Sind Museen langweilig? Wir probieren es aus!

Sind Museen langweilig? Wir probieren es aus!

Museum ja oder nein? Nur für alte oder auch für junge Leute? Langweilig oder doch interessant? Wir nehmen euch mit in die Ausstellung „900 Jahre Leben in der Stadt“ im Augustinermuseum, die noch bis zum 4. Oktober 2020 läuft. Wir, Anna und Kasha, gehen in die 9. Klasse der Lessing-Realschule und haben uns ins Museum getraut.

Wie wurde Freiburg gegründet, und wie war das Leben im Mittelalter? Wir fanden es spannend zu sehen, wie sich die Stadt im Laufe der 900 Jahre verändert hat.

Im Ausstellungsraum umhüllt uns eine angenehme Atmosphäre. Es ist ganz still in dem hohen Saal, der an ein Kirchenschiff erinnert. Einige ältere Besucher betrachten konzentriert den Inhalt der Vitrinen. Das Personal ist sehr freundlich, gibt bereitwillig Auskunft und ist behilflich bei interaktiven Ausstellungsstücken.

Aber wir fragen uns: Warum sind hier eigentlich keine jungen Leute? Denn wir haben bei unserem Besuch festgestellt, dass die Entwicklung unserer Stadt uns alle betrifft. Wie veränderte sich das Leben vom Mittelalter bis in unsere heutige moderne Zeit?

Ausstellung “900 Jahre Leben in der Stadt”

Wenn wir ehrlich sind, haben wir bisher auch gedacht, dass Museen langweilig sind. Und ebenso geht es unseren Freund*innen. Vielen jungen Menschen ist offenbar gar nicht bewusst, welche Geschichten Museen zu erzählen haben. Das finden wir sehr schade. Genau deshalb wollen wir euch einen Einblick geben. Und vielleicht machen wir ja den einen oder anderen neugierig auf die Freiburger Museumswelt.

P.S. Im Jubiläumsjahr 2020 ist der Eintritt in alle städtischen Museen in Freiburg für unter 27-Jährige kostenlos!

Freiburg vor 900 Jahren

Am Anfang war Freiburg nur ein Stück Land ohne Bewohner. Man kann sich das heute gar nicht vorstellen, aber natürlich hat auch die Stadt Freiburg mal ganz klein angefangen. Im Laufe der Zeit entwickelte es sich zu einer mittelalterlichen Siedlung, die Berthold der II im Jahre 1091 erschuf. Das war schwierig, denn das Grundwasser war sehr knapp und nur schwer zu erreichen. Die Kaiser-Joseph-Straße war schon damals das Zentrum der Stadt und die Marktgasse.

Brunnensäule aus dem 16. Jahrhundert

Die Berufe der Landwirtschaft, des Handels und des Handwerks prägten das mittelalterliche Freiburg. Die Menschen im Mittelalter besaßen wenige eigene Gegenstände, Haarkämme aus Holz, eine Bürste mit Knochengriff und ein Gehstock gehörten beispielsweise dazu. Brunnensäulen aus dem 16. Jahrhundert in Form der Münsterwasserspeier gibt es hier auch zu sehen. Die Menschen hatten früher kein eigenes Wasser und mussten so den öffentlichen Brunnen nutzen. Aber wie aßen die Menschen damals? Mit was spielten die Kinder und wie wohnten die Menschen? Das und vieles mehr könnt ihr in der Ausstellung erfahren.

Von kostbaren Fundstücken bis zur selbst geprägten Münze

Anders als in anderen Ausstellungen könnt ihr hier auch viele Fundstücke aus der Zeit nach dem Krieg bewundern. Aus jeder Zeit der 900 Jahre Stadtgeschichte ist etwas dabei. Dadurch kann man sich gut vorstellen, wie das Leben in der jeweiligen Epoche ausgesehen hat.

Es gibt viele Mitmachmöglichkeiten für Kinder und Erwachsene, durch die man sich noch mehr mit dem Leben damals identifizieren kann. Zum Beispiel kann man mit Bauklötzen seine eigene Stadt entwerfen, die Spiele der früheren Kindheit entdecken, die „Taschenrechner“ des Mittelalters ausprobieren und seine eigene Münze gravieren.

Teilweise fanden wir die Ausstellung etwas unübersichtlich, aber wir haben einen guten Tipp für euch: Macht bei einer Führung mit, denn diese sind oft wissenswerter und spannender als der Alleingang. Die nächste Führung ist am 02.02.2020 von 10:30 bis 11:30 oder am 09.02.2020 um die gleiche Zeit.

Kasha und Anna vor dem Augustinermuseum

Kasha und Anna vor dem Augustinermuseum

Unser Fazit: Wir waren selbst überrascht, wie viele neue Dinge wir erfahren haben. Es lohnt sich nicht nur die Ausstellung im Augustinermuseum zu besuchen, sondern grundsätzlich offen zu sein für Neues. Als Praktikantinnen bei uniCROSS war das für uns eine interessante Erfahrung.

 

Infos zur Ausstellung:

freiburg.archäologie – 900 Jahre Leben in der Stadt

► Alle Beiträge zur Themenwoche Wer geht eigentlich noch ins Museum?

Fotos und Text: Anna Beck, Kasha Spinner
Veröffentlicht am 30. Januar 2020

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