurzeln zum Tragen, die sich über Schweden bis nach Belgien und eben Frankreich erstrecken. „Baby Come On“ featured ganz klassische Rock-Gitarren Riffs, während Honey Slumber eine nur 57 Sekunden kurze instrumentale Interlude ist.

Das dritte Studioalbum der Schwedin reiht sich in ihre bisherige Diskografie ein – entspannter Psychedelic Shoegaze mit Öhrns säuselnden Vocals ist der Innbegriff sakraler Träume. Noch funktioniert dieses Konzept, ob es auch ihr mögliches nächstes Album trägt, oder ob Josefin Öhrn and the Liberation dann ein bisschen aus ihrer musikalischen Filterblase ausbrechen müssen, werden wir sehen.

von Farina Kremer

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 16.04.2019, ab 19.00 Uhr

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Veröffentlicht am 16. April 2019

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