Man merkt Isabella Streifeneder alias MOLA an, dass sie Jazzgesang studierte, startet sie auf Das Leben ist schön direkt mit dem Titeltrack, der trotz hintergründigen Streichern und Takt mitschnipsen nicht kitschig wird. Vielleicht liegt das an ihrer tiefehrlichen Art, sich beklemmende Momente des Mensch seins mit voller Stimmgewalt einfach zu reclaimen und sich mit offenen Armen und breitem Grinsen einfach mitten in den Sturm zu stellen: „Das Leben ist schön, und will es mich ficken, dann trage ich Lippenstift auf – ich mach‘ mich schön für dich“.

Den Zynismus verliert die Münchnerin in keinem der 12 Tracks, stattdessen entführt sie ihre Hörer*innen mit einer geschickten Kombination aus einfühlsamen Lyrics und eingängigen Melodien in eine Welt, in der melancholische Momente problemlos mit poppiger Tanzmusik verschmelzen.

In den meisten der zwölf Tracks steht die Liebe im Mittelpunkt, doch die ist nicht gerecht verteilt, „es gibt zu wenig für zu viele“, so MOLA’s Erklärung. Und dann gibt es doch wieder poetische Glanzlichter an die man sich in den Weltschmerz Lebensphasen noch halten kann: „Das Einzige echte was heute Nacht passiert, ist das zwischen dir und mir“. Liebe ist auf Das Leben ist Schön gleichzeitig Ursache und Heilmittel für den Kummer.

Die Songs erzählen die verschiedenen Stadien der Liebe und die damit verbundenen Gedanken und inneren Kämpfe. Die Selbstgespräche, in denen der Verstand gegen das Herz argumentiert und standhaft darauf beharrt wird, dass besser nicht auf zweiteres gehört werden sollte, bringt MOLA dabei in Weil mein Herz ein Lügner ist auf den Punkt.

Destruktives Verhalten? – Fehlanzeige, denn auf angriffslustige Art schwört MOLA in Nichts macht mich kaputt noch, dass mit ihr nicht gespielt wird: „Und du sagst du zerstörst immer das was du liebst doch zum Glück: Nichts macht mich kaputt“. Die das Lied einläutende Gitarrenmelodie erinnert dabei stark an die von International Musics Wassermann.

Und wenn es am Ende doch weh tut liefert MOLA in Ohne mich und Dieses Life die ausgewogene Mischung aus Ehrlichkeit, Selbstreflexion und Mut weiter zu machen. Ist das Herz vielleicht doch kein Lügner gewesen, MOLA?