Richtig unterwegs sein in Freiburg

Richtig unterwegs sein in Freiburg

Welches Fortbewegungsmittel ist das richtige für Freiburger Studierende? Schließlich soll es schnell gehen, zuverlässig, billig, stylisch, sportlich und gleichzeitig möglichst bequem – und wenn es geht, bitte nicht zu sehr den Elementen ausgesetzt sein!

Mobilität bedeutet Selbstbestimmung. Studierende sind passenderweise die mobilste Bevölkerungsgruppe in Freiburg. Laut der Erhebung des Freiburger Verkehrsentwicklungsplan legt jeder von uns Studierenden im Durchschnitt 5,4 Wege am Tag zurück. Wir haben zehn (mehr oder weniger angemessene) studentische Fortbewegungsmittel im Nahverkehr in Freiburg untersucht in puncto Kosten, Benutzerfreundlichkeit, Umweltfreundlichkeit und Flair.

Angefangen mit dem letzten Platz:

10. Platz: Das Auto

Es ist wohl eine Übertreibung, die an eine Freiburger urbane Legende grenzt, dass im Stadtteil Vauban unbefugt herumstehende Autos schon mal angezündet werden. Sehr viel wahrscheinlicher ist, dass man schief angeguckt wird, wenn man trotz aller widrigen Umstände am Autobesitz festhält. Denn Freiburg brüstet sich immerhin mit einem grünen Image. Personentransport ist mit einer der größten Verursacher von Treibhausgasen – circa ein Drittel aller Treibhausgase gehen in Europa vom Personentransport aus.

Freiburg zog beim enormen Zuwachs von Autonutzern in den 1980er-Jahren nicht mit, der in den meisten deutschen Städten ähnlicher Größe stattfand. Das liegt vor allem an der autobefreiten Fußgängerzone in der Innenstadt, die dank einer Bürgerinitiative Anfang der 1970er-Jahre von der Kommunalpolitik unterstützt und realisiert wurde.

Für Studierende, die innerhalb eines Radius von 20 Kilometern um Freiburg wohnen, ergibt ein „Personenkraftwagen“ wenig Sinn. Hier ist man mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad meist schneller (und auch nachhaltiger) unterwegs. Zudem spart man sich den verbissenen allmorgendlichen Kampf um die spärlich gesäten Parkplätze in Universitätsnähe. Den Kampf überlassen wir lieber den Studierenden, die tagtäglich aus ihren Heimat-Schwarzwalddörfern herpendeln.

9. Platz: Pferde

Was haben Autos und Pferde gemeinsam? Pferdestärke und Pfadabhängigkeit.

Die Parkplatzlage für Pferde, müssen wir gestehen, hat sich in den letzten hundertzwanzig Jahren dramatisch verschlechtert. Anbinderinge oder -balken findet man nur noch vereinzelt.

Für zehn aufregende Jahre von 1891 bis 1901 konnte man mit dem Pferdeomnibus kreuz und quer durch Freiburg fahren. Das Streckennetz vom Pferdeomnibus deckte auf drei Linien Kernstücke der heutigen Straßenbahnstrecken 4, 1 und 2 ab.

Ein großes Plus für den Pferderitt ist dafür der stylische Antritt und Abgang. Schließlich bekommt die Polizei auch Sympathiepunkte, wenn sie im Seepark, am Stühlinger Kirchplatz und in der Innenstadt patrouilliert. Die Reiterstaffeln werden nämlich für Fußballspiele des SC Freiburg im Schwarzwaldstadion aus Mannheim und Stuttgart angefahren. Und wenn sie schon mal hier ist, wird die Pferdestaffel deshalb manchmal einen Tag nach oder vor dem Fußballspiel auch Nichtfußballfans vorgeführt.

Wir möchten an dieser Stelle natürlich nicht zu Verfolgungsjagden auf dem Pferderücken ermutigen… aber sehen würden wir’s schon gerne.

8. Platz: Der Segway Personal Tansporter 

Wenn Pferde der Vergangenheit angehören, ist der Segway das Fortbewegungsmittel das zu unserer lauwarmen futuristischen Gegenwart passt: Innovation ohne lebensnahe Adaption ans System.

Deutschland ist übrigens vierfacher Weltmeister in Segwaypolo.

Eine volle Akkuladung reicht für neue Modelle zum Beispiel 38 Kilometer bei 9 km/h, und beim Bergabfahren lädt sie sich selbst auf. Die Akkuladung reicht also nicht nur für die Stadtführung und feuchtfröhliche Karawanen von Junggesellenabschieden, sondern auch für immerhin 17 Rundfahrten um den StuSie-See.

Federung und dynamische Stabilisierung machen die Fahrt bequemer. Theoretisch schafft es der durchschnittliche Studierende mit dieser “Batterie auf Rädern” also zur Uni und zurück.

Allerdings kostet ein neuer Segway schonmal schlappe 9000 Euro. Wenn man dennoch wie ein Armleuchter (s. Der Kaufhaus Cop, 2009) aussehen möchte, gibt es sicher günstigere Methoden. In der Jobvermittlung des Studierendenwerks Freiburg werden auch schon mal Studi-Jobs als Segway-Tourguide angeboten.

7. Platz: E-Scooter und City-Roller

Tretroller haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber dem Auto oder dem Pferd: Es braucht weder einen Parkplatz noch einen Stall. Preislich ist man schon mit einmalig 20 bis 100 Euro dabei.

Fehler oder Fun-Funktion? Die kleinen, harten Inlineskater-Räder von Cityrollern.

So ein Roller lässt sich außerdem problemlos (und kostenlos) mit in die öffentlichen Verkehrsmittel nehmen und auch leichter in den fünften Stock hieven, als das mit den bisherigen Einträgen dieser Liste möglich wäre. In den frühen 2000ern erfreute sich der City-Roller einem kurzen Anflug an Beliebtheit als aufgemöbeltes Kinderspielzeug für Anzugträger. Tatsächlich war der Roller aber von Anfang an als urban-schicke Lösung des verflixten “letzten Kilometers” gedacht. Der letzte Kilometer bezeichnet die Strecke zwischen dem letzten Verkehrsknotenpunkt (zum Beispiel der Haltestelle Am Bischofskreuz) und dem endgültigen Ziel (meinem Bett).

Wim Ouboter verkaufte also den Cityroller als Lösung, um damit mal schnell zu seiner Züricher Lieblings-Wurstbude zu flitzen. Danach soll man dann den Roller einklappen können, um lässig in eine Bar zu spazieren. Die ursprüngliche Idee passt also durchaus in den Lebenswandel von Freiburger Studierenden, wenn die Wurst mit einem Falloumi ausgetauscht wird.

Wieso ist der Roller dann nicht höher auf unserer Liste?

Der Grund dafür wurde in Deutschland am 15. Juni 2019 legalisiert. Seitdem machen Leih-Elektro-Tretroller, oder einfach E-Scooter, den Straßenverkehr mit 20 km/h unsicher. Der E-Scooter darf nämlich laut der Elektrokleinstfahrzeug-Verordnung nicht auf den Gehweg. Umweltfreundlich sind die E-Scooter auch nicht gerade, da sie meistens nur den Fuß- und Radverkehr für Faule ersetzen.

Leih-E-Scooter haben dabei eine besonders geringe Lebensdauer. Die Produktion ihrer Akkus ist ähnlich bedenklich gesundheits- und umweltschädlich wie bei anderen E-Fahrzeugen, allerdings ist der Verschleiß von E-Scootern höher. Die Scooter selbst müssen zudem täglich zum Aufladen von sogenannten Juicern mithilfe von Kleintransportern eingesammelt werden. In anderen Städten wie Barcelona, Paris und Berlin häufen sich schon mal Unfälle von blutgrätschenden Scootern und spontane Mikadohäufchen aus Leih-E-Scootern.

Wir können nur hoffen, dass in Freiburg die E-Scooter-Invasion aus Santa Monica durch den natürlichen Feind aller Tretroller aufgehalten wird: Kopfsteinpflaster. Selbst der Cityroller für sich genommen scheitert deshalb im letzten Kilometer dieses Plädoyers an mangelnder Federung. 

6. Platz: Ruftaxi

Ein AST-Ruftaxi, was ist das eigentlich? Werden nicht alle Taxis gerufen? Ein AST-Ruftaxi ist tatsächlich ein Hybrid aus Taxi und Minibus. Wenn seine Benennung nach demselben Schema wie Tierhybriden wie Liger und Maulesel erfolgen würde, hieße es wohl Tinibus oder Buxi.

AST-Ruftaxi (oder Buxi) befahren Strecken in abgelegenen Stadtteilen und auf dem Land, in der es sonst nicht genügend Nachfrage für Nachtbusse gibt oder die nächste Haltestelle weit entfernt ist.

AST, kurz für Abhol-Service per Telefon, fahren auf Bestellung feste Haltestellen an oder holen Passagiere an der Haustür ab. Eine Fahrt kann 30 Minuten im Voraus bestellt werden. AST-Fahrpläne findet ihr hier. Seit Ende April 2019 gibt es zusätzlich auch das Frauennachttaxi für nur 7 Euro pro Fahrt.

Mit dem Ruftaxi kommt man selbst dann noch nach Hause, wenn man nicht mehr fahrtüchtig, für das FreLo-Fahrrad zu wackelig ist und die nächste Bahn erst bei Sonnenaufgang fährt.

5. Platz: Motorroller, Moped und Motorrad

Während in den meisten Autos im Durchschnitt nur eine Person pro Fahrzeug transportiert wird, stehen Motorroller und Motorrad zumindest dazu. Sie minimieren das Drumherum. Das gibt ein unmittelbar freieres Fahrgefühl durch den Fahrtwind und die Straße, die vor dir liegt.

Vesper, Vespa, Vespidae: ich kam mit dem Motorroller, hatte meine Brotzeit, da war eine Wespe.

Die fehlende Karosserie macht sich allerdings in einer Knautschzone bemerkbar, die sich nur auf die Schutzkleidung und den Fahrer beschränkt.

Der Helm sollte während der Vorlesung oder abends allerdings unter den Arm geklemmt werden. Gerade in der Nähe des Bahnhofs könnte er sonst schon mal für Notdürfte missbraucht werden. Freiburg und die Umgebung des Schwarzwaldes bieten motorisierten Zweiradfahrern schöne Strecken an. Und schnittig sieht es auch aus.

Vor allem Motorroller und Mopeds mischen sich in Freiburg auf Fahrradparkplätzen unter die Fahrradherden. Die schnelleren Motorräder sind in der Wartung allerdings fast genauso teuer wie ein Auto. Lange waren die Schadstoff-Vorschriften für Motorräder auch nicht so streng wie für Autos. Ältere Motorräder und -roller verbrauchen deshalb mittlerweile mehr Sprit und stoßen mehr Kohlenmonoxid und Kohlenwasserstoffe aus als ein Automotor. Gerade wenn man von der stärkeren Beschleunigung Gebrauch macht, werden motorisierte Zweiräder zu lauten Dreckschleudern.

Eine Alternative können E-Motorroller sein, insbesondere in der Stadt, wo man die Geschwindigkeit sowieso drosseln muss. In diesem Fall kann bei Geschwindigkeiten von bis zu 45 km/h allerdings auch ein E-Bike Sinn machen.

4. Platz: Carsharing

Wieso bekommt Carsharing einen separaten Eintrag, wenn Autos auf dem symbolisch letzten Platz dieser Liste verbannt wurden? Nun, manchmal braucht man ja doch das Auto. Die Abneigung gegenüber Autos hält beim Freiburger Studierenden bekanntlich solange an, bis der nächste Großeinkauf oder Umzug in die neue Studentenbude mit dem Kallax-Regal ansteht, oder der Mitbewohner nach seinem Kletterwandunfall aus dem Krankenhaus abgeholt werden will…

Wenn es denn ein Auto sein soll, dann ist das Motto „Nutzen statt Besitzen“ ein guter Leitfaden. Ein weiterer Vorteil ist, dass fürs CarSharing bestimmte Stell- und Parkplätze reserviert sind. Carsharing ist in Freiburg vergleichsweise weit verbreitet. Anbieter sind unter anderem CarSharing Südbaden e.V. Über verschiedene online Anbieter lassen sich außerdem leicht Fahrgemeinschaften bilden. Ein voll ausgelastetes Auto ist trotz zusätzlichem Gewicht der Mitfahrer oder Kallax-Regalen auch sicher nachhaltiger als die berüchtigte Ein-Personen-Autokolonne oder Liefertransporte.

3. Platz Longboards

Endlich landen wir auf dem Treppchen dieser Liste. Der dritte Platz ist außerdem ein eindeutig „cooles“ alternatives Fortbewegungsmittel. Wer hat nicht schon einer Longboard-Fahrerin hinterhergesehen, die wie ein Landsurfer über Gehwege und die Straßen cruist?

Longboards sind in, aber es hapert immernoch mit dem Kopfsteinpflaster.

Das Longboard war vor dem Skateboard da: Das kürzere Skateboard ist tatsächlich aus dem Longboard entstanden. Das Longboard selbst wurde als Land-Fortbewegungsmittel von Surfern entwickelt. Die breiten weichen Rollen und das lange und breite Brett eignen sich weniger für Tricks und mehr für längere Strecken von bis zu 10 Kilometern.

Anstatt anschieben zu müssen, können geübte Longboardfahrerinnen und -fahrer beim sogenannten Pumpen durch rhythmische Gewichtsverlagerung außerdem mit einer Pendelbewegung des Oberkörpers beschleunigen. Dazu muss man die Füße nicht vom Brett nehmen und schont die Knie. Gut geeignet zum Üben ist dafür zum Beispiel das Dreisamufer.

Also wie sieht es aus, kann das Trendsportgerät es mit dem Fahrrad aufnehmen? Einen Führerschein braucht es nicht dafür, aber das Pumpen und Treten muss erst mal gelernt sein. Zwar lassen sich auf dem Longboard größere Lasten transportieren als auf einem bloßen Roller. Allerdings hängt es von der Beschaffung der Straße ab, wie gut man damit vorankommt. Dann heißt es schon mal absteigen und laufen.

Im Gegensatz zum E-Roller gilt das Longboard außerdem immer noch als reines Sportgerät. Das heißt Longboardfahrer*innen sollten eigentlich auf dem Gehweg fahren. Wer dabei Fußgänger überholen möchte, soll laut Gesetz gefälligst vom Brett absteigen. Da würden wir uns für Longboards ähnliche Risikokapitalinvestoren wünschen wie für den Leih-E-Roller. Immerhin gibt es an den Fahrradreparaturstationen der VAG nun auch Skateboard-Reparaturwerkzeuge

2. Platz: Straßenbahn und Bus

Friiburg Vorfahrtsregelung: Erstis < Bus < Tram < Oma, die tollkühn die Gleise überquert

Obwohl die ÖPNVs der Freiburger Verkehrs AG (kurz VAG) es hier hoch auf die Liste schaffen, können wir nicht behaupten, dass man beim Bus- oder Straßenbahnfahren als Studierende*r ein Statement macht. Ein enormer Vorteil der ÖPNVs ist allerdings, dass man bei Wind und Wetter geschützt ist und trotzdem von A nach B kommt. Allerdings fehlt in der Sommerhitze schon bei 22 der Straßenbahnen eine Klimaanlage. Sagen wir es mal so: Studierenden scheint es mehr vor vollgestopften Straßenbahnen zu grauen als vor körperlicher Betätigung. Aber je vollbesetzter der “Hoobl” (allemannisch für Straßenbahn) ist desto besser ist die Umweltbilanz. Sie sind auch zugänglicher für Studierende mit Mobilitätseinschränkungen, obwohl ausgerechnet der Hauptumstiegspunkt Bertoldsbrunnen nicht barrierefrei ist.

Während der Fahrt in der Straßenbahn könnte man ja auch lernen, oder (wahrscheinlicher) dösen, lesen, beim VAG-Quiz mitraten oder auf seinem Handy herumtippen.

Außer als Auto-Mitfahrer kann keine andere unserer aufgeführten Fortbewegungsmittel  mit einem ähnlichen Vorteil punkten. Praktischerweise sind alle VAG-Fahrzeuge seit dem vierten Quartal 2019 mit WLAN ausgerüstet.

Vielleicht nehmen wir die Öffis ja auch für zu selbstverständlich. Mit einem SemesterTicket für 94 Euro pro Semester kommen wir noch relativ günstig davon, und können auf dem Gebiet der Stadt Freiburg sowie den Landkreisen Emmendingen und Breisgau-Hochschwarzwald frei herumfahren. Ausflüge zum Kaiserstuhl, dem Feldberg oder dem Schluchsee sind also inbegriffen.

Nach 19 Uhr fahren Studierende der Albert-Ludwigs-Universität zudem auch ohne SemesterTicket kostenlos, vorrausgesetzt sie haben ihren “19 Uhr-Nachweis” und ihre UniCard dabei. 

Wem die Wartezeit auf den Hoobl oder den Bus immer noch zu lang ist, kann sich die Zeit damit vertreiben, zur nächsten Station zu laufen. Die ist in Freiburg nämlich im Durchschnitt nur 453 (zwischen Straßenbahnstationen) oder 630 Meter (Busstationen) entfernt.

…Trommelwirbel!

1. Platz: Das Fahrrad

In Queens Worten: I want to ride my bicycle bicycle bicycle!

Zugegeben, Platz eins unserer Liste der besten Fortbewegungsmittel Freiburgs birgt keine Überraschung. Freiburg und Fahrradfahren, das passt einfach! Immerhin haben Freiburger*innen ihre Heimatstadt bereits zweimal in den letzten zehn Jahren im ADFC-Fahrradklima-Test zur fahrradfreundlichsten Stadt seiner Größe gewählt.

Als Freiburg 2011 zum ersten Mal den Titel gewann, erhielt es übrigens den Radverkehrszähler an der blauen Wiwilibrücke, der seitdem jeden überquerenden Radfahrer zählt. Den Zählerstand könnt ihr hier online verfolgen.

Zuletzt gewann Freiburg 2017, nun hält es sich zumindest auf Platz drei. Besonders gut schneidet Freiburg zum Beispiel in der Erreichbarkeit des Stadtzentrums, zügigem und direktem Radfahren und der Infrastruktur des Radverkehrsnetzes ab.

Aber Freiburg bietet noch weitere Ressourcen, die es fahrradfreundlicher machen. Selbsthilfefahrradwerkstätten werden sowohl von StuRa, LastenVelo, im Studentendorf Vauban, in der StuSie, und von den Studentenhäusern Stühlinger angeboten.

Und bei den Fahrradreparaturstationen der VAG lässt sich nicht nur Werkzeuge und eine Luftpumpe finden, sondern auch durch QR-Code Tutorials zur  Reparaturanleitung aufrufen. Die roten Säulen findet man beim VAG-Zentrum, beim Holzmarkt, an der Laßbergstraße und am Wiehrebahnhof

Sogar für den Umzugstransport und den Großeinkauf hat die Freiburger Mentalität eine Fahrradlösung gefunden: Mit den Lastenvelos lassen sich bis zu 180 Kilogramm transportieren, Fahrer*In inklusive. Die Ausleihe ist kostenlos und wird durch Werbepartner finanziert.

Ein Wermutstropfen bleibt bisher, dass man Fahrräder schlecht in den Freiburger ÖPNV mitnehmen kann. Außerdem ist das Risiko von Fahrraddiebstahl und Vandalismus hoch. Manch einer investiert da lieber nicht in ein neues Fahrrad, sondern fährt mit dem geliebten Schrottrad weiter, auch wenn es nicht mehr dem Verkehrssicherheitsstandard entspricht.

Da sollte man auch beim Zweirad-Schnäppchen aus der Facebook Verkaufsgruppe auf ordentliche Fahrradpapiere achten. Wer mit dem Fahrradkauf noch warten muss, oder sein Fahrrad vor der Unibibliothek geparkt hat und nicht mehr wiederfindet, der kann in Freiburg mittlerweile auf verschiedene Leihfahrräder zurückgreifen.

Studierende können Freiburgs öffentliche Frelo-Fahrräder für die erste halbe Stunde kostenlos leihen. Nach dreißig Minuten kostet die Fahrt für Studierende dann nur die Hälfte des Standardtarifs.

Das reicht meist völlig, um nach Hause zu gelangen. Denn immerhin sind über 90 Prozent aller zurückgelegten Strecken in Freiburg kürzer als fünf Kilometer. Bei Strecken bis zu 2,5 Kilometer geht es mit dem Fahrrad schneller als mit anderen Verkehrsmitteln. Nur mit dem E-Bike oder Pedelec geht es noch schneller.

Das Frelo-Verleihsystem wird von der Firma Nextbike betrieben. Konkurrenz und Alternativen gibt es durch die Anbieter Freiburgbikes, Swapfiets und Donkey Bikes.

Fazit: Kein Fortbewegungsmittel verkörpert die Mentalität von Freiburger Studierenden besser als das Fahrrad. Es geht schnell, man bleibt fit, umweltfreundlich ist es sowieso und lässig ist es auch.

Auch der  Freiburger Verkehrsentwicklungsplan bestätigt uns darin. Nach seiner Erhebung legen Studierende sogar mehr Wege mit ihrem Fahrrad zurück (53 Prozent) als zu Fuß (22 Prozent)!

Info

Quelle: Verkehrsentwicklungsplan 2020

Collagen: Bianca Bellchambers
Veröffentlicht am 28. Januar 2020

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