Das Fest der Diversität

Das Fest der Diversität

Musik, Spiel und einen Einblick in andere Kulturen. Während des Sommerfests des Studierendenwerks Freiburg im MensaGarten gibt es fünf Tage lang viel zu erleben. Wie ein solches Fest organisiert wird und was dabei auch schon mal schiefgehen kann, haben Studierende der Medienkulturwissenschaft herausgefunden.

Beim Sommerfest des Studierendenwerks Freiburg wandelt sich der MensaGarten während „KulTourPur“ jedes Jahr zu einer Begegnungsstätte für Kulturen. Internationale Studierende singen, tanzen und stellen ihre Traditionen vor. Was bei der Organisation eines solchen Fests zu beachten ist, erzählt Andreas Vögele, Leiter des Internationalen Clubs.

Andreas Vögele ist Leiter des internationalen Clubs und organisiert die Veranstaltung “KulTourPur” in der Mensa.

Herr Vögele, Sie sind verantwortlich für die Organisation der Veranstaltung KulTourPur, die es seit zehn Jahren gibt. Was macht KulTourPur so besonders?

An allen Hochschulen in Freiburg sind insgesamt 4.500 bis 5.000 internationale Studierende in verschiedenen Studiengängen eingeschrieben und in Hochschulgruppen tätig. KulTourPur zeigt auf, wie viele internationale Studierendengruppen sich hier in Freiburg engagieren. Dieses Engagement zeigt, mit was für einer Kultur und mit welcher Art von Tanz und Musik sie sich identifizieren. Das alles in einem Programm zusammenzufügen, bei dem die Mitglieder unterschiedlichster Nationalitäten ihre Kulturen gemeinsam feiern, ist meiner Meinung nach das Wertvolle an KulTourPur.

Wie ist die Idee für das Event entstanden?

Der Vorläufer von KulTourPur war ein Beitrag des Internationalen Clubs für das Jubiläumsfest zur Feier von 550 Jahren Universität Freiburg. Im Rahmen dieses Fests hatten wir eine Bühne im Uni Innenhof mit Programm von internationalen Gruppen bespielt, mit denen wir damals in Kontakt standen.

Solch ein abendfüllendes Programm – wie heute KulTourPur – haben wir dann erstmalig im folgenden Jahr auf der Stadtgartenbühne veranstaltet. Obwohl es eine genehmigte, stadtweite Veranstaltung war, gab es damals enormen Widerstand aus der dortigen Nachbarschaft. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, keine städtische Bühne mehr zu nutzen, sondern das Fest in unserem MensaGarten zu veranstalten. So lief dann die Veranstaltungsreihe KulTourPur an.

Wer entscheidet über die Programmpunkte und auftretenden Künstler*Innen?

Wir haben im Internationalen Club ein Team mit internationalen Studierenden. Zum Sommerfest hin halten wir gemeinsam Ausschau nach Künstlergruppen, mit denen wir in den vergangenen ein bis zwei Semestern die internationalen Abende gestaltet haben. Danach gibt es Vorschläge der Studierenden, was die Programmgestaltung angeht. Anschließend sprechen wir darüber und wählen die Acts so aus, dass wir das zeitlich auch im Bühnenprogramm bewältigen können. Dabei achten wir besonders auf internationale Diversität, Abwechslung und darauf, dass die Repräsentanz möglichst vieler Kulturkreise und Kontinente gegeben ist. Natürlich muss man auch auf die Bühnendramaturgie achten. Das heißt, dass ein Ablauf auf der Bühne gestaltet wird, der auf einen Höhepunkt hinarbeitet, aber auch gerade gegen Mitternacht – zum Ende des Programms hin – wieder ruhiger wird.

Manche Dinge sind ja nicht vorhersehbar. Wie geht man bei Outdoor-Veranstaltungen mit unsicheren Faktoren wie zum Beispiel dem Wetter oder der Technik um?

Das Wetter ist natürlich immer eine Herausforderung. Wir haben KulTourPur in den letzten Jahren zwei Mal nach innen in die MensaBar verlegen müssen, weil wir keine sichere Wetterlage hatten. Wenn man so ein Festival macht, ist aber auch die Technik immer eine Nahtstelle. Und wenn die gesamte Technik wegen der schlechten Wetterprognose schon drinnen aufgebaut ist, kann diese nicht einfach in einer halben Stunde nach draußen verfrachtet werden, wenn plötzlich wieder die Sonne scheint. Außerdem kann es schon mal passieren, dass etwas mit der technischen Anlage nicht funktioniert oder eine der Künstlergruppen Musik auf Tonträgern mitbringt, die aber nicht abgespielt werden kann.

Was war in diesem Jahr Ihr persönliches Highlight bei KulTourPur?

Das Highlight war für mich die außerordentlich große Zahl der Besucher. Wir haben seit einigen Jahren immer eine hohe Besucheranzahl, aber dieses Jahr war es schon enorm. Ein Highlight im Kulturprogramm möchte ich nicht benennen, weil alle Programmpunkte gleichberechtigt nebeneinanderstehen. Wie soll ich eine junge chinesische Studentin, die allein einen Tanz aufführt, mit einer siebenköpfigen Funk-Band vergleichen, die eine ganz andere Soundlawine mit sich bringt? Der Besucher kann für sich selbst entscheiden, ob ihm zum Beispiel die Japaner, die Funk-Band oder der indische Tanzbeitrag am besten gefallen haben.

Worauf freuen Sie sich im kommenden Jahr besonders?

Bezüglich KulTourPur? Na es wieder zu machen!

Vorbereitungen für KulTourPur

Vier Studentinnen der Medienkulturwissenschaft begleiten den Aufbau und die Umsetzung des “KulTourPur”. Welche Hindernisse bei der Vorbereitung auftreten können und was alles Bestandteil dieses Festes ist, erfahrt ihr im folgenden Video.

Hinter den Kulissen

Jeden Juni findet das Sommerfest im Mensagarten statt und bietet von Kultur über Musik bis hin zu Sport und Spiel für jeden etwas. Aber wer organisiert das alles und wie stellt man so ein Fest auf die Beine? Natalie hat sich vor dem diesjährigen Sommerfest mit Ulrich Stelter, einem der Organisatoren des Fests, unterhalten und Antworten auf diese Fragen gefunden.

Info

Das jährlich stattfindende Sommerfest bietet ein abwechslungsreiches Programm. Im MensaGarten und in der MensaBar könnt ihr nicht nur KulTourPur besuchen, sondern euch auch beim Poetry Slam literarisch inspirieren lassen, bei einem Sport- und Spieleabend selbst aktiv werden oder Livemusik genießen.

Die Termine für das kommende Sommerfest und weitere Veranstaltungstermine der MensaBar findet ihr hier.

Hier geht’s zur Webseite und Facebookseite des Internationalen Clubs.

Eine Gemeinschaftsproduktion von Lara Janke (Teaserfoto), Elisa Metz, Natalie Meier und Vanessa Wuzynski im Rahmen des Seminars „Einführung in den crossmedialen Journalismus“ für Studierende der Medienkulturwissenschaft.

Seminarleitung, Redaktion: Silvia Cavallucci, Karsten Kurowski, Ragna Plaehn.

Foto (Interviewpartner): Screenshot
Veröffentlicht am 11. September 2019

Empfohlene Artikel