Album der Woche: Tame Impala – The Slow Rush

Album der Woche: Tame Impala – The Slow Rush

The Slow Rush – Das ist der Titel des lang ersehnten neuen Albums von Tame Impala. Der Name The Slow Rush spiegelt die Beschleunigung der Welt bei gleichzeitig wachsender Ungeduld wieder. Mit diesem Rush kommen die einen klar; die anderen, wie Kevin Parker von Tame Impala, nicht.

Die Kritik des letzten Albums Current aus dem Jahr 2015 war sehr vielschichtig. Reviews schwanken in ihren Bezeichnungen zwischen „dramaturgischen Meisterleistungen“ und „nicht existenzwürdig“. Seitdem ist bei der Gruppe viel passiert: The Slow Rush kennzeichnet eine deutliche musikalische Entwicklung Tame Impalas: Die ursprüngliche Late-60s Färbung wird von Album zu Album immer moderner und technischer. Ihrem musikalischen Wiederkennungswert, dem Psychedelic Rock, bleiben die Australier allerdings treu. Während die Tracks bei Currents Club-Elektronik-Charakter haben, lädt das jetzige Album The Slow Rush zum Chillen ein, bei dem man schon zu Beginn in eine andere Sphäre projiziert wird: Der Opener „One More Year“ repräsentiert mit spacigem Rauschen und Hintergrundstimmen das Slow im Titel. Der aufgeweckte, forttreibende Beat vertont die “Rush of Time”. Das Paradoxe des Albumtitels erscheint beim Hören plötzlich doch nicht mehr so paradox.

The Slow Rush passt sehr gut in den Zeitgeist. Das Album erscheint auch genau richtig zur Semesterpause: Für die, die weniger zu tun haben, laden die Lieder zum Entspannen in der Sonne (oder auch im Regen) ein. Für die, die mit Hausarbeiten eingedeckt sind, erlauben „Breathe Deeper“ oder „One More Hour“ einen Microtrip, indem man zumindest für ein paar Minuten den Stress vergessen kann.

von Aurelie Bechinger

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Mehr zur Platte erfahrt ihr am Dienstag, 03.03.20, ab 19.00 Uhr in unserem Soundcheck

Veröffentlicht am 3. März 2020

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