„Wir versuchen alles weiterhin am Laufen zu halten“

„Wir versuchen alles weiterhin am Laufen zu halten“

Die Corona-Pandemie hat den Alltag von Studierenden drastisch verändert. Vor allem für diejenigen, die ein Auslandssemester geplant hatten, bedeutet die Situation Einschränkungen, da sie ihr Semester nicht antreten können. Das EU-Büro koordiniert weiterhin die Aufenthalte und berät telefonisch und per E-Mail.

Das EU-Büro in Freiburg berät Studierende, die ins Ausland möchten – von der Frage, welche Partner-Unis für einen Auslandsaufenthalt in Frage kommen bis zur Rückkehr. Die Angestellten und studentischen Hilfskräfte sind aber auch Ansprechpartner für internationale Studierende, die an der Uni Freiburg ihr Auslandssemester absolvieren.

Greta Matthis studiert ‚British and North American Cultural Studies‘ im Master und ist als studentische Hilfskraft Teil des Erasmus-Teams der Uni Freiburg. Sie betreut sowohl die ‚Incomings‘, Studierende anderer Unis, die hier ihr Auslandssemester verbringen als auch ‚Outgoings‘, also Freiburger Studierende, die ein Auslandssemester machen wollen.

Aufgrund der Corona-Krise sind die Hilfskräfte des EU-Büros inzwischen von der Arbeit freigestellt, die Festangestellten arbeiten im Home Office weiter. Studierende, die sich zu Auslandsaufenthalten beraten lassen wollen, können dies telefonisch oder per E-Mail tun, nur die Sprechstunden im Büro fallen aktuell aus. „Die Kollegen versuchen alles weiterhin am Laufen zu halten“, sagt Greta.

Herausforderungen durch Corona

Bereits Mitte Februar traf eine Welle von Absagen von Unis und Studierenden aus Norditalien im EU-Büro ein. Während sich die Situation auch im weiteren Ausland rapide veränderte, standen die Angestellten und Hilfskräfte vor der Herausforderung, Studierenden zu helfen, die nicht wussten, wie sie wieder nach Hause kommen sollten. Insbesondere für das Erasmus+- Programm mit außereuropäischen Partnerunis, das Auslandsaufenthalte im Rahmen von Sonderprojekten auch außerhalb Europas ermöglicht, sei die Situation belastend. Die EU-Kommission hat allerdings inzwischen die Dauer dieser Projekte verlängert, was für die meisten Studierenden bedeutet, dass sie ihren Aufenthalt nächstes Jahr nachholen können.

Trotz weltweiter Corona-Pandemie sind noch immer Freiburger Studierende an ihren Auslandsunis. Das EU-Büro stellt sicher, dass alle gut informiert sind, überlässt die Entscheidung einer möglichen Rückkehr aber den Studierenden: „Das sind erwachsene Menschen, die selbst wissen, wie die Zustände in ihrem Gastland sind. Wir und auch unsere Partnerunis geben dazu reichlich Informationen heraus, die regelmäßig aktualisiert werden.“

Im Sommersemester beginnen generell weniger Studierende ihren Auslandsaufenthalt, da das Sommersemester in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern ungünstig liege, sagt Greta. In den meisten europäischen Partnerländern beginne das Sommersemester bereits im Januar und Februar. Von denjenigen, die trotzdem ein Sommersemester im Ausland begonnen hatten oder ein ganzes Jahr im Ausland geplant hatten, sind inzwischen viele zurückgekehrt. Einige Gastunis haben einen Online-Unterricht eingerichtet, den die Studierenden jetzt von Deutschland aus absolvieren.

Fördergelder trotz Semesterabbruch

Mehrere Studierende planen wieder an ihre Gast-Unis zurückzugehen und ihr Semester zu Ende zu machen, sobald die Krise vorbei ist. „Es gibt aber auch Leute, die ihren Aufenthalt komplett abgebrochen haben, weil das Semester in den meisten Gastländern entweder mittendrin oder fast beendet ist“, sagt Greta.      

Die Studierenden, die sich entschieden haben, ihr Auslandssemester nicht zu beenden, müssen sich immerhin über die Finanzierung keine Sorgen machen: Der Notfallplan der EU sieht vor, dass die Fördergelder in einer so außergewöhnlichen Situation trotzdem ausgezahlt werden können. Während sich auch die Uni Freiburg für den Online-Unterricht rüstet, erwartet das EU-Büro trotz Corona-Krise für das Sommersemester einige wenige ‚Incomings‘ – statt der geplanten über 100 allerdings nur ein knappes Dutzend.

Info

Kontakt und weitere Infos zum EU-Büro findet ihr hier: www.uni-freiburg.de/go/erasmus

Ein FAQ für Erasmus-Outgoings gibt’s hier als PDF: www.studium.uni-freiburg.de/de/beratung/austausch/erasmus/docs/Uni-Freiburg-Corona-FAQ.pdf

Veröffentlicht am 30. April 2020

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