1. Selbstdarstellung

Natürlich ist es manchen unter uns anfangs etwas unangenehm gewesen, Profs und Kommiliton*innen durch Videokonferenzen in unsere privaten Räume lugen zu lassen. Wir finden aber: Man kann das ja auch als eine Gelegenheit sehen, um genau das zu zeigen, was man will.

Da kann man ruhig auch mal vor dem imposanten Bücherregal, dem Bild der neuen Yacht oder der bunten Kakteensammlung posieren! Für einen guten Eindruck reicht es allerdings auch schon, das Hintergrundchaos einen halben Meter zur Seite zu schieben und obenrum bekleidet zu sein.

2. Selfcare

Sitzt die Frisur? Passt das Make-up? Stimmt der Kamerawinkel, sodass ich und mein Zimmer in einem guten Ausschnitt zu sehen sind? Verbirgt der Zoom-Verschönerungsfilter meine Pickel? Da man sich auf Zoom selbst als Kachel sieht, sind das Fragen, um die man nicht herumkommt.

Ständig hat man den Drang sich selbst anzuschauen und zu überlegen, ob man auch gut aussieht. Dass das nicht gesund ist, kann man sich denken. Hier also ein echter Selfcare-Tipp: Nutze die Funktion, mit der man bei Zoom die Selbstansicht ausschalten kann. Und falls dir der Gedanke hilft: Die anderen schauen eh nicht so genau hin, wie du aussiehst, weil sie zu sehr damit beschäftigt sind, ihre eigene Kachel anzuschauen.

3. Multitasking

Während des langweiligen Seminars ein bisschen Hausarbeit erledigen oder die nächste Vorlesung vorbereiten – das haben wir wohl alle schon gemacht. Hier sind unsere besten Ideen wie man die vielen Stunden auf Zoom noch ein bisschen schneller vergehen lassen kann: Yoga, Puzzeln, Singen, Zaubertricks lernen, Liegestützen machen, Haare zählen, in Aktien investieren, den Abstand zwischen euren Nasenlöchern messen, eine Website designen oder ein Stop-Motion-Film mit Radiergummikrümeln produzieren – deiner Kreativität sind keine Grenzen gesetzt!

4. Need for Speed

Die Produktivität lässt sich noch steigern mit diesem Klassiker, den schon viele von uns im Verlauf des vergangenen Jahres für sich entdeckt haben. Das asynchrone Format mancher Kurse erlaubt den flinken Denkern unter uns endlich das volle Potential ihrer Aufnahmefähigkeit auszuschöpfen. Vorlesungen vergehen wie im Flug dank der Möglichkeit die Geschwindigkeit einfach ein bisschen höherzuschrauben.

Aber warum bei x 1,25 stoppen? Noch optimaleres Zeitmanagement erzielt man mit doppelter, dreifacher oder sogar vierfacher Geschwindigkeit! Das einzige Limit bist du selbst! Wer immer noch unterfordert ist, kann das natürlich mit unseren oben genannten Multitaskingtipps verbinden.

5. Das Kamera-Problem

An manchen Tagen will man einfach nicht von Dozierenden gesehen werden. Wenn in kleinen Seminaren trotzdem erwartet wird, dass man die Kamera einschaltet, dann ist es Zeit für Ausrede Nummer 1: Schreib in den Chat, dass dein Internet zu schlecht sei, um die Kamera anzumachen. In genügend Fällen entspricht das ja sogar der Realität. Für ein bisschen mehr Authentizität kann es dennoch helfen, kurz mal das Meeting zu verlassen und zu sagen, dass man wegen des schlechten Internets rausgeflogen ist.

Falls du verhindern willst, dass eine schwarze Kachel und dein Name in fetten Buchstaben erscheint, stelle einfach ein Profilbild von dir ein. So wirkt es fast ein bisschen so, als würde man dich doch sehen.

6. Der*die Schauspieler*in

Punkt 5 reicht dir nicht aus? Kein Problem. Wenn du möchtest, dass du ohne anwesend zu sein als aufmerksame*r Student*in auf den Bildschirmen der anderen erscheinst, dann lässt sich das einrichten. Nimm einfach ein 15- bis 20-sekündiges Video von dir auf, wie du normalerweise vor deinem Laptop sitzt.

Unter den Kameraeinstellungen auf Zoom kann man als Hintergrund nicht nur ein Bild, sondern auch ein Video einfügen. Mit deinem 15-Sekunden-Video denkt nun jede*r, dass du vorbildlich vor dem Laptop sitzt, obwohl du gar nicht im Bild bist.

Aber Achtung: Da das nur ein Hintergrund ist, musst du weg vom Laptop, um nicht auch noch zu sehen zu sein. Und der Übergang von dir selbst vor der Kamera zum Video und zurück, erfordert auch ein wenig Übung.

7. Das Wichtigste

Pass auf dich auf und mach neben der Uni auch Dinge, die dir guttun. Nimm dir Zeit für dich selbst, mach Pausen, suche Kontakt zu Kommiliton*innen und geh auch einfach mal ein Eis essen!