Eierpicken, Palmzweige schmücken oder gar kein Fest? Jedes Land hat seine eigene Art Ostern zu feiern. Pünktlich zum Fest war uniCROSS für euch am Sprachlehrinstitut und hat internationale Studierende nach den Ostertraditionen in ihren Heimatländern gefragt.
Wie wird Ostern in deinem Heimatland gefeiert?
Lustige Traditionen gibt es nicht so viele. Man schenkt Kindern zwar Ostereier, aber sie werden nicht gesucht. Religiöse Ostertraditionen gibt es dafür viele in Italien. Der Papst wohnt ja auch in der Nähe. Am Ostermorgen isst man viele Arten von Salami, Käse, gekochte Eier und regionale Spezialitäten. Zum Beispiel gibt es einen Kuchen in Taubenform, der mit Rosinen und kandierten Früchten dekoriert ist. Ansonsten fährt man in den Urlaub oder macht Familienausflüge ins Grüne.
Ostern ist in Italien eines der wichtigsten religiösen Feste. Die ganze Osterwoche lang wird gefeiert. Von Gründonnerstag bis Ostersonntag hören wir immer die Messe. Am Karfreitag nehmen die Leute an der Prozession teil. Das ist sehr wichtig für uns. Ansonsten wird viel gegessen, vor allem italienische Spezialitäten. Wir essen natürlich auch Schokoladeneier, aber wir bemalen und verstecken unsere Eier nicht.
Weil Südkorea kein christliches Land ist, ist Ostern auch kein offizieller Feiertag. Christen gibt es aber trotzdem viele. Die Christen gehen an Ostern zum Gottesdienst in die Kirche. Alle Kinder können dort gekochte Eier anmalen.
Es gibt zwar Ostern, aber es ist kein Feiertag. Es gibt eben viele Christen in Südkorea. Wer kein Ostern feiert, feiert den Geburtstag Buddhas nach dem Mondkalender. Dieser Tag ist ungefähr wie Karneval, nur dass die koreanische Kultur gefeiert wird. Das ist ein Tag, den alle zusammen genießen können.
Ich komme aus dem Elsass, da sind die Ostertraditionen den deutschen sehr ähnlich. Meistens bin ich an Ostern mit meiner Familie zusammen. Wir essen dann am Mittag Lamm, das meine Mutter und meine Großmutter gekocht haben. Für die Kinder gibt es die Eiersuche, wie auch hier in Deutschland.
Ich finde, dass die Traditionen in England und die in Deutschland sich sehr ähneln. Es ist eher ein kommerzielles Fest. Die Eiersuche gibt es bei uns zum Beispiel auch. Ostern ist für uns aber trotzdem ein Familientag. Meine Großeltern gehen dann auch noch in die Kirche, aber das ist nichts für mich und meine Eltern.
In England suchen wir jedes Jahr Ostereier oder Schokoladeneier im Garten. Die Kinder müssen so viele von den versteckten Eiern finden wie möglich. Zu Ostern essen wir eines meiner Lieblingsessen: Crossbuns. Das sind Hefebrötchen mit Johannisbeeren oder Rosinen und einem Kreuz aus Zitronencreme obendrauf.
Da die meisten Ukrainer orthodox sind, gehen sie in ihre orthodoxen Kirchen und beten dort. Wir bringen dazu Körbe mit, in denen selbstgebackenes Osterbrot und Ostereier sind. In der Kirche lassen wir diese Körbe dann segnen und frühstücken danach das gesegnete Essen. Natürlich gibt es dann auch andere Speisen. Zu Ostern grüßt man sich bei uns übrigens mit: “Jesus ist auferstanden”.
Ich selbst glaube nicht an Gott, aber ich kann gerne von den eher religiösen Traditionen in Rumänien erzählen. Bei uns beginnt Ostern am Sonntag um Mitternacht. Die Leute gehen dann in die Kirche und singend mit Kerzen um die Kirche herum. Außerdem gibt es das sogenannte Eierpicken. Dabei schlagen zwei Personen zwei gefärbte Eier an der Spitze gegeneinander, bis eins kaputtgeht. Dabei sagen die beiden abwechselnd „Christus ist auferstanden“ und „Ja, er ist wirklich auferstanden“. Der Sieger des Spiels, der das heile Ei hat, bekommt dann beide Eier.
Ich glaube, dass die Christen in Malaysia Ostern feiern. Ein Feiertag ist Ostern aber nicht. Die Christen gehen bei uns in die Kirche und suchen Ostereier. Das Fest ist allerdings sehr kommerzialisiert. Es wird auch sehr viel Schokolade gekauft.
In China feiern die meisten Menschen kein Ostern. Nur in Hongkong und Macao ist es ein offizieller Feiertag. Dafür wird aber das chinesische Neujahr im Frühling gefeiert.
Ich bin orthodox. In Serbien essen wir Orthodoxe an Karfreitag nur vegan, weil es ein sehr trauriger Tag für uns ist. Wir haben außerdem die Tradition, dass zwei Kinder hartgekochte Eier bekommen und die Eier an der Spitze gegeneinanderschlagen. Der, dessen Ei als erstes kaputtgeht, hat verloren und muss sein Ei dem Sieger geben. Die Eier werden teilweise gefärbt. Das erste rotgefärbte Ei wird traditionell ein Jahr lang aufgehoben. Das soll Glück bringen.
Kolumbien ist ein sehr katholisches Land, deshalb ist Ostern dort sehr wichtig. An jedem Tag der Osterwoche gibt es bestimmte Rituale. Besonders wichtig ist der Palmsonntag. An diesem Tag feiern wir die Ankunft von Jesus in Jerusalem. Wir gehen dazu mit Palmzweigen in die Kirche, dort segnet der Priester unsere Palmzweige. Am Karfreitag fasten wir und an Ostersonntag gibt es ein großes Essen mit der ganzen Familie.
Als Kind musste ich am Sonntag in die Kirche und meine Eltern haben mir einen Palmzweig gegeben. Den Zweig musste ich vorher zuhause mit blauen Bändern dekorieren. Mädchen müssen ihren Zweig traditionell mit rosa Bändern schmücken. Eine andere Tradition ist eine Schokoladentorte, die Taufpaten ihren Taufkindern schenken müssen.
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Fotos: Melanie WeißmannVeröffentlicht am 17. April 2019