Album der Woche: Death Machine – Orbit

Album der Woche: Death Machine – Orbit

Zugegeben, die Wochen vor den Weihnachtsferien sind für die meisten Menschen mehr Stress denn Kontemplation. Für die wenigen Glücklichen, die die Tage bereits ruhig verbringen können, haben die dänischen Folk-Weirdos von Death Machine mit ihrem neuen Album Orbit den perfekten Soundtrack geschrieben.  

Death Machine legen mit ihrem dritten Album Orbit erneut den Beweis vor, dass auch in eigentlich klassisch überbevölkerten Genres wie Folk immer wieder klangliche und konzeptionelle Lücken gefunden werden können, in denen sich auch 2019 noch Perlen des Genres platzieren können. Orbit ist eine dieser Perlen. 

Klanglich erfinden Death Machine auf Orbit das Rad nicht neu, kombinieren klassische Folk-Elemente aber klug mit Elementen von klassischen Psyche- und Space-Folks und Arrangements, die eher an Indie erinnern als an klassischen Folk. Orbit klingt in seinen besten Momenten wie eine analoge Version der Folktronica-Pioniere Tunng. 

Auch textlich bewegt sich die Band um Sänger Jesper Mogensen auf vertrautem Terrain, schafft es in Songs wie “Alien” oder “Someday” aber, die vertrauten Muster von Liebe, Selbstliebe und Sinnsuche originell zu inszenieren. Schlussendlich ist Orbit wahrscheinlich in keiner Jahres-Bestenliste in den Top Ten, aber das ist auch gar nicht schlimm. Orbit ist ein Album das in erster Linie geschrieben wurde, um den Hörer oder die Hörerin beim Tee trinken auf der Fensterbank, während es draußen dunkel ist und schneit, zum Lächeln zu bringen. Und diese Aufgabe erfüllt es mit Bravour. 

von Maximilian Heß

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 10.12.19, ab 19.00 Uhr in unserem Soundcheck

Veröffentlicht am 11. Dezember 2019

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