Viele Studierende haben den Meet & Eat-Aufsteller in der Mensa wahrscheinlich schon einmal gesehen. Doch was steckt hinter Meet & Eat?

Benjamin, du studierst im 5. Semester Geografie und hattest die Idee eines Meet & Eat-Tisches in der Mensa. Wie kamst du darauf?

Ich habe zwei Beobachtungen gemacht: Erstens geht niemand gerne allein in die Mensa und zweitens schauen diejenigen, die allein essen gehen immer auf ihr Handy. Es klappt nicht immer, dass man mit seinen Freunden in der Mensa isst und dann finde ich es einfach cool, wenn man die Zeit nutzt, um andere Leute kennen zu lernen oder mit diesen einfach mal kurz ins Gespräch zu kommen.

Das Problem ist, man traut sich ja nicht unbedingt fremde Leute in der Mensa anzusprechen, besonders wenn sie da gerade essen. Ich wollte diese Hemmschwelle herabsetzen, indem man eben sagt: „Hier ist ein Tisch und hier könnt ihr hin, wenn ihr einfach Lust habt angesprochen zu werden“. Dann finden sich da vielleicht zwei, drei Leute für ein interessantes Gespräch.

Wie wurde aus der Idee das Projekt Meet & Eat?

Ich habe einfach eine E-Mail an die Mensa geschrieben. Dort wurde die Idee recht schnell aufgenommen. Die aktuelle Namensgebung des Tischs stammt von der Mensa, nicht von mir. Ich hatte mir den Namen „Quatsch ma(h)l“ überlegt, auf Bitten der Mensa wurde das dann international zu „Meet & Eat“, damit sich eben auch die internationalen Studierenden, die vielleicht sowieso wenig Anschluss finden, angesprochen fühlen. Seit Anfang des Sommersemesters gibt es nun diesen Tisch.

Darf man sich nur allein an den Tisch setzen?

Man kann hier mit so vielen Leuten kommen, wie man mag, es gibt keine klaren Regeln. Ich dachte mir, hier setzt man sich einfach hin, wenn man Lust hat mit Leuten ins Gespräch zu kommen. Wenn man natürlich keine Lust auf sowas hat, ist man hier fehl am Platz. Aber ob man jetzt allein, zu zweit, zu viert oder zu fünft kommt und offen ist, dass vielleicht jemand neues dazu kommt – ist alles möglich.

Denkst du, dass der Tisch angenommen wird?

Das Konzept lebt davon, dass die Leute wissen, dass es diesen Tisch gibt, und welche Funktion er hat. Ich hatte ein Gespräch mit einem Mitarbeiter des SWFR, dass zu den Stoßzeiten zwischen 11.30 und 13 Uhr so viel los ist, dass der Tisch auch von Leuten genutzt wird, die den Sinn gar nicht verstehen. Außerdem ist es manchen Leuten vielleicht ein bisschen peinlich dort allein zu sitzen. Bisher ist leider wenig über diesen Tisch von der Mensa kommuniziert worden, weshalb er bisher wenig angenommen wird.

Inwieweit gibt es noch Verbesserungspotential?

Das Schild wandert manchmal von Tisch zu Tisch, obwohl eigentlich ein fester Platz vorgesehen ist. Die Beschreibung der Funktion des Tisches ist bisher nur auf Deutsch vorhanden. Für die internationalen Studierenden sollte dies auch auf Englisch auf dem Schild zu finden sein. Außerdem könnte man eine Information zu dem Tisch auf der Website der Mensa veröffentlichen, um die Leute zu erreichen, die Bock auf Meet & Eat haben.

Info

Wer keine Lust hat, alleine zu essen, kann sich beim nächsten Besuch der Mensa einfach mal an den Meet & Eat-Tisch setzen. Er ist im Pavillon zu finden und am Meet & Eat-Aufsteller zu erkennen.

Foto: Valentina Keller

Veröffentlicht am 15. August 2019