Album der Woche: Rosie Lowe – YU

Album der Woche: Rosie Lowe – YU

Es gibt kein Album, was dem Instagram-Canon so gerecht wird wie Rose Lowes neues Album YU, buchstabiert Y-U. Damit ist nicht gemeint, dass es plakativ sei, nein! Die britische Künstlerin weiß einfach wie man korrekt zwischen Indietronica und R&B abwiegt, weiß, dass Sound-Experimente wie subtile Gewürze anzuwenden sind, dass zu viel Autotune nervt, und kein Autotune der aktuellen R&B Couleur einfach nicht mehr entspricht. Das Resultat ist ein Pionierwerk eines Genres, das ich gerne Instagram Soul taufen möchte.

Rosie Lowe ist seit drei Jahren in dem britischen feministischen Rap und R&B Szene bekannt, zum Beispiel als Support oder Feature von Rapperin Little Simz. Ihr internationaler Durchbruch ist ihr allerdings erst im April, bei einem Gastauftritt bei der Color-Show gelungen. Ihre Live-Performance von “Birdsong” hat eine halbe Millionen Klicks auf YouTube und bleibt meiner Meinung nach das Augenmerk ihres neuen Albums. Vocals wie bei Little Dragon, Baselines wie bei Childish Gambino und ein spielvoller Beat wie bei Unknown Mortal Orchestra. “Birdsong” gehört auf jeder Duschplaylist ganz nach oben.

Wenn die Oma zum Kaffee einlädt, gibt es immer mindestens 5 Torten, einen Berg Zuckerwürfel, Kekse, Kaffeesahne, Vollmilch und nochmal Kekse. Rosie Lowe war mindestens genau so großzügig mit ihrem neuen Album. YU besteht aus 13 full length Lieder und auch wenn es darin keine nennenswerte Stylevariationen gibt, ist jedes Lied stark individuell ausgerichtet. Ein Cocktail im Kristallglas serviert, mit sehr viel Sexiness und Dandyness angereichert – mindestens 40% und immer noch fruchtig süß.

von Leonardo Kahn

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 14.05.19, ab 19.00 Uhr in unserem Soundcheck

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Veröffentlicht am 14. Mai 2019

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