„Und sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende …“. So einfach wie im Märchen sind Beziehungen wohl nie. Trotzdem wird es genauso in zahlreichen Filmen und Serien dargestellt. Wir haben für euch ein paar Alternativen herausgesucht, in denen Beziehungen ehrlich und ungeschminkt gezeigt werden. Also schnappt euch Laptop und Popcorn und los geht’s!

(1) Please Like Me

Darum geht‘s:

Josh wird von seiner Freundin verlassen, die ihm sagt, er sei schwul. Gleichzeitig versucht Joshs Mutter, sich mit einer Überdosis  das Leben zu nehmen. Während seine Mutter also Suizid gefährdet ist, führt Joshs Vater dahingegen eine geheime Beziehung mit einer wesentlich jüngeren Frau und Josh selbst muss herausfinden, ob er sich tatsächlich eher zu Männern hingezogen fühlt. Alles keine einfachen Umstände. Nichtsdestotrotz kämpft Josh sich, bewaffnet mit seinem fast stoischen Humor, durch den Alltag.

„Please like me“ behandelt die ganz großen Themen wie Freundschaft, Liebe, Sexualität und psychische Gesundheit mit unerwarteter Leichtigkeit und schreckt vor nichts zurück.

Josh Thomas, der nicht nur dem Protagonisten seinen Namen geliehen hat, sondern auch Hauptdarsteller und Drehbuchautor der Serie ist, beschreibt den Anspruch seiner Serie wie folgt: Im Komischen das Tragische zu zeigen und in der Tragik das Komische. Ich denke, das ist ihm gelungen.

Wo: Vier Staffeln auf Netflix

(2) An der perforierten Linie abreißen

Darum geht’s:

Diese Serie sticht allein dadurch schon hervor, dass sie italienisch ist. Produzent und Drehbuchautor der Serie ist Zerocalcare, einer der bekanntesten zeitgenössischen Comiczeichner Italiens. Die Hauptperson Zero erinnert dabei unweigerlich an den Zeichner selbst und es ist naheliegend, dass hier autobiografische Elemente verwoben wurden. Das Erzähltempo der Serie ist schnell, steigert sich ins Absurde und fällt dann unerwartet ab.

Es geht um das Aufwachsen einer Generation, deren Lebensrealität sich abseits der glamourösen, altehrwürdigen Seite Roms abspielt. Es geht um Freundschaft, die alles überdauert. Es geht um die erste Liebe und das Zurückerinnern an eine Jugend, in der die Dinge noch einfacher schienen. Es ist eine Serie, deren Ehrlichkeit überrascht und die trotz ihrer Kürze tief berührt. Und es gibt ein Gewissen in Form eines alles kommentierenden Gürteltiers, das ist auch mal was Neues.

Wo: Eine Staffel auf Netflix

(3) Easy

Darum geht‘s:

Die Serie spielt in Chicago. Alle Charaktere leben dort und das ist in vielen Fällen auch ihre einzige Gemeinsamkeit. Im ständigen Wechsel stellen die Folgen einzelne Personen in den Vordergrund und erzählen deren Lebenssituation. Dabei geht es um alle möglichen Formen zwischenmenschlicher Beziehungen.

Auch wenn die Folgen nicht unbedingt auf einander aufbauen, gibt es zwischen einigen Geschichten feine Verbindungen und mit der Zeit wird deutlich, welche Zusammenhänge zwischen den Protagonist*innen bestehen. „Easy“ setzt sich dabei mit einem breiten Spektrum an Themen auseinander und gibt Einblicke in das Leben komplett unterschiedlicher Menschen. Es geht dabei um offene Ehe und Online-Dating, das Verständnis von Untreue und Treue, das in Fragestellen klassischer Rollenbilder, Selbstverwirklichung und das Anerkennen der eigenen Bedürfnisse. Zudem treten in der Serie unerwartet viele bekannte Schauspieler*innen auf, so zum Beispiel Orlando Bloom, Jake M. Johnson (Nick aus New Girl) oder Joe Lo Truglio (Charles Boyle aus Brooklyn Nine-Nine).

Wo: Drei Staffeln auf Netflix

(4) Modern Love

Darum geht‘s:

Grundlage für das Drehbuch von „Modern Love“ war und ist eine Kolumne in der New York Times, in der Menschen von ihren wirklichen Erfahrungen rund um das Thema Liebe berichten. Das Ergebnis ist ein vielfältiger und unberechenbarer Fundus an Liebesgeschichten. Jede Episode wendet sich dabei einem anderen Charakter zu und erzählt dessen Geschichte. Dabei werden alle möglichen Themen behandelt wie die Hoffnung auf die große Liebe und einmalige Chancen. Beispielweise besonders eindrücklich bleibt die Folge in Erinnerung, bei der es um das Dating-Leben einer jungen Frau mit bipolarer Persönlichkeit geht. Auch diese Serie wirbt mit vertrauten Gesichtern und so spielen unter anderem Anne Hathaway, Kit Harington (John Snow aus Game of Thrones) oder Cristin Milioti (Die Mutter in How I met your mother) eine Rolle.

Wo: Zwei Staffeln auf Amazon Prime

(5) Fleabag

Darum geht‘s:

Die junge Fleabag schlägt sich durchs alltägliche Leben in London. Während sie mit praktisch jedem Mann schläft, der ihr unter die Augen kommt, versucht sie eigentlich die Trauer um ihre verunglückte beste Freundin zu verarbeiten. Immer wieder durchbricht Fleabag die vierte Wand zum Zuschauenden und kommentiert das Geschehen. Dadurch bekommt die Serie doch etwas Komisches, auch wenn sie insgesamt eher ein Drama ist. Hauptdarstellerin Phoebe Waller-Bridge ist gleichzeitig auch Drehbuchautorin und Produzentin dieses Meisterwerks. Fleabag schafft es das Absurde unserer Gegenwartsgesellschaft einzufangen und schreckt vor nichts zurück.

Wo: Zwei Staffeln auf Amazon Prime