Madam C. J. Walker (1867–1919), Unternehmerin, Visionärin und die erste Selfmade-Millionärin der USA, kämpfte sich in einer Zeit nach oben, in der afroamerikanische Frauen praktisch keine Chancen auf wirtschaftliche Unabhängigkeit hatten. Obwohl sie ein ganzes Schönheitsimperium aufbaute und Generationen von Frauen inspirierte, blieb ihr Name lange im Schatten, vor allem außerhalb afroamerikanischer Kreise. Im Podcast „Unknown Queens“ zeichnen Mariella und Christoph Walkers Weg von der Baumwollplantage zur Unternehmerin nach und geben ihrem Vermächtnis eine neue Bühne.

Der Aufstieg von Madam C. J. Walker zählt zu den außergewöhnlichsten Erfolgsgeschichten des frühen 20. Jahrhunderts. Immer wieder stand für uns die Frage im Raum: Wie schafft es diese Frau, die in Armut und Diskriminierung aufwächst, ein eigenes Unternehmen zu gründen? Was bedeutet Selbstermächtigung in einer Zeit, die insbesondere schwarzen Frauen kaum Handlungsspielraum lässt? Und wie wird aus einer individuellen Vision eine landesweite Bewegung?

Walker fand ihre Antwort im Aufbau einer eigenen Haarpflege-Linie, die afroamerikanischen Frauen neue Selbstbestimmung ermöglichte. Mit innovativen Produkten, einer einzigartigen Vertriebsstrategie und einem Netzwerk ausgebildeter „Walker Agents“ schuf sie ein Wirtschaftsmodell, das weit über die Schönheitsindustrie hinausging. Doch ihr Weg zur Anerkennung war steinig: Während männlich und weiß dominierte Märkte sie kleinhalten wollten, musste sie sich als schwarze Unternehmerin doppelt behaupten. Trotzdem hinterließ sie ein Vermächtnis, das bis heute wirkt – und doch oft übersehen wurde.