Album der Woche: Cigarettes After Sex – Cry

Album der Woche: Cigarettes After Sex – Cry

Cigarettes After Sex haben mit ihrem selbstbetitelten Debüt 2017 die Herzen und Schlafzimmer vieler Shoegaze-Enthusiast*innen erobert. Mit dem Nachfolger Cry wagt das Quartett aus Texas nun einen Schritt in Richtung Pop. 

Die Band um Greg Gonzalez steht sinnbildlich für ruhigen und shoegaze-lastigen Indie-Pop. Mit diesem Sound haben sie bereits 2017 Erfolg, auch auf Cry finden sich im Soundbereich viele Elemente, die Cigarettes after Sex schon auf ihrem Debüt ausgezeichnet hatten. Etwas Lo-Fi, weit konzipierte Gitarren und eine retro-Produktion sind bekannte Spielarten der Band. Neu ist der etwas stringentere Pop-Ansatz in den Arrangements. Wenn man Songs wie die Vorabsingle “Heavenly” hört kommt man nicht umher, sich darüber zu wundern, wie gut Träumerei und Pop zusammenpassen können. 

Das Album entstand fast komplett auf Mallorca, wo sich die Band in eine Finca eingemietet hatte um aufzunehmen. Und tatsächlich hört man Cry Wärme und Sonnenschein an. Das spiegelt sich auch in den Texten wieder, die recht szenisch von trivialen und weniger trivialen Episoden des (Liebes)lebens erzählen. Gonzalez ist inzwischen glücklich liiert. Ob das Einfluss auf die Stimmung des Albums genommen hat?

Zweite Alben haben oft die Eigenschaft, dem Debüt sehr ähnlich zu sein. Zu verlockend scheint es, den Erfolg des Erstlings einfach zu wiederholen. Wenige wagen einen radikalen Neustart und noch weniger gelingt dieser Neustart. Cigarettes After Sex haben sich für den Mittelweg entschieden. Sie haben die Stärken des Debüts genommen und ihnen einen Pop-Appeal hinzugefügt. Cry ist die logische Weiterentwicklung der Band. Ein weiterer Entwicklungsschritt. 

von Maximilian Heß

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 05.11.19, ab 19.00 Uhr in unserem Soundcheck

Veröffentlicht am 5. November 2019

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