Hallo Tobias, du bist Doktorand der Chemie und Pharmazie und Vorsitzender des GAA, welcher unter anderem die DocLounge verwaltet. Was genau ist der GAA?

Wir sind der Gemeinsame Arbeitsausschuss der Doktorandinnen- und Doktorandenkonvente, kurz GAA. Wir sind der Dachverband aller 4.000 Promovierenden an der Uni Freiburg. Es ist eine Art Zusammenschluss aller Konvente, bei der sich die Vertreter*innen aller Fakultäten austauschen.

Tobias Butelmann ist Vorsitzender des GAA  
Tobias Butelmann ist Vorsitzender des GAA

Und was ist die DocLounge?

Die DocLounge ist ein multifunktionaler Raum, mit Arbeitsplätzen und Seminarräumen mit Flipchart-Boards, einer kleinen Küchenzeile und Toiletten. Die Räume können beispielsweise für Schreibwerkstätten oder Workshops genutzt werden.

Außerdem ist die DocLounge ein neutraler Ort, wo man arbeiten und entspannen kann. Die Räume schaffen einen Abstand zum Instituts- oder Arbeitsgruppenkontext, damit es hinter der Promotion ein Gerüst gibt, was einen bestärkt.

Was ist deine Aufgabe als Vorstand des GAA?

Als Vorstand leite ich einmal im Monat das Meeting des GAA. Ich bin dafür zuständig, Sorgen, Nachrichten, Ängste und Nöte der Promovierenden aufzunehmen und auch an die entsprechenden Verantwortlichen in der Universität weiterzuleiten.

Als GAA ist es uns wichtig, dass die Doktorand*innen im universitären Umfeld wissen, dass sie einen Rückhalt haben, wenn mal etwas sein sollte, was man nicht so gerne im Institut besprechen will. Dass sie Ansprechpersonen haben, auf die sie zugehen können.

Ein weiterer großer Teil unserer Arbeit ist die Verwaltung von finanziellen Mitteln. Durch den Promovierendenbeitrag geht ein Teil, genauer sieben Euro, an uns und diese Mittel verwalten wir. Wir können dadurch den Promovierenden alle möglichen Dinge finanzieren. Wir finanzieren die Weihnachtsfeier oder können bei Flyer-Aktionen etwas beisteuern. Größer angelegte Projekte, wo zum Beispiel auch das Graduate Center (GraCe) eine Rolle spielt, können wir kofinanzieren. Die Verwaltung der DocLounge wird ebenfalls über den GAA-Vorsitz geregelt.

Wer kann die Arbeitsplätze der DocLounge nutzen?

Wir haben insgesamt sieben Arbeitsplätze. Doktorand*innen, die in ihrem Institut oder in ihrer Arbeitsgruppe keinen festen Arbeitsplatz haben, bekommen hier einen von uns gestellt. Dafür können sie sich bewerben.

Wir versuchen gerade die DocLounge wiederzubeleben und umzugestalten, indem wir die Promovierenden an den Arbeitsplätzen mehr einbinden. Das heißt, sie sollen selbstständig und selbstverwaltet die DocLounge beziehungsweise die Arbeitsplätze nutzen.

Eine Person kümmert sich zum Beispiel um die Infrastruktur und kommuniziert mit den Hausmeistern und Hausmeisterinnen, wenn etwas repariert werden muss. Diese Studierenden sind auch bei unserem monatlichen Meeting dabei.  Damit ergibt sich eine Schnittstelle zwischen dem Arbeitsausschuss und den Doktorand*innen, die hier arbeiten.

Wir wollen diesen Raum mit Leben füllen, damit es ein Zentrum für die Promovierenden wird.

Die DocLounge wird aktuell umgestaltet zur DocLounge 2.0.

Genau. Gerade haben wir Projektmittel für eine Förderung der IT-Infrastruktur erhalten. Das heißt, wir bekommen eine komplett neue Ausstattung mit PCs und Bildschirmen. Unsere eigenen Mittel vom GAA nutzen wir, um einen neuen Beamer und einen Drucker anzuschaffen. Damit die Promovierenden, die die Räume und Arbeitsplätze nutzen, immer up to date sind.

Wir wollen die Lounge neu strukturieren und revitalisieren. Die meisten Leute wissen nicht Bescheid, dass es dieses Angebot gibt.

Die meisten Promovierenden wissen wahrscheinlich auch nicht, dass sie in den Fakultäten Konvente haben, die sie vertreten und einem gemeinsamen Arbeitsausschuss angehören, der sie auf höherem Level repräsentiert.
Das wollen wir mit dem Projekt DocLounge 2.0 ändern, indem wir die Infrastruktur auf Vordermann bringen, mehr Aufmerksamkeit generieren und zeigen, welche Veranstaltungen und Aktionen wir machen, damit die Doktorand*innen eingebunden werden.

Welche Veranstaltungen finden in der DocLounge statt?

Wir haben zum Beispiel eine Movie Night organisiert, da es eine große Leinwand in der DocLounge gibt. Es sind weitere Movie Nights geplant, bei denen die Promovierendenkonvente die Möglichkeit haben, einen Film zu zeigen und in den Austausch zu kommen. Wir übernehmen die Kosten in puncto Versorgung mit Getränken und Snacks. Das ist das letzte Mal gut angekommen.

Wir bieten auch Netzwerkveranstaltungen, wie das Welcome-Event „Doc On” an, um neuen Doktorand*innen Kontakte zu ermöglichen.

Wie ist der GAA mit anderen Einrichtungen der Uni verknüpft?

Der GAA ist in verschiedenen Ausschüssen und Gremien der Uni vertreten. Ich persönlich sitze im Beirat für das Promotionswesen. Dort werden unter anderem Rahmen- und Promotionsordnungen besprochen, die beschlossen oder verändert werden.

Wenn zum Beispiel eine Vollversammlung eines Konvents einer Fakultät stattfindet, versuche ich immer, dabei zu sein. Dort stelle ich unsere Arbeit mit dem GAA vor, wer wir sind und was wir machen, damit die Leute wissen, welche Benefits sie durch uns haben.

Dann bin ich noch im Graduate Center (GraCe) Reisestipendiumsausschuss, da vergeben wir Reisestipendien oder Reisezuschüsse an Promovierende. Wir sind im ständigen Austausch mit dem Graduate Center, die viel mit uns zusammenarbeiten und uns unterstützen. Das GraCe bietet weiterbildende Maßnahmen, Qualifikationen oder auch kleine Projekte, sogenannte “Doc Projects” an,die wir ebenfalls finanziell bezuschussen.

Des Weiteren sind wir immer im Austausch mit dem Prorektorat für Forschung und Innovation und mit dem StuRa. Mit ihnen gemeinsam finanzieren wir auch die Freloleihe und bestimmte Verwaltungsangelegenheiten.

Was gefällt dir an deiner Arbeit im Arbeitsausschuss?

Mir macht total Spaß, dass wir unsere eigenen Ideen umsetzen können. Zum Beispiel sind die Räumlichkeiten der DocLounge total cool und ich habe mir gedacht, dass man diese mehr nutzen sollte. Ich habe mit allen möglichen Leuten Rücksprache gehalten, was wir da machen können, uns auf die Mittel beworben und jetzt klappt es, dass wir die DocLounge 2.0 auf die Beine stellen können. Das heißt, man kann sich wirklich engagieren, etwas für andere machen und es hilft auch, die Strukturen in der Uni kennenzulernen.

Aktuell habt ihr einen Fotowettbewerb ausgeschrieben mit dem Titel “Refuel and Recharge”. Um was geht es?

Die Promotion an sich ist oftmals ein sehr raumeinnehmendes Thema im Leben. Deshalb haben wir uns gefragt, was die Promovierenden neben ihrer Arbeit machen. Promovierende können Bildeindrücke von ihren Hobbies einreichen. Beispielsweise von ihrem ehrenamtlichen Engagement oder sonstigen Tätigkeiten, die sie in ihrer Freizeit machen.

Wir sind überzeugt, dass bei den Promovierenden viele spannende Ideen und Storys dahinterstecken, die so zum Tageslicht und in diesen Raum eingebracht werden. Wir werden dann in der DocLounge zu einer kleinen Vernissage einladen und die Bilder ausstellen. Der Termin hierfür wird noch bekannt gegeben.