Album der Woche: Psychedelic Porn Crumpets – And Now For The Whatchamacallit

Die Psychedelic Porn Crumpets aus dem australischen Perth haben sich den wohl klischeehaftesten Namen für eine Psych-Rock Band gegeben. Wer sich von diesem Vokabel-Wirrwarr nicht irritieren lässt, kann mit dem neuen Album And Now For The Whatchamacallit allerdings eine Menge Spaß haben!

Es wäre unfair, dem Quartett aus Perth vorzuwerfen, ihre Musik hätte etwas Saisonales. Aber es ist auch nicht zu leugnen, dass And Now For The Whatchamacallit so sehr nach Staub, Open-Air und Sonnenbrillen klingt, als wäre es für einen Roadtrip durch die Wüste geschrieben worden. Das liegt in erster Linie am Grundsound der Band: Über technisch anspruchsvolle und versiert gespielte Drums und Bass-Strukturen legen sich Gitarren, die in Fuzz-Sound ertrinken. Darauf schwimmt eine Stimme, die als Geist von Jerry Garcia wahrscheinlich noch Jahrhunderte in Vintage-Flanger-Effekten schweben bleibt.

Die große Stärke des Albums ist seine Atmosphäre. Psychedelic-/Fuzz-Rock hat eine leider immer noch eine recht begrenzte Soundfarbe und die Psychedelic Porn Crumpets bleiben dieser auch über weite Strecken treu. Das sehr eng gesteckte Klangbild des Albums schmälert ein bisschen dessen Eingängigkeit, von Highlights wie der Vorabsingle “Bills Mandolin” mal abgesehen.

Auch die Texte erfreuen sich ihrer eigenen Phonetik mehr als dass sie einen relevanten Inhalt vermitteln würden. In der Tradition früherer Singles wie “Marmalade March” oder “I found God In A Tomato” gibt es auch auf And Now For The Whatchamacallit Songs, deren Namen die Einnahme illegaler Substanzen suggerieren. Ironischerweise ist “My Friend is A Liquid” aber nicht nur der Track mit dem merkwürdigsten Namen, sondern auch mit dem konventionellsten Sound.

And Now For The Whatchamacallit funktioniert. Nicht als Summe einzelner Singles, dafür gehen diese zu glatt ins Ohr. Es funktioniert als 34 Minuten Staub, Zigaretten und kaum zu zügelnde Coolness. Was will man mehr für den Sommer?

von Maximilian Heß

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