Hallo Leah, du bist Koordinatorin und Zuständige für die Öffentlichkeitsarbeit des Rainforest Runs. Was genau ist der Rainforest Run?

Der Rainforest Run ist ein Spendenlauf für den Erhalt des Regenwalds. Das heißt, dass alle Startgelder und auch Spenden einem Projekt zukommen, das den Regenwald schützt. Die Gelder fließen in ein Projekt einer gemeinnützigen Organisation mit der wir kooperieren, dem Rainforest Trust. Sie haben Projekte ausgeschrieben, die sich jeweils auf ein bestimmtes Gebiet konzentrieren. Im Laufe des Jahres suchen wir eines aus und diesem kommen die Spenden dann zu Gute.

Wo findet euer Lauf statt?

Leah ist seit August 2020 Teil des Rainforest Run Teams.

Rund um den alten Wiehre-Bahnhof, das war letztes Jahr schon so. Das ist jetzt die vierte Version des Laufs. Die erste konnten wir wegen Corona nur digital machen. Dann hatten wir eine Version in Halbpräsenz im Seepark und konnten letztes Jahr endlich dazu übergehen, den Run als Volkslauf in der Wiehre umzusetzen. Das war auch der ursprüngliche Plan bei der Gründung und so machen wir den Lauf jetzt zum zweiten Mal beim alten Wiehre Bahnhof.

Wer kann alles beim Rainforest Run teilnehmen?

Die Grundidee ist ein Volkslauf, bei dem jeder mitmachen kann. Man muss kein superguter Sportler sein. Wir haben zwei Läufe für Kids für die U8 und die U10, einen Jugendlauf, eine Mittelstrecke und eine lange Strecke über 7,8 km für diejenigen, die länger laufen können. Somit ist das Angebot breit gefächert, jeder kann teilnehmen und es ist auch rollstuhlgerecht. Es war uns wichtig, dass wir eine barrierefreie Strecke haben.

Ist für die Rollstühle jede Strecke geeignet?

Wir haben eine kurze Strecke für die Kinder, die ist 1 km lang. Die längere Strecke ist für sich 2,6 km lang, die wird für die unterschiedlichen Distanzen mehrmals gelaufen und ist komplett barrierefrei.

Wie kann ich durch die Teilnahme an eurem Lauf zum Schutz des Regenwaldes beitragen?

Wir haben eine Startgebühr, die fließt im vollen Umfang in das Projekt und bei der Anmeldung hat man noch die Möglichkeit zusätzlich zu spenden. Zusätzlich haben wir am Lauftag ein Kuchenbuffet, bei dem wir uns über Spenden freuen, und auch die Einnahmen unserer externen Bewirter*innen kommen zum Teil dem Regenwaldprojekt zugute.

Habt ihr Sponsoren für das Rahmenprogramm?

Da möglichst der gesamte Ertrag des Laufs in das von uns ausgesuchte Regenwaldprojekt fließen soll, haben wir nur wenig eigenes Budget und sind auf Unterstützung angewiesen. Manche unserer Unterstützer*innen sind schon von Beginn an dabei. Wir legen vor allem Wert darauf mit lokalen, regionalen Vereinen, Firmen etcetera zusammen zu arbeiten, die unsere Werte teilen, auch was die Bewirtung angeht. Es ist uns wichtig den Lauf zu einem Community-Projekt zu machen, da uns der Gemeinschaftsgeist wichtig ist.

Der Lauf findet ja jetzt zum 4. Mal statt. Letztes Jahr habt ihr ein Projekt in Kolumbien unterstützt und davor eines in Bolivien. Welches Projekt erhält in diesem Jahr eure Unterstützung?

Wir unterstützen ein Projekt, das in Brasilien angesiedelt ist. Der Rainforest Trust kooperiert dort mit einer lokalen Organisation, dem Instituto Internacional de Educação do Brasil, die seit langem mit lokalen Gemeinden zusammenarbeitet. Die Schutzgebiete befinden sich im Flussbecken des Amazonasgebiets. Dort sind die Wälder besonders stark von Abholzung betroffen, weil die Flüsse die traditionellen „Autobahnen“, die Haupttransportwege des Regenwalds sind. Abgeholzt wird unter anderem für den Gewinn von Brennholz, für die Ausdehnung von Landwirtschaft und für die Viehzucht.

Es ist geplant, dass Schutzgebiete geschaffen werden, sogenannte „Common Use Territories“. Diese Flächen werden ausgewiesen und den dort lebenden Indigene Gemeinden Rechte darüber zugesprochen, so dass sie diese Flächen selbst verwalten können. Die Gemeinden erhalten auch Unterstützung bei der Verhandlung mit staatlichen Akteuren. Das aktuelle Projekt wird fünf traditionelle TUCs im Bundesstaat Amazonas und ein Reservat im Bundesstaat Pará einrichten.

Was konnte mit euren Spenden in den bisherigen Projekten erreicht werden?

Das Projekt, das wir letztes Jahr unterstützt haben, konnte mit Hilfe unserer Spende abgeschlossen werden. So ist es auch diesmal das Ziel, dass wir die Summe auffüllen, damit das Projekt abgeschlossen ist.

Rainforest Trust ist eure Partnerorganisation. Warum habt ihr euch für diese Organisation entschieden?

Es ist uns wichtig, dass 100 Prozent der Spenden bei dem Projekt ankommen, das wir unterstützen. Das sichert uns der Rainforest Trust zu. Ebenso war es uns wichtig, dass wir Regenwald durch rechtlich anerkannte Schutzgebiete erhalten und nicht nur aufforsten. Ein ausschlaggebendes Kriterium bei der Auswahl der Projekte ist auch die Zusammenarbeit mit Indigenen Gemeinden und lokalen Organisationen, um zu vermeiden, dass die dort lebenden Menschen vom westlichem Umweltschutz ausgeschlossen werden.

Ihr habt nicht nur den Lauf organisiert, sondern ein ganzes Rahmenprogramm. Auf was darf man sich freuen?

Wir haben Live-Musik von zwei Bands, das sind „THE ASTRONAUT AND THE FOX“ und „Los Guachos“. Sie sind dieses Jahr zum ersten Mal mit dabei und wir freuen uns sehr darauf. Wir haben einen Nachhaltigkeitsmarkt mit Infoständen rund um Nachhaltigkeit und Klimaschutz von lokalen Organisationen wie der BUND-Jugend, Greenpeace und Foodsharing Freiburg, und internationale Gäste aus Dijon. Das Ganze soll etwas spielerisch gemacht sein und eine Siegerehrung wird es geben. Einfach so ein bisschen Volksfest-Charakter, das war von Anfang an die Idee.

Am 10.05.2023 war der letzte Tag, um sich bei euch seine personalisierte Startnummer zu sichern. Habe ich die Möglichkeit mich noch am Lauftag spontan bei euch anzumelden?

Ja, Nachmeldungen sind – je nach Kapazität – möglich bis zum Lauftag. Am Lauftag selbst nur online.

Der Unterschied zwischen Nachmeldung und personalisierten Startnummer ist, dass bei den personalisierten Startnummern der Name der Person aufgedruckt ist.

Ihr bietet auch die Möglichkeit die eigene Lieblingsstrecke online einfließen zu lassen. Was bedeutet das genau?

Das bedeutet, dass man vor dem Veranstaltungstag auf einer selbst gewählten Strecke laufen gehen kann und einen Link bekommt über den man seine Daten hochladen kann. Es gibt keine Meldegebühr, aber man kann darüber etwas spenden. Das ist für alle, die nicht in Freiburg sein können und es ist ein Überbleibsel von unserem ersten Lauf, den wir coronabedingt in den virtuellen Raum verlegen mussten. Da haben wir gesagt es kann jeder da laufen, wo er oder sie will, Hauptsache jeder der möchte, kann irgendwie beim Lauf mit dabeisein.

In eurem Team sind verschiedene Fakultäten vertreten. Was ist euer gemeinsamer Nenner, um euch für den Rainforest Run zu engagieren?

Ich denke es ist die Verbindung aus Sport und Klimaschutz, die bei jedem von uns unterschiedlich gewichtet ist. Wir haben Leute, die laufen gar nicht und sind mehr in der Klimaschutz-Richtung unterwegs, für manche ist es die Volksfest-Atmosphäre des Events. Denn bei den Events herrschte jedesmal eine ganz eigene besondere Atmosphäre.